Gut fürs Einkommen, schlecht für die Lebensqualität: Viele Arbeitnehmer schöpfen ihren Urlaub nicht aus
- Pressemitteilung der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin, 21.12.2011
Pressemitteilung vom: 21.12.2011 von der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin aus Berlin
Kurzfassung: Gut fürs Einkommen, schlecht für die Lebensqualität: Viele Arbeitnehmer schöpfen ihren Urlaub nicht aus Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im vergangenen Jahr etwa zwölf Prozent ihres Urlaubsanspruchs nicht genutzt. Das zeigt eine ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 21.12.2011] Gut fürs Einkommen, schlecht für die Lebensqualität: Viele Arbeitnehmer schöpfen ihren Urlaub nicht aus
Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im vergangenen Jahr etwa zwölf Prozent ihres Urlaubsanspruchs nicht genutzt. Das zeigt eine Untersuchung des Arbeitsmarktökonomen Daniel Schnitzlein, die jetzt im Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erschienen ist. Wer seinen Urlaub nicht voll ausschöpft, kann laut Studie zwar mit kurzfristigen Einkommenszuwächsen rechnen – aber er muss auch eine Einschränkung seiner Lebensqualität in Kauf nehmen.
Der durchschnittliche tarifliche Urlaubsanspruch für Beschäftigte in Deutschland beträgt dreißig Tage. Im Jahr 2009 lag die Zahl der tatsächlich genommenen Urlaubstage für jeden Arbeitnehmer im Durchschnitt um drei Tage unter seinem Urlaubsanspruch. Dies belegen unter anderem Daten der Langzeiterhebung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP). "Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen", sagt Schnitzlein. So haben jüngere Arbeitnehmer im Alter bis 24 Jahre die meisten Resturlaubstage, ältere Arbeitnehmer ab 55 Jahren die wenigsten. "Es könnte sein, dass besonders die Jüngeren Verzicht auf Urlaub als Investition in ihre Karriere verstehen", vermutet Schnitzlein: "Vielleicht soll der Urlaubsverzicht dem Vorgesetzten demonstrieren, wie hoch die eigene Arbeitsmotivation ist".
Dafür spräche auch, dass sich eine Unterausschöpfung des Urlaubsanspruchs laut Studie positiv auf das Einkommen auswirkt. Diejenigen unter den Befragten, die ihren Urlaub nicht voll ausgeschöpft hatten, erhielten im Folgejahr einen um 0,39 Euro höheren Stundenlohn als diejenigen, die ihren Urlaub ausgeschöpft hatten. Urlaubsverzicht wirkt sich allerdings auch negativ aus: "Wer seinen Urlaub nicht voll ausgeschöpft hat, war im Folgejahr unzufriedener mit seiner Gesundheit und in seiner Freizeit", sagt Schnitzlein.
Die Studie zeigt auch: Die Menge der Resturlaubstage hängt auch von der Betriebszugehörigkeitsdauer und der Betriebsgröße ab. "Je größer der Betrieb ist, desto eher wird der Urlaub ausgeschöpft", sagt Schnitzlein. Dabei könnten zum Beispiel organisatorische Gründe eine Rolle spielen. Arbeitnehmer können nicht in Anspruch genommene Urlaubstage auch ins nächste Jahr übertragen.
Pressestelle
Renate Bogdanovic
Nicole Walter
Telefon +49-30-897 89-249 oder -252
Mobil +49-174-319-3131
presse@diw.de
Pressereferentin Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)
Monika Wimmer
Telefon +49-30-89789-251
Mail: mwimmer@diw.de
Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im vergangenen Jahr etwa zwölf Prozent ihres Urlaubsanspruchs nicht genutzt. Das zeigt eine Untersuchung des Arbeitsmarktökonomen Daniel Schnitzlein, die jetzt im Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erschienen ist. Wer seinen Urlaub nicht voll ausschöpft, kann laut Studie zwar mit kurzfristigen Einkommenszuwächsen rechnen – aber er muss auch eine Einschränkung seiner Lebensqualität in Kauf nehmen.
Der durchschnittliche tarifliche Urlaubsanspruch für Beschäftigte in Deutschland beträgt dreißig Tage. Im Jahr 2009 lag die Zahl der tatsächlich genommenen Urlaubstage für jeden Arbeitnehmer im Durchschnitt um drei Tage unter seinem Urlaubsanspruch. Dies belegen unter anderem Daten der Langzeiterhebung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP). "Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen", sagt Schnitzlein. So haben jüngere Arbeitnehmer im Alter bis 24 Jahre die meisten Resturlaubstage, ältere Arbeitnehmer ab 55 Jahren die wenigsten. "Es könnte sein, dass besonders die Jüngeren Verzicht auf Urlaub als Investition in ihre Karriere verstehen", vermutet Schnitzlein: "Vielleicht soll der Urlaubsverzicht dem Vorgesetzten demonstrieren, wie hoch die eigene Arbeitsmotivation ist".
Dafür spräche auch, dass sich eine Unterausschöpfung des Urlaubsanspruchs laut Studie positiv auf das Einkommen auswirkt. Diejenigen unter den Befragten, die ihren Urlaub nicht voll ausgeschöpft hatten, erhielten im Folgejahr einen um 0,39 Euro höheren Stundenlohn als diejenigen, die ihren Urlaub ausgeschöpft hatten. Urlaubsverzicht wirkt sich allerdings auch negativ aus: "Wer seinen Urlaub nicht voll ausgeschöpft hat, war im Folgejahr unzufriedener mit seiner Gesundheit und in seiner Freizeit", sagt Schnitzlein.
Die Studie zeigt auch: Die Menge der Resturlaubstage hängt auch von der Betriebszugehörigkeitsdauer und der Betriebsgröße ab. "Je größer der Betrieb ist, desto eher wird der Urlaub ausgeschöpft", sagt Schnitzlein. Dabei könnten zum Beispiel organisatorische Gründe eine Rolle spielen. Arbeitnehmer können nicht in Anspruch genommene Urlaubstage auch ins nächste Jahr übertragen.
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Das DIW Berlin ist das größte Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Es ist als unabhängiges Institut ausschließlich gemeinnützigen Zwecken verpflichtet und betreibt Grundlagenforschung und wirtschaftspolitische Beratung. 1925 wurde das DIW Berlin als Institut für Konjunkturforschung gegründet und erhielt einige Jahre später seinen heutigen Namen. Den Sitz hat es seit seiner Gründung in Berlin.
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