Wasserkonzern Veolia verklagt kritische Filmemacher
- Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 18.01.2011
Pressemitteilung vom: 18.01.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M
Kurzfassung: "Water Makes Money" zeigt negative Folgen von Wasser-Privatisierung Der französische Konzern Veolia hat in Paris gegen den Film "Water Makes Money" Klage wegen "Verleumdung" eingereicht. Unklar ist derzeit, was Veolia dem Film vorwirft. Der ...
[Attac Deutschland - 18.01.2011] Wasserkonzern Veolia verklagt kritische Filmemacher
"Water Makes Money" zeigt negative Folgen von Wasser-Privatisierung
Der französische Konzern Veolia hat in Paris gegen den Film "Water Makes Money" Klage wegen "Verleumdung" eingereicht. Unklar ist derzeit, was Veolia dem Film vorwirft. Der Konzern hat dennoch bereits erreicht, dass die französische Staatsanwaltschaft einen Untersuchungsrichter bestellt hat. Dieser lässt jetzt mit Hilfe eines auch auf Deutschland ausgeweiteten Rechtshilfeersuchens polizeilich ermitteln. Ein Ausstrahlungs- beziehungsweise Aufführungsverbot ist nicht auszuschließen. Veolia will zudem die Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz auf Schadensersatz verklagen. "Veolia will uns wirtschaftlich ruinieren und über seine finanzielle Macht mundtot machen", stellte Leslie Franke fest "Water Makes money" thematisiert die negativen Folgen der Wasser-Privatisierung für Kommunen, vor allem am Beispiel von Frankreich, dem Mutterland von Veolia und Suez. In Frankreich versorgen die beiden Großkonzerne acht von zehn Bürgerinnen und Bürgern mit Wasser. Überhöhte Preise, aber auch deutlich mehr Lecks in den Rohrnetzen sowie schlechtere Trinkwasserqualität und Abwasserreinigung als im meist noch öffentlich versorgten Deutschland sind die Folgen.
Doch auch in deutschen Städten wie Berlin und Braunschweig sind die Konzerne inzwischen aktiv. So zeigt der Film unter anderem das Berliner Wasser-Volksbegehren zur Offenlegung der Geheimverträge zwischen der Stadt und den Investoren. 24,9 Prozent der Berliner Wasserbetriebe gehören Veolia. Paris und andere französische Gemeinden haben inzwischen aus der Herrschaft von Veolia und Co. gelernt. Mehr als 100 Kommunen wollen die Kontrolle über ihre Wasserversorgung zurückholen.
"Praktisch jedes Wort in 'Water Makes Money' wurde von Anwälten in Hamburg und Paris hin- und her gewendet und überprüft. Dennoch wird sicherlich nicht allein auf juristischem Feld entschieden, ob es Veolia gelingt, den Film aus den Kinos und von den Bildschirmen verschwinden zu lassen", erklärten Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Für sie sei es ein Kampf David gegen Goliath: Das von Instanz zu Instanz potenzierte finanzielle Risiko könne für sie ruinös werden. Für Veolia dagegen seien die Kosten solcher Verfahren Peanuts.
"Die Informationen des Films müssen noch breiter in die Öffentlichkeit.
'Water makes Money' macht Mut: Wasser in Bürgerhand ist möglich. Wir müssen verhindern, dass Großkonzerne Kritik an ihrem Geschäftsgebaren unterdrücken können", sagte Markus Henn von Aquattac, dem internationalen Wasser-Netzwerk von Attac.
Aquattac hat mit dem Film kooperiert, nationale Attac-Organisationen unterstützen ihn. Auch in Deutschland hat Attac zahlreiche Infoveranstaltungen zu den Filmvorführungen organisiert.
Noch darf der Film gezeigt werden. Der deutsch-französische Fernsehsender ARTE will eine TV-Fassung am Internationalen Wassertag, dem 22. März, um 20.15 Uhr ausstrahlen.
