"Billig, billiger, am billigsten bei Lebensmitteln kann nur scheitern'
- Pressemitteilung der Firma Deutscher Bauernverband (DBV), 19.01.2011
Pressemitteilung vom: 19.01.2011 von der Firma Deutscher Bauernverband (DBV) aus Berlin
Kurzfassung: "Billig, billiger, am billigsten bei Lebensmitteln kann nur scheitern" Gerd Sonnleitner bei der Eröffnungspressekonferenz der Grünen Woche "Sicherheit muss bei teuren und bei preiswerten Nahrungsmitteln gewährleistet sein, ohne Wenn und ...
[Deutscher Bauernverband (DBV) - 19.01.2011] "Billig, billiger, am billigsten bei Lebensmitteln kann nur scheitern"
Gerd Sonnleitner bei der Eröffnungspressekonferenz der Grünen Woche
"Sicherheit muss bei teuren und bei preiswerten Nahrungsmitteln gewährleistet sein, ohne Wenn und Aber. Doch ein Prinzip billig, billiger, am billigsten bei Lebensmitteln kann nur scheitern!" Dies hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Grünen Woche in Berlin hervor. Angesichts des drastischen Preisverfalls bei Agrarprodukten in Folge der Dioxinkrise rief er die Schlachtbranche auf, den entstandenen Marktdruck nicht noch einseitig den Bauern aufzubürden. Gerade die Bauern seien die Opfer der Krise und bekämen die Auswirkungen am stärksten zu spüren.
Weltweit würden sich derzeit die Agrarmärkte aber aufwärts entwickeln. "Die Zeiten, als Milch, Butter, Eier oder Fleisch eine Inflationsbremse waren, sind vorüber, auch die Zeit der extremen Niedrigpreise beim Discounter. Doch werden die Lebensmittel keine Inflationstreiber sein, sondern sich im Rahmen der allgemeinen Teuerungsrate entwickeln", betonte der Bauernpräsident. Gleichzeitig würden aber zu den natürlich bedingten Schwankungen der weltmarktoffenen Agrarmärkte Spekulationsgeschäfte von Finanzinvestoren hinzu kommen, "die wir in dieser Massivität nicht kannten", sagte Sonnleitner weiter. Seiner Einschätzung nach begünstigen die derzeit lockere Geldpolitik mit Niedrigstzinsen Spekulationsblasen und heftige Volatilitäten bei Rohstoffen. In diesem Zusammenhang sprach sich Sonnleitner dafür aus, dass nicht nur Warentermingeschäfte, sondern auch alle Derivate mit ausreichend Eigenkapital unterlegt werden müssen.
Bei den Veranstaltungen auf der diesjährigen Grünen Woche werde auch die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik ab 2014 im Fokus stehen. "Wir streiten für eine starke Agrarpolitik, die zum Vorteil für unsere Verbraucher und die Entwicklung unserer bäuerlichen Landwirtschaft ist. Unsere Leistungen für Lebensmittelversorgung, Natur- und Umweltschutz, Tierschutz und die Vielfalt der Kulturlandschaften werden nicht allein über den Preis der Lebensmittel abgegolten", stellte Sonnleitner fest. 30 - 50 Prozent des Einkommens einer Bauernfamilie stamme aus den EU-Zahlungen. "Deshalb brauchen wir sie auch über 2013 hinaus", forderte er. Sonnleitner wies darauf hin, dass Deutschland und Frankreich eine gemeinsame Position erarbeitet hätten. "Ich sehe darin ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft, zur Einkommenssicherung der Landwirte und gesellschaftlichen Bedeutung der Versorgungssicherheit von 500 Millionen Verbrauchern in Europa", betonte Sonnleitner.
Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
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Gerd Sonnleitner bei der Eröffnungspressekonferenz der Grünen Woche
"Sicherheit muss bei teuren und bei preiswerten Nahrungsmitteln gewährleistet sein, ohne Wenn und Aber. Doch ein Prinzip billig, billiger, am billigsten bei Lebensmitteln kann nur scheitern!" Dies hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Grünen Woche in Berlin hervor. Angesichts des drastischen Preisverfalls bei Agrarprodukten in Folge der Dioxinkrise rief er die Schlachtbranche auf, den entstandenen Marktdruck nicht noch einseitig den Bauern aufzubürden. Gerade die Bauern seien die Opfer der Krise und bekämen die Auswirkungen am stärksten zu spüren.
Weltweit würden sich derzeit die Agrarmärkte aber aufwärts entwickeln. "Die Zeiten, als Milch, Butter, Eier oder Fleisch eine Inflationsbremse waren, sind vorüber, auch die Zeit der extremen Niedrigpreise beim Discounter. Doch werden die Lebensmittel keine Inflationstreiber sein, sondern sich im Rahmen der allgemeinen Teuerungsrate entwickeln", betonte der Bauernpräsident. Gleichzeitig würden aber zu den natürlich bedingten Schwankungen der weltmarktoffenen Agrarmärkte Spekulationsgeschäfte von Finanzinvestoren hinzu kommen, "die wir in dieser Massivität nicht kannten", sagte Sonnleitner weiter. Seiner Einschätzung nach begünstigen die derzeit lockere Geldpolitik mit Niedrigstzinsen Spekulationsblasen und heftige Volatilitäten bei Rohstoffen. In diesem Zusammenhang sprach sich Sonnleitner dafür aus, dass nicht nur Warentermingeschäfte, sondern auch alle Derivate mit ausreichend Eigenkapital unterlegt werden müssen.
Bei den Veranstaltungen auf der diesjährigen Grünen Woche werde auch die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik ab 2014 im Fokus stehen. "Wir streiten für eine starke Agrarpolitik, die zum Vorteil für unsere Verbraucher und die Entwicklung unserer bäuerlichen Landwirtschaft ist. Unsere Leistungen für Lebensmittelversorgung, Natur- und Umweltschutz, Tierschutz und die Vielfalt der Kulturlandschaften werden nicht allein über den Preis der Lebensmittel abgegolten", stellte Sonnleitner fest. 30 - 50 Prozent des Einkommens einer Bauernfamilie stamme aus den EU-Zahlungen. "Deshalb brauchen wir sie auch über 2013 hinaus", forderte er. Sonnleitner wies darauf hin, dass Deutschland und Frankreich eine gemeinsame Position erarbeitet hätten. "Ich sehe darin ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft, zur Einkommenssicherung der Landwirte und gesellschaftlichen Bedeutung der Versorgungssicherheit von 500 Millionen Verbrauchern in Europa", betonte Sonnleitner.
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Der Deutsche Bauernverband ist der landwirtschaftliche Spitzenverband in Deutschland. Seine Mitglieder sind die Landesbauernverbände und führende Organisationen der Land- und Forstwirtschaft sowie ihr nahe stehende Wirtschaftszweige. Über die 18 Landesbauernverbände und ihre Kreisverbände ist der Deutsche Bauernverband im gesamten Bundesgebiet für alle Mitglieder vor Ort mit Beratungs- und Geschäftstellen präsent.
Der Organisationsgrad der Bauern in ihrer Interessenvertretung ist sehr hoch: über 90 Prozent aller rund 400.000 landwirtschaftlichen Betriebe sind auf freiwilliger Basis Mitglied im Deutschen Bauernverband. Deshalb kann der Deutsche Bauernverband für sich in Anspruch nehmen, die Stimme aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland zu sein, gleich welcher Produktionsrichtung und Rechtsform.
Der Deutsche Bauernverband versteht sich als Unternehmerverband, der die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber der Politik vertritt und sie bei der Führung ihrer Unternehmen unterstützt. Über seine Büros in Bonn, Berlin und Brüssel ist er Ansprechpartner für politische Parteien, Verbände und Organisationen des öffentlichen Lebens auf nationaler und europäischer Ebene.
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