Rechte intersexueller Menschen staerken
- Pressemitteilung der Firma SPD-Bundestagsfraktion, 25.11.2011
Pressemitteilung vom: 25.11.2011 von der Firma SPD-Bundestagsfraktion aus Berlin
Kurzfassung: Zur Plenardebatte ueber die Situation von intersexuellen Menschen in Deutschland erklaeren Angelika Graf sowie die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme: Jaehrlich werden in Deutschland etwa 340 Kinder als ...
[SPD-Bundestagsfraktion - 25.11.2011] Rechte intersexueller Menschen staerken
Zur Plenardebatte ueber die Situation von intersexuellen Menschen in Deutschland erklaeren Angelika Graf sowie die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme:
Jaehrlich werden in Deutschland etwa 340 Kinder als intersexuell geboren. Das Geschlecht dieser Menschen ist nicht eindeutig, sie weisen sowohl maennliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf. Insgesamt geht die Bundesregierung von bis zu 10.000 Betroffenen aus. Interessenverbaende vermuten eine weit hoehere Zahl.
Aufgrund des deutschen Personenstandsgesetzes muessen sie nach Geburt innerhalb einer Woche dem maennlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden. Ueberforderte und besorgte Eltern willigen daher oft in eine Operation ein, mit der ihr Kind noch im Saeuglings- oder Kleinkindalter eindeutig einem - meist dem weiblichen - Geschlecht zugeordnet wird.
Diese Praxis ist hochproblematisch, denn weder Eltern noch Aerzte koennen zu diesem Zeitpunkt die wirkliche sexuelle Identitaet des Kindes kennen. Schwere Traumata, ein belastetes Eltern-Kind-Verhaeltnis sowie ein gestoertes Sexualleben sind haeufig die Folge.
Daher fordern wir, das Selbstbestimmungsrecht der intersexuellen Menschen zu beachten. Der Schutz der koerperlichen Unversehrtheit, das Recht auf freie Persoenlichkeitsentfaltung und sexuelle Selbstbestimmung muessen uneingeschraenkt gewahrt werden. Die Mahnungen von Selbsthilfeorganisationen, von Amnesty International und Terre des femmes muessen beruecksichtigt werden.
Wir duerfen die Deutungshoheit ueber das Phaenomen Intersexualitaet nicht laenger der Medizin ueberlassen. Denn Intersexualitaet ist keine Krankheit und keine Stoerung. Fuer diesen noetigen Bewusstseinswandel fordern wir dringend mehr und bessere Aufklaerung und Oeffentlichkeitsarbeit. Eine wichtige Funktion kommt hierbei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu, die fuer die Bekaempfung von Diskriminierungen aufgrund des Merkmals "sexuelle Identitaet" zustaendig ist.
Wir plaedieren fuer eine breite gesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Debatte, in der wir vor allem mit intersexuellen Menschen und ihren Interessensverbaenden diskutieren und nicht ueber sie.
Daher wird die SPD-Bundestagsfraktion eine Anhoerung im Deutschen Bundestag beantragen, um in Zusammenarbeit mit den Rechts-, Innen-, Gesundheits- und Menschenrechtspolitikerinnen und -politikern ein konkretes Bild der Lebenssituation und der Beduerfnisse intersexueller Menschen zu bekommen.
Kontakt:
SPD-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Internet: http://www.spdfraktion.de
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Tel.: 030/227-5 22 82
Fax: 030/227-5 68 69
Zur Plenardebatte ueber die Situation von intersexuellen Menschen in Deutschland erklaeren Angelika Graf sowie die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme:
Jaehrlich werden in Deutschland etwa 340 Kinder als intersexuell geboren. Das Geschlecht dieser Menschen ist nicht eindeutig, sie weisen sowohl maennliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf. Insgesamt geht die Bundesregierung von bis zu 10.000 Betroffenen aus. Interessenverbaende vermuten eine weit hoehere Zahl.
Aufgrund des deutschen Personenstandsgesetzes muessen sie nach Geburt innerhalb einer Woche dem maennlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden. Ueberforderte und besorgte Eltern willigen daher oft in eine Operation ein, mit der ihr Kind noch im Saeuglings- oder Kleinkindalter eindeutig einem - meist dem weiblichen - Geschlecht zugeordnet wird.
Diese Praxis ist hochproblematisch, denn weder Eltern noch Aerzte koennen zu diesem Zeitpunkt die wirkliche sexuelle Identitaet des Kindes kennen. Schwere Traumata, ein belastetes Eltern-Kind-Verhaeltnis sowie ein gestoertes Sexualleben sind haeufig die Folge.
Daher fordern wir, das Selbstbestimmungsrecht der intersexuellen Menschen zu beachten. Der Schutz der koerperlichen Unversehrtheit, das Recht auf freie Persoenlichkeitsentfaltung und sexuelle Selbstbestimmung muessen uneingeschraenkt gewahrt werden. Die Mahnungen von Selbsthilfeorganisationen, von Amnesty International und Terre des femmes muessen beruecksichtigt werden.
Wir duerfen die Deutungshoheit ueber das Phaenomen Intersexualitaet nicht laenger der Medizin ueberlassen. Denn Intersexualitaet ist keine Krankheit und keine Stoerung. Fuer diesen noetigen Bewusstseinswandel fordern wir dringend mehr und bessere Aufklaerung und Oeffentlichkeitsarbeit. Eine wichtige Funktion kommt hierbei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu, die fuer die Bekaempfung von Diskriminierungen aufgrund des Merkmals "sexuelle Identitaet" zustaendig ist.
Wir plaedieren fuer eine breite gesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Debatte, in der wir vor allem mit intersexuellen Menschen und ihren Interessensverbaenden diskutieren und nicht ueber sie.
Daher wird die SPD-Bundestagsfraktion eine Anhoerung im Deutschen Bundestag beantragen, um in Zusammenarbeit mit den Rechts-, Innen-, Gesundheits- und Menschenrechtspolitikerinnen und -politikern ein konkretes Bild der Lebenssituation und der Beduerfnisse intersexueller Menschen zu bekommen.
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Über SPD-Bundestagsfraktion:
Nach der Bundestagswahl am 18. September 2005 setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion für die 16. Legislaturperiode aus 222 Abgeordneten zusammen.
Alle Abgeordneten, die im September 2005 gewählt wurden und der SPD angehören, bilden die SPD-Bundestagsfraktion.
In der Sitzung vom 21. November 2005 hat die SPD-Bundestagsfraktion Dr. Peter Struck zu ihrem neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Mit seinem sehr guten Wahlergebnis führt Struck als Nachfolger von Franz Müntefering nun die SPD-Bundestagsfraktion.
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Alle Abgeordneten, die im September 2005 gewählt wurden und der SPD angehören, bilden die SPD-Bundestagsfraktion.
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