10 Jahre PISA-Studie am 4. Dezember: Es bleibt viel zu tun – drängende Probleme endlich angehen – unverantwortliche Kürzungen stoppen

  • Pressemitteilung der Firma Bündnis 90/Die Grünen Hessen, 02.12.2011
Pressemitteilung vom: 02.12.2011 von der Firma Bündnis 90/Die Grünen Hessen aus Wiesbaden

Kurzfassung: Anlässlich des 10. Jahrestags der Vorstellung der ersten PISA-Studie am 4. Dezember 2001 hat die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN darauf hingewiesen, dass es weiterhin um die Verbesserung und den Ausbau des hessischen Bildungssystems ...

[Bündnis 90/Die Grünen Hessen - 02.12.2011] 10 Jahre PISA-Studie am 4. Dezember: Es bleibt viel zu tun – drängende Probleme endlich angehen – unverantwortliche Kürzungen stoppen


Anlässlich des 10. Jahrestags der Vorstellung der ersten PISA-Studie am 4. Dezember 2001 hat die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN darauf hingewiesen, dass es weiterhin um die Verbesserung und den Ausbau des hessischen Bildungssystems anstelle von Stillstand und Kürzungen gehen müsse. "Statt an unseren Schulen zu kürzen, sollte die schwarz-gelbe Landesregierung endlich die weiterhin vorhandenen drängenden Probleme im Bildungsbereich angehen", so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner. "Auch im Jahr 10 nach PISA ist die Unterstützung für unsere Schulen noch nicht so gut, dass wir bei der Bildung kürzen könnten. Es hat in den letzten zehn Jahren erfreulicher Weise durchaus Verbesserungen gegeben, jedoch liegen noch immer große bildungspolitische Herausforderungen vor uns und neue sind beispielsweise mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hinzu gekommen. Weiterhin ist völlig unklar, wie Kultusministerin Henzler (FDP) diese drängenden Probleme lösen will – mit immer weiteren Kürzungen wird es jedenfalls nicht funktionieren."

"Der Ausbau von echten Ganztagsschulen geht noch immer im Schneckentempo voran, es gibt noch immer zu wenig Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an den Schulen, der Schulerfolg ist noch immer im hohen Maße vom sozialen Hintergrund abhängig und noch immer gehört ein Fünftel aller Schülerinnen und Schüler zur sogenannten Risiko-Gruppe. Für all diese drängenden Fragen hat Frau Henzler auch nach über zweieinhalb Jahren keine Konzepte vorlegt. Darüber hinaus setzt Hessen weiterhin auf ein strikt gegliedertes Schulsystem, sperrt sich gegen die Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern zur Finanzierung der Bildung und die versprochene 105-prozentige Lehrerversorgung liegt in weiter Ferne", kritisiert Mathias Wagner.

Lehrerausbildung ist das Fundament für gute Schulen und kein Steinbruch für Kürzungen "Die PISA-Studien haben immer deutlich gemacht, dass gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer der entscheidende Faktor für gute Schulen sind. Auf deren veränderten Arbeitsalltag muss die Lehrerausbildung reagieren. Die Kürzungenbei der Lehrerbildung von schwarz-gelb stehen dem diametral entgegen."

Echte Ganztagsschulen weiter nur im Schneckentempo "Von den rund 1700 Schulen in Hessen sind zehn Jahre nach PISA lediglich acht Prozent echte Ganztagsschulen in offener und gebundener Form. Es ist mittlerweile bildungspolitisch vollkommen unstrittig, dass Ganztagsschulen sich positiv auf die Bildungserfolge der Schülerinnen und Schüler auswirken. Hier kann auf die Stärken und Schwächen jeder bzw. jedes Einzelnen besser eingegangen werden, individuelle Förderung besser gelingen. Kultusministerin Henzler muss endlich ein Konzept vorlegen, wie sie zu einem nennenswerten Ausbau von echten Ganztagsschulen kommen will. Denn als Frau Henzler noch nicht Ministerin war hat sie die pädagogische Mittagsbetreuung selbst als ‚Mogelpackung‘ bezeichnet", so Mathias Wagner.

Frühe Förderung versinkt im Koalitionsstreit über das Schulvorbereitungsjahr Auch zehn Jahre nach PISA gebe es gerade einmal an 97 von über 1000 Grundschulen den flexiblen Schulanfang. Dabei werden die ersten beiden Klassen der Grundschule zu einer pädagogischen Einheit zusammen gefasst, die je nach Entwicklungsstand des Kindes in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden kann. "Der flexible Schulanfang ist ein entscheidender Baustein, um für alle Kinder zu Beginn der Schulzeit eine solide Grundlage zu legen. Statt hier entschlossen zu handeln, streitet schwarz-gelb nunmehr seit über 2 ½ Jahren völlig ergebnislos über ein Schulvorbereitungsjahr."

Für ein zweigliedriges Bildungssystem "Während andere Bundesländer über Parteigrenzen hinweg die strikte Differenzierung des Bildungssystems vermindern, verharrt Schwarz-Gelb in Hessen ideologisch verbohrt in der Vielgliedrigkeit und hat mit der Mittelstufenschule sogar noch eine neue Schulform geschaffen, die lediglich ein gemeinsames Türschild für Haupt- und Realschulen ist. Viele Eltern können und wollen nicht nach der vierten Klasse entscheiden, auf welche Schulform ihr Kind künftig gehen soll. Sie wollen auch nicht eine immer kompliziertere Schullandschaft. Sie wollen schlicht die Sicherheit, dass sie mit der Wahl der weiterführenden Schule nichts falsch machen können. Ein leistungsfähiges Zwei-Säulen-Schulsystem aus Gymnasium mit G8 und einer weiteren Schulform mit längerem gemeinsamem Lernen, die alle Abschlüsse inklusive dem Abitur nach 13 Schuljahren (G9) anbietet, würde diesem Wunsch vieler Eltern nach einem möglichst langen Offenhalten aller Bildungsabschlüsse und individueller Förderung Rechnung tragen."

Kooperationsverbot abschaffen "Kultusministerin Henzler kürzt ihren eigenen Etat und hat gleichzeitig beim letzten Bundesparteitag ihrer Partei in Frankfurt dafür geworben, dass auch der Bund die Länder in Bildungsfragen nicht unterstützen darf und das Kooperationsverbot bestehen bleibt. Absurder geht es wirklich nicht mehr. Wir GRÜNE stehen zum Föderalismus in der Bildungspolitik. Wir halten aber ein Verbot einer Zusammenarbeit von Bund und Ländern für ebenso unsinnig wie das Nebeneinander von 16 unterschiedlichen Schulstrukturen in den Ländern und 16 verschiedenen Arten der Lehrerausbildung. Eltern, die einmal das Bundesland gewechselt haben, können ein leidvolles Lied davon singen."

Verlorene Jahre für Hessens Schulen Nach Ansicht der GRÜNEN müsse die Landesregierung endlich Antworten auf die Ergebnisse der PISA-Studie geben. "Wir haben mit unseren Konzeptpapieren Kindergärten zu Bildungsgärten, Die Neue Schule, Reform der Lehrerbildung und Hessens Weg zu selbständigen Schulen detailliert aufgezeigt, wie wir zu Verbesserungen der Qualität von Bildung kommen können. Die bisherige Amtszeit von Frau Henzler waren hingegen verlorene Jahre für Hessens Schulen. Es steht zu befürchten, dass es noch einmal zweieinhalb Jahre so weitergehen soll. Nichts erreicht uns nichts mehr vor ist auch im Bildungsbereich die traurige Bilanz von schwarz-gelb", so Mathias Wagner abschließend.


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