Spendengelder für Delfinrettung nach Fukushima-Katastrophe für Walfang missbraucht?

  • Pressemitteilung der Firma WDSF, 08.12.2011
Pressemitteilung vom: 08.12.2011 von der Firma WDSF aus Hagen

Kurzfassung: Der japanische Behördenvertreter Tatsuya Nakaoku bestätigte gestern, dass umgerechnet rund 22 Millionen Euro aus dem japanischen Fonds für den Wiederaufbau des Landes für die Absicherung des Walfangs und für zerstörte Walfleischfabriken ...

[WDSF - 08.12.2011] Spendengelder für Delfinrettung nach Fukushima-Katastrophe für Walfang missbraucht?


Der japanische Behördenvertreter Tatsuya Nakaoku bestätigte gestern, dass umgerechnet rund 22 Millionen Euro aus dem japanischen Fonds für den Wiederaufbau des Landes für die Absicherung des Walfangs und für zerstörte Walfleischfabriken eingeplant sind. Deutsche Tierschutz-Organisationen befürchten zusätzlich einen Spendenmissbrauch.

ProWal und das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatten nach der Tsunami-Katastrophe spontan Spendengelder zur Rettung von Show-Delfinen gesammelt, die dem Unglück hilflos ausgeliefert waren. Nach der Erdbeben- und Atomkatastrophe flüchteten Delfinarien-Mitarbeiter Hals über Kopf und überließen die Delfine hilflos ihrem Schicksal und nahmen damit das Verhungern der Tiere in Kauf.

Andreas Morlok, ProWal-Geschäftsführer (45): "Wir wollten Delfinen in Gefangenschaft helfen zu überleben und nicht dazu beitragen, dass nun erneut illegal Wale in dem Walschutzgebiet Antarktis abgeschlachtet werden. Wir befürchten, dass unsere Spendengelder nicht zweckgebunden verwendet wurden."

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller (58): " Der Vorsitzende des japanischen Zoo- und Aquarienverbandes (JAZA), Shigeyuki Yamamoto, bestätigte uns dem Empfang der Spendenbeträge, die angeblich den "betroffenen Institutionen" zur Verfügung gestellt wurden. Das könnten aber nach jetziger Lage auch die Wal- und Delfinfänger sein."

Die Regierung Japans genehmigt alljährlich neben der Walfangquote von 900 Tieren in der Antarktis ebenfalls eine Delfin-Tötungsquote von rund 20.000 Meeressäugern. Die schönsten Delfine landen für bis zu 150.000 Dollar pro Stück in den Show-Delfinarien der Welt. Das Wal- und Delfinfleisch wird in Supermärkten und Restaurants verkauft, wie Tatsuya Nakaoku bestätigte.

Schon längst sei der Vorwand der Japaner, den Walfang aus wissenschaftlichen Gründen zu betreiben eine Farce. Zu unglaubwürdig seien die Rechtfertigungen der japanischen Regierung, zumal es genügend Methoden gäbe, um Forschung zu betreiben, ohne die teilweise vom Aussterben bedrohten Meeressäuger dabei zu töten, argumentieren Wissenschaftler der Walschutz-Organisationen WDSF und ProWal.

Die japanische Walfangflotte ist am Dienstag mit mehreren Schiffen ihrer Walfangflotte zur international umstrittenen alljährlichen Waljagd in der Antarktis in See gestochen. Die Internationale Walfang Kommission (IWC) hatte 1986 zwar in einem Moratorium den Walfang weitgehend verboten, jedoch das Schlupfloch der "wissenschaftlichen Untersuchungen" offen gelassen, das von Japan alljährlich missbraucht wird.

Die finanzielle Unterstützung der Walfangflotte aus den Erdbeben-Hilfstöpfen bezeichnen WDSF und ProWal als "skrupellos". Das Vertrauen sei erschüttert und es wäre verwunderlich, wenn jetzt noch jemand in der Welt bereit sei, für die Opfer der Naturkatastrophe in Japan Geld zu spenden.

Jürgen Ortmüller: "Keiner kann mehr sicher sein, wofür Spendengelder in Japan tatsächlich verwendet werden. Es ist eine japanische Provokation, frechweg Hilfsmittel der Erdbeben-Katastrophe für den weltweit geächteten Walfang einzusetzen. Wir haben bei der japanischen Botschaft in Berlin entsprechend interveniert und werden unsere bisherigen Vor-Ort-Demonstrationen wieder aufnehmen. Das japanische Volk steht in den Augen der Welt in einem denkbar schlechten Licht, wenn es solche Regierungseskapaden unwidersprochen zulässt. Das Ansehen japanischer Touristen wird erheblichen Schaden nehmen, wenn dieser Frevel in Japan nicht endlich gestoppt wird. Aber je mehr der Walfang kritisiert wird, desto größer werden die Trotzreaktionen der japanischen Regierung, wie der Missbrauch von Hilfsgeldern nun zeigt."


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