"Gut getan, Frau Merkel": Agron Bajrami kommentiert in GT

Der junge Staat Kosovo erweist sich mehr und mehr als einer der verlässlichsten Partner für Politik und Wirtschaft auf dem Balkan.
Kurzfassung: Agron Bajrami, Chefredakteur des Koha Ditore, kommentiert die Balkan-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel in GT - dem deutschen Online-Magazin für Politische Kultur und Mobilität - http:/www.gt-worldwide.com
"Gut getan, Frau Merkel": Agron Bajrami kommentiert in GT
[GT - Online-Magazin für Politische Kultur und Mobilität - 06.12.2011] Der junge Staat Kosovo erweist sich mehr und mehr als einer der verlässlichsten Partner für Politik und Wirtschaft auf dem Balkan. Agron Bajrami, Chefredakteur des Koha Ditore, kommentiert nun die Balkan-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel in GT - dem deutschen Online-Magazin für Politische Kultur und Mobilität - http:/www.gt-worldwide.com

"Die deutsche Bundeskanzlerin tut mehr für Europa und für unsere Region in diesen schwierigen Zeiten, als wir von ihr erwarten dürfen. Nun liegt es an den anderen - Europäern, Kosovaren und Serben - ihren Beitrag zu leisten."

Das sagt Agron Bajrami, Chefredakteur des Koha Ditore, der wichtigsten Zeitung der Region.

Der international renommierte Journalist aus Pristina, der Hauptstadt des jüngsten, europäischen Staates, schreibt weiter: "Für viele Kosovaren ist es seit August klar, dass Bundeskanzlerin Merkel unter den einflussreichen EU-Politikern ziemlich alleine war mit eindeutigen Forderungen an Serbien. Merkel reiste im August nach Belgrad und sagte offen und deutlich, dass Serbien nicht näher an die EU heranrücken dürfe, wenn das Land gleichzeitig nicht Abstand von Kosovo nimmt.

Am Freitag wiederholte Merkel diese Botschaft in unzweideutiger Sprache: Serbien könne von der EU nicht als Beitrittskandidat anerkannt werden, solange Belgrad die wichtigsten Kriterien der EU-Erweiterungspolitik nicht erfülle. Dazu zählten gute Nachbarschaft und regionale Zusammenarbeit.

Es braucht keine große Fantasie, um herauszufinden, dass für Merkel Kosovo und Serbien zwei Nachbarstaaten sind.

Nach der jüngsten Botschaft aus Berlin schlägt für Serbien die Stunde der Wahrheit. Die Regierung in Belgrad darf im Norden des Kosovo nicht länger eine Sabotagepolitik gegen die EU und ihre Rechtsstaatsmission Eulex betreiben und gleichzeitig auf eine wohlwollende Aufnahme in die EU hoffen. Wer wie Belgrad die Prinzipien der EU-Integration mit Füßen tritt, darf nicht belohnt werden. Die EU hat viel zu lange zugelassen, dass Belgrad die Stabilität der ganzen Region gefährdet - vor allem durch die Unterstützung radikaler und krimineller Strukturen im Norden des Kosovo."

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