NABU: Unverbindliches Pokern auf der Weltklimakonferenz in Durban
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 02.12.2011
Pressemitteilung vom: 02.12.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Tschimpke: EU muss jetzt kämpfen für mehr als bloße Kyoto-Fortsetzung Berlin/Durban – Der NABU zieht eine kritische Zwischenbilanz zum Ende der ersten Woche der UN-Klimaverhandlungen im südafrikanischen Durban. "Es gibt einzelne ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 02.12.2011] NABU: Unverbindliches Pokern auf der Weltklimakonferenz in Durban
Tschimpke: EU muss jetzt kämpfen für mehr als bloße Kyoto-Fortsetzung
Berlin/Durban – Der NABU zieht eine kritische Zwischenbilanz zum Ende der ersten Woche der UN-Klimaverhandlungen im südafrikanischen Durban. "Es gibt einzelne Verhandlungsfortschritte, aber es geht bislang nicht schnell genug", erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Sorgen bereitet dem NABU die viel zu geringe Bereitschaft insbesondere der Industrieländer, ihre Klimaschutzziele auf das nötige Niveau anzuheben. "Es ist bei den Verhandlungsparteien angekommen, dass es einen ‚Kyoto II‘-Vertrag geben muss, aber dafür brauchen wir mehr als bloß neue Jahreszahlen im alten Kyoto-Protokoll. Die Klimaziele selbst müssen viel ehrgeiziger werden, da ist auch die EU gefordert", so Tschimpke.
Zudem erwartet der NABU von Durban ein klares Mandat, dass bis spätestens 2015 ein alle Staaten umfassendes Klimaschutz-Abkommen verhandelt wird. Denn durch das Kyoto-Protokoll wird nur noch ein geringer Teil der globalen CO2-Emissionen erfasst und selbst diese noch nicht mal vollständig: "Sorgen machen uns die großen Schlupflöcher bei der Erfassung des tatsächlichen Treibhausgas-Ausstoßes. Es sind immer noch Regelungen auf dem Verhandlungstisch, mit denen die Emissionen aus intensiver Forstwirtschaft oder der Zerstörung von Mooren einfach ignoriert werden können", kritisiert der NABU-Präsident.
Erwartungsgemäß gibt es nach der ersten Verhandlungsphase in vielen Bereichen noch wenig Klarheit über die am Ende möglichen Vereinbarungen, da alle besonders strittigen Fragen zunächst ausgeklammert werden. "Nun müssen zügig die Optionen in den Verhandlungstexten zusammengestrichen werden, damit die Minister in der kommenden Woche klare Entscheidungsgrundlagen haben", fordert NABU-Klimaexperte Elmar Große Ruse. Dabei sei insbesondere die südafrikanische Regierung gefordert, die als Gastgeber die Präsidentschaft der Klimakonferenz innehat. "Mit hoher Transparenz in den Verhandlungen, einer gastfreundlichen Haltung und exzellenter Infrastruktur trägt Südafrika zu einem guten Arbeitsklima bei", lobt Große Ruse den Gastgeber der Klimakonferenz.
Für Rückfragen:
Der NABU ist als Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband auf der Weltklimakonferenz in Durban vor Ort.
Für tagesaktuelle Einschätzungen der Verhandlungen, Hintergrundinformationen und Interviews stehen Ihnen die NABU-Experten gerne zur Verfügung. NABU-Präsident Olaf Tschimpke wird in der zweiten Konferenzwoche vor Ort sein und NABU-Klima- und Energieexperte Elmar Große-Ruse verfolgt die Verhandlungen während der gesamten Konferenzdauer.
Kontakt:
Elmar Große Ruse, NABU-Energie- und Klimaexperte,
vor Ort in Durban erreichbar unter Telefon +49-173-3522872
Karin Deckenbach, NABU-Pressesprecherin,
vor Ort in Durban erreichbar unter Telefon +49-173-9306516
Die detaillierten NABU-Forderungen an die UN-Klimakonferenz und tagesaktuelle Kommentierung der Verhandlungen in Durban finden Sie im Internet unter: www.NABU.de/weltklimakonferenz
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Karin Deckenbach, Britta Hennigs, Jasmin Singgih
Tschimpke: EU muss jetzt kämpfen für mehr als bloße Kyoto-Fortsetzung
Berlin/Durban – Der NABU zieht eine kritische Zwischenbilanz zum Ende der ersten Woche der UN-Klimaverhandlungen im südafrikanischen Durban. "Es gibt einzelne Verhandlungsfortschritte, aber es geht bislang nicht schnell genug", erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Sorgen bereitet dem NABU die viel zu geringe Bereitschaft insbesondere der Industrieländer, ihre Klimaschutzziele auf das nötige Niveau anzuheben. "Es ist bei den Verhandlungsparteien angekommen, dass es einen ‚Kyoto II‘-Vertrag geben muss, aber dafür brauchen wir mehr als bloß neue Jahreszahlen im alten Kyoto-Protokoll. Die Klimaziele selbst müssen viel ehrgeiziger werden, da ist auch die EU gefordert", so Tschimpke.
Zudem erwartet der NABU von Durban ein klares Mandat, dass bis spätestens 2015 ein alle Staaten umfassendes Klimaschutz-Abkommen verhandelt wird. Denn durch das Kyoto-Protokoll wird nur noch ein geringer Teil der globalen CO2-Emissionen erfasst und selbst diese noch nicht mal vollständig: "Sorgen machen uns die großen Schlupflöcher bei der Erfassung des tatsächlichen Treibhausgas-Ausstoßes. Es sind immer noch Regelungen auf dem Verhandlungstisch, mit denen die Emissionen aus intensiver Forstwirtschaft oder der Zerstörung von Mooren einfach ignoriert werden können", kritisiert der NABU-Präsident.
Erwartungsgemäß gibt es nach der ersten Verhandlungsphase in vielen Bereichen noch wenig Klarheit über die am Ende möglichen Vereinbarungen, da alle besonders strittigen Fragen zunächst ausgeklammert werden. "Nun müssen zügig die Optionen in den Verhandlungstexten zusammengestrichen werden, damit die Minister in der kommenden Woche klare Entscheidungsgrundlagen haben", fordert NABU-Klimaexperte Elmar Große Ruse. Dabei sei insbesondere die südafrikanische Regierung gefordert, die als Gastgeber die Präsidentschaft der Klimakonferenz innehat. "Mit hoher Transparenz in den Verhandlungen, einer gastfreundlichen Haltung und exzellenter Infrastruktur trägt Südafrika zu einem guten Arbeitsklima bei", lobt Große Ruse den Gastgeber der Klimakonferenz.
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Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
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