Bundesregierung beschließt Migrationsbericht 2010
- Pressemitteilung der Firma Bundesministerium des Innern (BMI), 14.12.2011
Pressemitteilung vom: 14.12.2011 von der Firma Bundesministerium des Innern (BMI) aus Berlin
Kurzfassung: Die Bundesregierung hat heute den von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich vorgelegten Migrationsbericht 2010 beschlossen. Der vom Bundes-amt für Migration und Flüchtlinge erstellte Bericht wird nun dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Mit ...
[Bundesministerium des Innern (BMI) - 14.12.2011] Bundesregierung beschließt Migrationsbericht 2010
Die Bundesregierung hat heute den von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich vorgelegten Migrationsbericht 2010 beschlossen. Der vom Bundes-amt für Migration und Flüchtlinge erstellte Bericht wird nun dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Mit aktuellen und umfassenden statistischen Daten soll der Bericht der Öffentlichkeit als Informationsquelle und der Politik und Ver-waltung als Grundlage für die Entscheidungsfindung im Bereich der Migrati-onspolitik dienen.
Der Migrationsbericht beinhaltet neben den allgemeinen Wanderungsdaten zu Deutschland und der detaillierten Darstellung der verschiedenen Migrationsarten einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der illegalen Migration und informiert über die Struktur der ausländischen Bevölkerung sowie der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
Wesentliche Aussagen des Migrationsberichts 2010:
• Bei den Wanderungsdaten zeigt sich im europäischen Vergleich, dass Deutschland weiterhin ein Hauptzielland von Migration ist und im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten in den letzten Jahren an Attraktivität für Zuwanderer gewonnen hat. Insgesamt gab es im Jahr 2010 einen Wanderungsgewinn von 128 000 Personen (Deutsche und Ausländer). Dies beruht auf dem Anstieg der Zahl der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2010 (fast 800 000) gegenüber 2009 (ca. 721 000) bei einem gleichzeitigen Sinken der Zahl der Fortzüge (etwa 670 000 in 2010 gegenüber ca. 734 000 im Jahr 2009). 57,5 % aller Zuzüge wanderten aus den EU-Ländern nach Deutschland zu, 15,8 % aus dem übrigen Europa. Aus Asien kamen 13,8 %, aus Afrika 3,8 %, und aus Amerika, Australien und Ozeanien zusammen kamen 8,1 % aller Zuzüge.
Betrachtet man die Zuzugszahlen nach der Staatsangehörigkeit der Zuzügler, dann waren es vor allem Polen und Deutsche (14,5 bzw. 14,4 %), gefolgt von Rumänen und Bulgaren (9,5 bzw. 5 %), die im Jahr 2010 nach Deutschland zuzogen. Der Anteil von EU-Bürgern an der Gesamtzuwanderung betrug 49,9%. Bei den Fortzügen stellten deutsche Staatsangehörige etwas mehr als ein Fünftel aller Fortgezogenen (21 %), gefolgt von polnischen (14,1 %) und rumänischen (7,3 %) Staatsangehörigen. Die Zahl der Fortzüge von Unionsbürgern im Jahr 2010 betrug rund 300 000 (45,3% an der Gesamtabwanderung).
Bei einem Vergleich der Zuzüge mit den Fortzügen (Wanderungssaldo) zeigte sich der größte positive Wanderungssaldo bei Rumänen (fast 27 000 Personen) und Polen (annähernd 21 000 Personen). Dagegen zogen auch im Jahr 2010 mehr Deutsche (ca. 26 000) aus Deutschland fort als Deutsche in ihr Herkunftsland zurückkehrten; allerdings sank die Zahl der Fortzüge im Vergleich zu 2009 um 9,0 %.
• Betrachtet man die Zahl ausländischer Staatsangehöriger, die in Deutschland leben, so sind ca. ein Viertel Türken. Etwa gleich viele Per-sonen haben die Staatsangehörigkeit eines der nord-, west- oder südeuropäischen EU-Staaten; etwa halb so viele Personen haben die Staatsangehörigkeit eines der seit 2004 beigetretenen osteuropäischen EU-Staaten.
