Keine Zementierung wertvoller Wattflächen für Öl-Insel

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 18.01.2011
Pressemitteilung vom: 18.01.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Schutzstation Wattenmeer und WWF fordern Ausstieg aus der Ölförderung Hamburg/Husum - Die Umweltverbände Schutzstation Wattenmeer und WWF fordern einen Verzicht auf jegliche Ölförderung im Nationalpark Wattenmeer. Aktueller Anlass: In ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 18.01.2011] Keine Zementierung wertvoller Wattflächen für Öl-Insel


Schutzstation Wattenmeer und WWF fordern Ausstieg aus der Ölförderung

Hamburg/Husum - Die Umweltverbände Schutzstation Wattenmeer und WWF fordern einen Verzicht auf jegliche Ölförderung im Nationalpark Wattenmeer. Aktueller Anlass: In Friedrichskoog findet heute der Erörterungstermin zu den Einwendungen in einem Planfeststellungsverfahren statt, mit dem sich RWE Dea nachträglich das Überbauen von mindestens 85.000 Quadratmeter an geschützten Watt- und Prielflächen genehmigen lassen möchte. Ein sogenannter Kolkschutz soll verhindern, dass die Bohr- und Förderinsel Mittelplate durch den Priel Trischenflinge fortgeschwemmt wird, der über die Jahre an die Plattform herangewandert ist. Die Naturschützer kritisieren, dass das Genehmigungsverfahren verschleppt wurde und RWE Dea schon vor mehr als vier Jahren mit dem Bau begonnen hat. Statt den Kolkschutz nachträglich zu legitimieren, könnte das Planfeststellungsverfahren auch das Ende der Ölförderung im Watt bedeuten.

"Ein Priel, der seinen Lauf verändert, ist ein normaler Vorgang in der dynamischen Natur des Wattenmeeres. Dass ein so alltägliches Ereignis die angeblich sichere Plattform bedroht, macht die Gefährlichkeit der Ölförderung im Nationalpark deutlich", sagte Silvia Gaus, Naturschutzexpertin bei der Schutzstation Wattenmeer.

"Die Öl-Insel hat im Nationalpark nichts zu suchen. Sie ist eine ständige Gefahr und ihr Betrieb erfordert laufend weitere Eingriffe. RWE Dea verbaut das Watt einfach und fragt erst später nach der erforderlichen Genehmigung. Kein Häuschenbauer kann sich so etwas ungestraft erlauben", so Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros.

Deklariert wurde der Bau als "Reparaturmaßnahme". Bereits seit spätestens 2003 war RWE Dea jedoch bekannt, dass die Trischenflinge zum Problem für die Öl-Insel werden wird. Eine Anzeige beim Landesbergamt, die dann das Planfeststellungsverfahren auslöste, erfolgte dennoch erst 2007.

Im Zuge der Baumaßnahmen für den Kolkschutz werden Spundwände und Vliesmatten teils metertief in das Watt eingebracht, die durch Schüttungen mit Eisensilikatsteinen beschwert und mit wasserbeständigem Mörtel erhärtet werden. Die ursprüngliche Genehmigung der Öl-Insel deckt derart weitreichende Eingriffe nicht ab. Bei der Erteilung hatte man – entgegen aller Warnungen – nicht damit gerechnet, dass die Öl-Insel durch normale Vorgänge im Watt bedroht werden könnte. Die Schlussfolgerung daraus müsse jedoch die Stilllegung der Plattform sein, nicht ihr unbegrenzter Ausbau, so die Verbände. Sie fordern das zuständige Landesbergamt auf, die nachträgliche Genehmigung zu verweigern und so den Ausstieg aus der Ölförderung einzuleiten. Heftige Kritik üben die Verbände an den offenbar immer noch bestehenden Plänen, auch an anderen Stellen im Watt nach Öl zu suchen und kündigen ihren Widerstand gegen jegliche Probebohrungen im Nationalpark an.


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Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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