Gorleben 2011: Der halbe Atom-Ausstieg hat Menschen nicht beruhigt

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 30.11.2011
Pressemitteilung vom: 30.11.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: Starke, ganz überwiegend gewaltfreie Proteste im Wendland Am Montagabend erreichte der Castor-Transport Gorleben, deutlich verzögert und begleitet von massiven Protesten. Auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac hatte zur Großkundgebung ...

[Attac Deutschland - 30.11.2011] Gorleben 2011: Der halbe Atom-Ausstieg hat Menschen nicht beruhigt


Starke, ganz überwiegend gewaltfreie Proteste im Wendland

Am Montagabend erreichte der Castor-Transport Gorleben, deutlich verzögert und begleitet von massiven Protesten. Auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac hatte zur Großkundgebung "Stop Castor – Gorleben soll leben!" aufgerufen und sich an der gewaltfreien Sitzblockade mit "X-tausendmal quer" beteiligt.

Zur politischen Bewertung und zur Berichterstattung über die Proteste in den Medien sagte Eberhard Heise vom Attac-Koordinierungskreis: "Die eigentliche Nachricht des vergangenen Wochenendes lautet: Der faule, halbe Atomausstieg, während die Atomkatastrophe von Fukushima weiter anhält, hat die Menschen nicht beruhigt. Die diesjährigen Gorleben-Proteste, die Kundgebung und die gewaltfreien Sitzblockaden gehörten zu den größten und entschiedensten Protesten gegen Atomkraft, die es bisher in Deutschland gab. Atomprofite für wenige, tödliches Risiko für Jahrmillionen – dagegen ist der Widerstand höchst lebendig."

Gorleben stehe seit Jahrzehnten dafür, dass Zigtausende sich entschieden wehren gegen die lebensgefährliche Atomkraft und gegen die Lügen der so genannten Endlager-Suche. Die Castor-Transporte und der weitere Ausbau des Lagers könnten nur durchgesetzt werden, indem tausende Polizisten für die Interessen der Stromkonzernprofite missbraucht werden. Trotz der zunehmenden Empörung seien diese entschiedenen Proteste ganz überwiegend gewaltfrei, bunt und kreativ geblieben.

Attac fordert die Bundesregierung auf, endlich vollständig aus der Risikotechnologie Atomkraft auszusteigen und die Pläne für ein Endlager im Salzstock Gorleben zu begraben, der aus geologischer Sicht völlig ungeeignet als Endlager ist.

Bei der Kundgebung am vergangenen Samstag wurden von den Veranstaltern 23.000 Teilnehmer gezählt, außerdem 450 Traktoren. Etwa 2.500 Menschen protestierten gleichzeitig zur Kundgebung mit der Initiative "Widersetzen" gewaltfrei an der Bahnstrecke, am Samstagabend wurden es dann 5.000. An der - ebenfalls gewaltfreien - Straßenblockade von "X-tausendmal quer" nahmen bis zum Montag Nachmittag 1.800 Menschen jeden Alters teil.


Für Rückfragen und Interviews:
Eberhard Heise, Attac-Koordinierungskreis, 0175 - 6878 455

Im Internet:

www.attac.de/aktuell/anti-atom/hintergrund/
www.ausgestrahlt.de/mitmachen/castor11/demo.html
www.x-tausendmalquer.de

Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99

Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

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