• Der Blick auf den Zweck der Zuwanderungen zeigt, dass fast 20 % der im Jahr 2010 zugezogenen Drittstaatsangehörigen zum Studium, zur Schul- oder sonstigen Ausbildung oder für Sprachkurse nach Deutschland kamen.
Zu Erwerbszwecken kamen 12,6 % der Zugezogenen. Bei der Zustimmung für den Zuzug von Fachkräften im internationalen Personalaus-tausch gab es eine große Steigerung: Nach 4 429 Personen im Jahr 2009 kamen im vergangenen Jahr 5 932 Personen auf diese Art nach Deutschland.
Im Jahr 2010 wurden darüber hinaus 3 336 Zustimmungen für den Zuzug für weitere Akademiker erteilt – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 38 %.
Im übrigen zogen etwa ein Viertel (23,3%) von Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staaten 2010 aus familiären Gründen nach Deutschland.
• Die bereits im Vorjahresbericht festgestellten hohen Bestehensquoten bei Deutschprüfungen, die Bedingung für den Ehegattennachzug sind, wurden weiter bestätigt. 76 % der Personen, die zuvor am Sprachkurs teilgenommen hatten, bestanden den Test, bei externen Teilnehmern waren es 63 % der Personen. Bei Chinesen, Russen und Indern lagen die Bestehensquoten sowohl für interne als auch externe Teilnehmer bei über 80 %, bei Türken lagen sie bei 86 % (interne Teilnehmer) bzw. 62 % (externe Teilnehmer).
Den Migrationsbericht 2010 sowie weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.bmi.bund.de sowie www.bamf.de.
Bundesministerium des Innern
Alt-Moabit 101D
10559 Berlin
Telefon: +49 3018 681-0
Fax: +49 3018 681-2926
Die Bundesregierung hat heute den von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich vorgelegten Migrationsbericht 2010 beschlossen. Der vom Bundes-amt für Migration und Flüchtlinge erstellte Bericht wird nun dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Mit aktuellen und umfassenden statistischen Daten soll der Bericht der Öffentlichkeit als Informationsquelle und der Politik und Ver-waltung als Grundlage für die Entscheidungsfindung im Bereich der Migrati-onspolitik dienen.
Der Migrationsbericht beinhaltet neben den allgemeinen Wanderungsdaten zu Deutschland und der detaillierten Darstellung der verschiedenen Migrationsarten einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der illegalen Migration und informiert über die Struktur der ausländischen Bevölkerung sowie der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
Wesentliche Aussagen des Migrationsberichts 2010:
• Bei den Wanderungsdaten zeigt sich im europäischen Vergleich, dass Deutschland weiterhin ein Hauptzielland von Migration ist und im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten in den letzten Jahren an Attraktivität für Zuwanderer gewonnen hat. Insgesamt gab es im Jahr 2010 einen Wanderungsgewinn von 128 000 Personen (Deutsche und Ausländer). Dies beruht auf dem Anstieg der Zahl der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2010 (fast 800 000) gegenüber 2009 (ca. 721 000) bei einem gleichzeitigen Sinken der Zahl der Fortzüge (etwa 670 000 in 2010 gegenüber ca. 734 000 im Jahr 2009). 57,5 % aller Zuzüge wanderten aus den EU-Ländern nach Deutschland zu, 15,8 % aus dem übrigen Europa. Aus Asien kamen 13,8 %, aus Afrika 3,8 %, und aus Amerika, Australien und Ozeanien zusammen kamen 8,1 % aller Zuzüge.