Im Internet:
Aufruf des Water-Makes-Money-Teams und weitere Infos zum Film:
http://www.watermakesmoney.com
Für Rückfragen und Interviews:
* Leslie Franke und Herdolor Lorenz, Kernfilm, Tel. (040) 241 290, film@watermakesmoney.org
* Markus Henn, Aquattac, Tel. (0176) 3763 0916
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99
"Water Makes Money" zeigt negative Folgen von Wasser-Privatisierung
Der französische Konzern Veolia hat in Paris gegen den Film "Water Makes Money" Klage wegen "Verleumdung" eingereicht. Unklar ist derzeit, was Veolia dem Film vorwirft. Der Konzern hat dennoch bereits erreicht, dass die französische Staatsanwaltschaft einen Untersuchungsrichter bestellt hat. Dieser lässt jetzt mit Hilfe eines auch auf Deutschland ausgeweiteten Rechtshilfeersuchens polizeilich ermitteln. Ein Ausstrahlungs- beziehungsweise Aufführungsverbot ist nicht auszuschließen. Veolia will zudem die Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz auf Schadensersatz verklagen. "Veolia will uns wirtschaftlich ruinieren und über seine finanzielle Macht mundtot machen", stellte Leslie Franke fest "Water Makes money" thematisiert die negativen Folgen der Wasser-Privatisierung für Kommunen, vor allem am Beispiel von Frankreich, dem Mutterland von Veolia und Suez. In Frankreich versorgen die beiden Großkonzerne acht von zehn Bürgerinnen und Bürgern mit Wasser. Überhöhte Preise, aber auch deutlich mehr Lecks in den Rohrnetzen sowie schlechtere Trinkwasserqualität und Abwasserreinigung als im meist noch öffentlich versorgten Deutschland sind die Folgen.
Doch auch in deutschen Städten wie Berlin und Braunschweig sind die Konzerne inzwischen aktiv. So zeigt der Film unter anderem das Berliner Wasser-Volksbegehren zur Offenlegung der Geheimverträge zwischen der Stadt und den Investoren. 24,9 Prozent der Berliner Wasserbetriebe gehören Veolia. Paris und andere französische Gemeinden haben inzwischen aus der Herrschaft von Veolia und Co. gelernt. Mehr als 100 Kommunen wollen die Kontrolle über ihre Wasserversorgung zurückholen.
"Praktisch jedes Wort in 'Water Makes Money' wurde von Anwälten in Hamburg und Paris hin- und her gewendet und überprüft. Dennoch wird sicherlich nicht allein auf juristischem Feld entschieden, ob es Veolia gelingt, den Film aus den Kinos und von den Bildschirmen verschwinden zu lassen", erklärten Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Für sie sei es ein Kampf David gegen Goliath: Das von Instanz zu Instanz potenzierte finanzielle Risiko könne für sie ruinös werden. Für Veolia dagegen seien die Kosten solcher Verfahren Peanuts.
"Die Informationen des Films müssen noch breiter in die Öffentlichkeit.
'Water makes Money' macht Mut: Wasser in Bürgerhand ist möglich. Wir müssen verhindern, dass Großkonzerne Kritik an ihrem Geschäftsgebaren unterdrücken können", sagte Markus Henn von Aquattac, dem internationalen Wasser-Netzwerk von Attac.
Aquattac hat mit dem Film kooperiert, nationale Attac-Organisationen unterstützen ihn. Auch in Deutschland hat Attac zahlreiche Infoveranstaltungen zu den Filmvorführungen organisiert.
Noch darf der Film gezeigt werden. Der deutsch-französische Fernsehsender ARTE will eine TV-Fassung am Internationalen Wassertag, dem 22. März, um 20.15 Uhr ausstrahlen.
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* Leslie Franke und Herdolor Lorenz, Kernfilm, Tel. (040) 241 290, film@watermakesmoney.org
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Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
Firmenkontakt:
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