Containerwrack vor Neuseeland gesunken

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 10.01.2012
Pressemitteilung vom: 10.01.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: WWF warnt vor Schäden für Meeresumwelt durch Ölteppich und Ladung Erneut herrscht Öl-Alarm vor Neuseelands Küste: Das Wrack des Containerschiffs Rena ist in stürmischer See auseinandergebrochen, das Heckteil ist vom Astrolabe Riff abgerutscht ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 10.01.2012] Containerwrack vor Neuseeland gesunken


WWF warnt vor Schäden für Meeresumwelt durch Ölteppich und Ladung

Erneut herrscht Öl-Alarm vor Neuseelands Küste: Das Wrack des Containerschiffs Rena ist in stürmischer See auseinandergebrochen, das Heckteil ist vom Astrolabe Riff abgerutscht und versinkt im Meer. Das noch im Heck befindliche Öl fließt dabei ins Meer. Dem neuerlichen Ölteppich werden in dem artenreichen Gebiet laut WWF wieder Seevögel zum Opfer fallen, obwohl weniger Öl austritt als beim ursprünglichen Unglück im Oktober. Der WWF befürchtet neben den unmittelbaren und sichtbaren Umweltfolgen in der Vogelwelt aber auch langfristige Schäden am Riff und in den sensiblen Lebensräumen der Flussmündungen.

"Viele Seevögel sind derzeit in der Mauser und halten sich deshalb nicht im Wasser auf. Damit sinkt glücklicherweise das Risiko, dass sie verölen", sagt Stephan Lutter vom WWF. Der Meeresschutzexperte vermutet allerdings eine höhere Dunkelziffer. "Weil sich das Öl dieses Mal während des Sturms ausgebreitet hat, ist zu befürchten, dass verölte Vögel auf See schneller ertrunken sind und die unmittelbaren Opfer uns verborgen bleiben, weil sie nicht an die Küsten gespült werden."

Das Abrutschen des Schiffshecks vom Riff hat laut WWF vermutlich weitere physische Schäden an den empfindlichen Riffstrukturen verursacht. "Das Astrolabe Riff ragt 80 Meter vom Meeresboden auf und hat steile Seitenhänge, das dürfte eine Bergung schwierig machen" so Lutter weiter. "Wenn das Wrackteil am Meeresboden bleibt, werden giftige Substanzen wie z.B. restliches Öl langsam und schleichend austreten."

Zahlreiche Container der Rena sind in den letzten Monaten und beim Auseinanderbrechen des Schiffs ins Meer gestürzt. Auch die über Bord gegangene Ladung kann laut WWF Umweltschäden verursachen. Biologisch abbaubare Substanzen wie z.B. große Mengen Milchpulver können Lebensgemeinschaften am Riffkörper ersticken, weil der lokale Sauerstoffgehalt sinkt. Auch filtrierende Muscheln und Bodenlebewesen in küstennahen Lebensräumen und Wattflächen verkleben. Größere Plastikteile bergen das Risiko dass sich Meeresschildkröten oder Seevögel darin verfangen und ersticken oder ertrinken. Wenn sich das Plastik schließlich zersetzt, gelangen die kleinen Partikel in die Nahrungskette.


Kontakt: Britta König, Pressestelle, Tel. 040-530200-118 Stephan Lutter, WWF Meeresschutzexperte 0151 1885 4925

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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