UNO setzt Zeichen für die Weltmeere
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 07.12.2011
Pressemitteilung vom: 07.12.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: WWF begrüßt Beschluss zu Bodenschleppnetzen in der Tiefsee und fordert neues Abkommen zum Schutz der Hohen See Hamburg - Die Weltmeere sind die größte und am wenigsten geschützte Biosphäre der Erde. Zwei Drittel der Ozeane sind internationale ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 07.12.2011] UNO setzt Zeichen für die Weltmeere
WWF begrüßt Beschluss zu Bodenschleppnetzen in der Tiefsee und fordert neues Abkommen zum Schutz der Hohen See
Hamburg - Die Weltmeere sind die größte und am wenigsten geschützte Biosphäre der Erde. Zwei Drittel der Ozeane sind internationale Gewässer. Bisher gab es keinen rechtlichen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt dieser so genannten Hohen See, die außerhalb nationaler Gesetzgebung liegt. Die UN-Generalversammlung verabschiedete gestern eine Resolution zur nachhaltigen Fischerei und begann die Debatte über eine zweite Meeresresolution, die den Weg zu einem völkerrechtlich bindenden Abkommen für den Meeresschutz auf Hoher See ebnet. Zum einen werden Fischereinationen und regionale Fischereiorganisationen aufgefordert, destruktive Fischereimethoden, wie Bodenschleppnetze, in Gebieten mit empfindlichen Tiefsee-Ökosystemen aufzugeben. Zum anderen soll das Seerecht soweit fortentwickelt werden, dass die Ausweisung von Meeresschutzgebieten auch in internationalen Gewässern ermöglicht wird.
Bereits in den Jahren 2006 und 2009 hatten die Vereinten Nationen Resolutionen zum Schutz der Ökosysteme in der Tiefsee verabschiedet. Seitdem wurden diese Bestimmungen zu Bodenschleppnetzen und anderen Methoden der Tiefseefischerei nur unregelmäßig und uneffektiv von den Mitgliedstaaten durchgesetzt, wie eine Auswertung nun ergab. "Bodenschleppnetze sind die größte Bedrohung für die Lebewesen der Tiefsee", erklärt Stephan Lutter, Meeresschutzexperte beim WWF Deutschland. Sie sind das meistbenutze Mittel der Hochseefischerei. Bei dieser Methode werden schwere Stahlplatten, Ketten und lange Netze über den Meeresboden gezogen, wobei verletzliche Ökosysteme, wie Korallenriffe, Schwammbänke und Seeberge stark beschädigt und Arten bedroht werden. Der WWF begrüßt die UN-Fischereiresolution, die strengere Maßnahmen zur Vermeidung solcher Umweltschäden sowie öffentlich zugängliche Umweltverträglichkeitsprüfungen für die Tiefseefischerei fordert.
"Das Abkommen zur biologischen Vielfalt formuliert zwar das Ziel, bis 2020 zehn Prozent der Weltmeere unter Schutz zu stellen", so Lutter. "Es gibt jedoch kein rechtliches Instrumentarium, das autorisiert wäre, dies für internationale Gewässer zu tun." Die zweite UN-Resolution zum Thema Ozeane und Seerecht sieht vor, diese Gesetzeslücke zu schließen und Bestimmungen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Meere auch außerhalb nationaler Zuständigkeiten durchzusetzen. Dies ebnet auch den Weg für ein multilaterales Abkommen zum Schutz von Arten, Lebensräumen und Ökosystemen der Hohen See. Es gibt nur drei regionale Meeresschutzabkommen, für das Mittelmeer, den Nordostatlantik und das Südpolarmeer, die internationale Gewässer umfassen. Auf dieser Grundlage wurden 2010 die weltweit ersten Schutzgebiete auf der Hohen See ausgerufen. Um darin Schutzmaßnahmen zu erlassen, bedarf es jedoch anderer Abkommen und Organisationen, die für die Regulierung menschlicher Aktivitäten, wie Fischerei, Tiefseebergbau, Verklappung und Schifffahrt zuständig sind und sich meist mit einer starken Lobby konfrontiert sehen.