Betrachtet man die Zuzugszahlen nach der Staatsangehörigkeit der Zuzügler, dann waren es vor allem Polen und Deutsche (14,5 bzw. 14,4 %), gefolgt von Rumänen und Bulgaren (9,5 bzw. 5 %), die im Jahr 2010 nach Deutschland zuzogen. Der Anteil von EU-Bürgern an der Gesamtzuwanderung betrug 49,9%. Bei den Fortzügen stellten deutsche Staatsangehörige etwas mehr als ein Fünftel aller Fortgezogenen (21 %), gefolgt von polnischen (14,1 %) und rumänischen (7,3 %) Staatsangehörigen. Die Zahl der Fortzüge von Unionsbürgern im Jahr 2010 betrug rund 300 000 (45,3% an der Gesamtabwanderung).
Bei einem Vergleich der Zuzüge mit den Fortzügen (Wanderungssaldo) zeigte sich der größte positive Wanderungssaldo bei Rumänen (fast 27 000 Personen) und Polen (annähernd 21 000 Personen). Dagegen zogen auch im Jahr 2010 mehr Deutsche (ca. 26 000) aus Deutschland fort als Deutsche in ihr Herkunftsland zurückkehrten; allerdings sank die Zahl der Fortzüge im Vergleich zu 2009 um 9,0 %.
• Betrachtet man die Zahl ausländischer Staatsangehöriger, die in Deutschland leben, so sind ca. ein Viertel Türken. Etwa gleich viele Per-sonen haben die Staatsangehörigkeit eines der nord-, west- oder südeuropäischen EU-Staaten; etwa halb so viele Personen haben die Staatsangehörigkeit eines der seit 2004 beigetretenen osteuropäischen EU-Staaten.
• Der Blick auf den Zweck der Zuwanderungen zeigt, dass fast 20 % der im Jahr 2010 zugezogenen Drittstaatsangehörigen zum Studium, zur Schul- oder sonstigen Ausbildung oder für Sprachkurse nach Deutschland kamen.
Zu Erwerbszwecken kamen 12,6 % der Zugezogenen. Bei der Zustimmung für den Zuzug von Fachkräften im internationalen Personalaus-tausch gab es eine große Steigerung: Nach 4 429 Personen im Jahr 2009 kamen im vergangenen Jahr 5 932 Personen auf diese Art nach Deutschland.
Im Jahr 2010 wurden darüber hinaus 3 336 Zustimmungen für den Zuzug für weitere Akademiker erteilt – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 38 %.
Im übrigen zogen etwa ein Viertel (23,3%) von Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staaten 2010 aus familiären Gründen nach Deutschland.
• Die bereits im Vorjahresbericht festgestellten hohen Bestehensquoten bei Deutschprüfungen, die Bedingung für den Ehegattennachzug sind, wurden weiter bestätigt. 76 % der Personen, die zuvor am Sprachkurs teilgenommen hatten, bestanden den Test, bei externen Teilnehmern waren es 63 % der Personen. Bei Chinesen, Russen und Indern lagen die Bestehensquoten sowohl für interne als auch externe Teilnehmer bei über 80 %, bei Türken lagen sie bei 86 % (interne Teilnehmer) bzw. 62 % (externe Teilnehmer).
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Das Bundesministerium des Innern ist verantwortlich für die innere Sicherheit. Dazu gehören sowohl die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger als auch der Schutz unserer Verfassung. Weiteres wesentliches Element im nationalen Sicherheitssystem ist der Aufgabenbereich Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Der Bundesminister des Innern kümmert sich um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Informationsgesellschaft. Er sorgt dafür, dass sie den neuen Informations- und Kommunikationstechniken vertrauen können und dass ihre Privatsphäre geschützt bleibt.
Auch Migrations- und Integrationspolitik gehört zu den zentralen Aufgaben des Bundesinnenministeriums. Migration ist ein weltweites Phänomen, dessen Bedeutung seit Bestehen der Bundesrepublik stark zugenommen hat.
Der Bundesminister des Innern ist ebenfalls zuständig für den öffentlichen Dienst. Über 5 Millionen Menschen sind in Deutschland beim Staat - beim Bund, bei den Ländern und Gemeinden - beschäftigt.
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