Kanadas Kyoto-Flucht ist verlogen und feige

  • Pressemitteilung der Firma Die Linke. im Bundestag, 13.12.2011
Pressemitteilung vom: 13.12.2011 von der Firma Die Linke. im Bundestag aus Berlin

Kurzfassung: "Hier drückt sich ein Land, das beim Klimaschutz versagt, mit einer fadenscheinigen Begründung vor der Verantwortung. Der Ausstieg Kanadas ist verlogen und feige", kommentiert die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende ...

[Die Linke. im Bundestag - 13.12.2011] Kanadas Kyoto-Flucht ist verlogen und feige


"Hier drückt sich ein Land, das beim Klimaschutz versagt, mit einer fadenscheinigen Begründung vor der Verantwortung. Der Ausstieg Kanadas ist verlogen und feige", kommentiert die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages, Eva Bulling-Schröter, den Rückzug Kanadas aus dem Industrieländer Kyoto-Protokoll. Die Abgeordnete weiter:

"Der kanadische Umweltminister Peter Kent argumentiert, nur ein rechtlich bindendes Abkommen für alle Länder bringe den Klimaschutz nach vorn. Ein Vertrag, der wie das Kyoto-Protokoll nur die Industrieländer verpflichte, sei ein Hindernis auf dem Weg zu einem solchen Abkommen. Diese Begründung ist eine Frechheit, nicht nur weil die Industrieländer eine weitaus größere Verantwortung für den Klimawandel haben als die Entwicklungsländer.

Die schlichte Wahrheit ist, dass Kanada seine Treibhausgasemissionen von 1990 bis 2012 eigentlich um sechs Prozent hätte senken müssen, während sie in der Realität um 35 Prozent gestiegen sind. Mit dem Ausstieg aus dem Kyoto-Protokoll umgeht Kanada also Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Das Land kann nun auch ungestraft und mit riesigem Energieaufwand seine Teersandvorkommen ausbeuten, was die Emissionen steigern wird.

Kanada ist das erste Ratifizierungsland, das aus dem Kyoto-Protokoll aussteigt. Japan, Russland und Neuseeland werden nach eigenen Ankündigungen folgen. Und die USA haben das Abkommen nie ratifiziert. Somit repräsentieren die verbliebenen Industrieländer nur noch etwa 15 Prozent der weltweiten Emissionen. Die Flucht Kanadas aus dem Kyoto-Protokoll zeigt somit, was die auf dem UN-Klimagipfel in Durban getroffenen Vereinbarungen wert sind. Der ohnehin schwache Kyoto-Vertrag wird als Lückenfüller bis zu einem umfassenden Vertrag im Jahr 2020 verlängert, dabei aber weiter geschwächt. Über den folgenden Klimavertrag, der dann alle Staaten einbinden soll, wird erst 2015 entschieden. Welche rechtliche Bindung er haben wird, ist unklar. Wieder einmal haben sich die größten Emittenten der Welt nur Zeit erkauft, um so weiter machen zu können wie bisher."


F.d.R. Christian Posselt
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
www.linksfraktion.de

Über Die Linke. im Bundestag:
Nach der Bundestagswahl am 18. September 2005 setzt sich die Linkspartei-Bundestagsfraktion für die 16. Legislaturperiode aus 54 Abgeordneten zusammen. Sie trägt den Namen „DIE LINKE.“.

Firmenkontakt:
F.d.R. Christian Posselt
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
www.linksfraktion.de

Die Pressemeldung "Kanadas Kyoto-Flucht ist verlogen und feige" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Kanadas Kyoto-Flucht ist verlogen und feige" ist Die Linke. im Bundestag.