Britta König
Pressestelle
WWF Deutschland
Tel.: 040 / 530 200-318
Stephan Lutter
Meeresschutzexperte
WWF Deutschland
Tel.: 040 / 530 200-322
WWF begrüßt Beschluss zu Bodenschleppnetzen in der Tiefsee und fordert neues Abkommen zum Schutz der Hohen See
Hamburg - Die Weltmeere sind die größte und am wenigsten geschützte Biosphäre der Erde. Zwei Drittel der Ozeane sind internationale Gewässer. Bisher gab es keinen rechtlichen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt dieser so genannten Hohen See, die außerhalb nationaler Gesetzgebung liegt. Die UN-Generalversammlung verabschiedete gestern eine Resolution zur nachhaltigen Fischerei und begann die Debatte über eine zweite Meeresresolution, die den Weg zu einem völkerrechtlich bindenden Abkommen für den Meeresschutz auf Hoher See ebnet. Zum einen werden Fischereinationen und regionale Fischereiorganisationen aufgefordert, destruktive Fischereimethoden, wie Bodenschleppnetze, in Gebieten mit empfindlichen Tiefsee-Ökosystemen aufzugeben. Zum anderen soll das Seerecht soweit fortentwickelt werden, dass die Ausweisung von Meeresschutzgebieten auch in internationalen Gewässern ermöglicht wird.
Bereits in den Jahren 2006 und 2009 hatten die Vereinten Nationen Resolutionen zum Schutz der Ökosysteme in der Tiefsee verabschiedet. Seitdem wurden diese Bestimmungen zu Bodenschleppnetzen und anderen Methoden der Tiefseefischerei nur unregelmäßig und uneffektiv von den Mitgliedstaaten durchgesetzt, wie eine Auswertung nun ergab. "Bodenschleppnetze sind die größte Bedrohung für die Lebewesen der Tiefsee", erklärt Stephan Lutter, Meeresschutzexperte beim WWF Deutschland. Sie sind das meistbenutze Mittel der Hochseefischerei. Bei dieser Methode werden schwere Stahlplatten, Ketten und lange Netze über den Meeresboden gezogen, wobei verletzliche Ökosysteme, wie Korallenriffe, Schwammbänke und Seeberge stark beschädigt und Arten bedroht werden. Der WWF begrüßt die UN-Fischereiresolution, die strengere Maßnahmen zur Vermeidung solcher Umweltschäden sowie öffentlich zugängliche Umweltverträglichkeitsprüfungen für die Tiefseefischerei fordert.
"Das Abkommen zur biologischen Vielfalt formuliert zwar das Ziel, bis 2020 zehn Prozent der Weltmeere unter Schutz zu stellen", so Lutter. "Es gibt jedoch kein rechtliches Instrumentarium, das autorisiert wäre, dies für internationale Gewässer zu tun." Die zweite UN-Resolution zum Thema Ozeane und Seerecht sieht vor, diese Gesetzeslücke zu schließen und Bestimmungen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Meere auch außerhalb nationaler Zuständigkeiten durchzusetzen. Dies ebnet auch den Weg für ein multilaterales Abkommen zum Schutz von Arten, Lebensräumen und Ökosystemen der Hohen See. Es gibt nur drei regionale Meeresschutzabkommen, für das Mittelmeer, den Nordostatlantik und das Südpolarmeer, die internationale Gewässer umfassen. Auf dieser Grundlage wurden 2010 die weltweit ersten Schutzgebiete auf der Hohen See ausgerufen. Um darin Schutzmaßnahmen zu erlassen, bedarf es jedoch anderer Abkommen und Organisationen, die für die Regulierung menschlicher Aktivitäten, wie Fischerei, Tiefseebergbau, Verklappung und Schifffahrt zuständig sind und sich meist mit einer starken Lobby konfrontiert sehen.
Britta König
Pressestelle
WWF Deutschland
Tel.: 040 / 530 200-318
Stephan Lutter
Meeresschutzexperte
WWF Deutschland
Tel.: 040 / 530 200-322
Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
Britta König
Pressestelle
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Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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