Südsudan: Ärzte ohne Grenzen nimmt medizinische Nothilfe in Pibor nach schwerer Gewalt zwischen ethnischen Gruppen wieder auf
- Pressemitteilung der Firma Ärzte ohne Grenzen, 11.01.2012
Pressemitteilung vom: 11.01.2012 von der Firma Ärzte ohne Grenzen aus Berlin
Kurzfassung: Juba/Berlin, 11. Januar 2012. Zwölf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind nach dem schweren Gewaltausbruch zwischen verschiedenen Volksgruppen in die Stadt Pibor im Bundesstaat Jonglei zurückgekehrt und leisten medizinische Nothilfe. Zwei ...
[Ärzte ohne Grenzen - 11.01.2012] Südsudan: Ärzte ohne Grenzen nimmt medizinische Nothilfe in Pibor nach schwerer Gewalt zwischen ethnischen Gruppen wieder auf
Juba/Berlin, 11. Januar 2012. Zwölf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind nach dem schweren Gewaltausbruch zwischen verschiedenen Volksgruppen in die Stadt Pibor im Bundesstaat Jonglei zurückgekehrt und leisten medizinische Nothilfe. Zwei Kliniken der Organisation in Pibor und dem Dorf Lekongole waren geplündert worden.
"Es gibt ein starkes Gefühl der Unsicherheit in der Gegend um Pibor", sagt Colette Gadenne, Programmleiterin für den Südsudan. "Viele Bewohner, auch viele unserer lokalen Mitarbeiter, suchen derzeit im Busch in der Umgebung von Pibor nach vermissten Familienmitgliedern und fürchten das Schlimmste. Diese Situation und die schweren Beschädigungen an unserem medizinischen Material machen es extrem schwierig für uns, schnell die dringend benötigte Nothilfe zu leisten."
Ärzte ohne Grenzen hatte alle Mitarbeiter, die nicht aus der Region kommen, vor Ausbruch der Gewalt aus Pibor in die Hauptstadt Juba evakuiert. Die vor Ort rekrutierten Mitarbeiter hatten die Stadt verlassen und sich zusammen mit den anderen Bewohnern versteckt. Bis Dienstag blieben 60 der 155 lokalen Mitarbeiter im Bezirk Pibor vermisst. Ärzte ohne Grenzen ist äußerst besorgt um diese Mitarbeiter und die mit ihnen geflohenen Bewohner.
Das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Pibor wurde völlig verwüstet. Die Betonmauern und das Dach des Hauptgebäudes sind zwar weitgehend intakt, aber die medizinischen Geräte und die Medikamente sind nicht mehr verwendbar. Mitarbeiter haben damit begonnen, die Einrichtung des Krankenhauses zu reparieren. Das Team hat mehr als eine Tonne medizinisches und logistisches Material sowie Medikamente in die Stadt eingeflogen, weitere Lieferungen folgen in dieser Woche.
Unter diesen schwierigen Umständen haben die Mitarbeiter damit begonnen, die Rückkehrer zu behandeln. Solange nicht mehr Bewohner aus ihren weit verstreuten Verstecken im Busch zurückkommen, ist es aber nahezu unmöglich, den medizinischen Bedarf der Menschen zu beurteilen. In den kommenden Tagen wird Ärzte ohne Grenzen sich auch ein Bild davon machen, welche Hilfe über die medizinische Versorgung hinaus notwendig ist, und wird dementsprechend humanitäre Hilfe leisten.
Ärzte ohne Grenzen leistet seit 2005 medizinische Hilfe für die 160.000 Menschen im Bezirk Pibor sowie in anderen Teilen des Bundesstaats Jonglei. Die Organisation ist entschlossen, so schnell wie möglich die medizinische Versorgung in vollem Umfang und in derselben Qualität wie vor dem Gewaltausbruch wieder aufzunehmen. Ärzte ohne Grenzen hat bei der Arbeit in nahezu allen Regionen des Südsudans in den vergangenen Jahren besonderen Wert auf Unparteilichkeit und Neutralität gelegt. Dennoch sind im Jahr 2011 drei medizinische Einrichtungen der Organisation im Bundesstaat Jonglei angegriffen worden. Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Angriffe jeglicher bewaffneten Gruppe auf medizinische Einrichtungen, ist aber weiterhin entschlossen, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung zu leisten.
Christiane Winje
Tel.: 030 - 700 130 240
christiane.winje@berlin.msf.org
Stefan Dold
Tel.: 030 - 700 130 230
stefan.dold@berlin.msf.org
Juba/Berlin, 11. Januar 2012. Zwölf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind nach dem schweren Gewaltausbruch zwischen verschiedenen Volksgruppen in die Stadt Pibor im Bundesstaat Jonglei zurückgekehrt und leisten medizinische Nothilfe. Zwei Kliniken der Organisation in Pibor und dem Dorf Lekongole waren geplündert worden.
"Es gibt ein starkes Gefühl der Unsicherheit in der Gegend um Pibor", sagt Colette Gadenne, Programmleiterin für den Südsudan. "Viele Bewohner, auch viele unserer lokalen Mitarbeiter, suchen derzeit im Busch in der Umgebung von Pibor nach vermissten Familienmitgliedern und fürchten das Schlimmste. Diese Situation und die schweren Beschädigungen an unserem medizinischen Material machen es extrem schwierig für uns, schnell die dringend benötigte Nothilfe zu leisten."
Ärzte ohne Grenzen hatte alle Mitarbeiter, die nicht aus der Region kommen, vor Ausbruch der Gewalt aus Pibor in die Hauptstadt Juba evakuiert. Die vor Ort rekrutierten Mitarbeiter hatten die Stadt verlassen und sich zusammen mit den anderen Bewohnern versteckt. Bis Dienstag blieben 60 der 155 lokalen Mitarbeiter im Bezirk Pibor vermisst. Ärzte ohne Grenzen ist äußerst besorgt um diese Mitarbeiter und die mit ihnen geflohenen Bewohner.
Das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Pibor wurde völlig verwüstet. Die Betonmauern und das Dach des Hauptgebäudes sind zwar weitgehend intakt, aber die medizinischen Geräte und die Medikamente sind nicht mehr verwendbar. Mitarbeiter haben damit begonnen, die Einrichtung des Krankenhauses zu reparieren. Das Team hat mehr als eine Tonne medizinisches und logistisches Material sowie Medikamente in die Stadt eingeflogen, weitere Lieferungen folgen in dieser Woche.
Unter diesen schwierigen Umständen haben die Mitarbeiter damit begonnen, die Rückkehrer zu behandeln. Solange nicht mehr Bewohner aus ihren weit verstreuten Verstecken im Busch zurückkommen, ist es aber nahezu unmöglich, den medizinischen Bedarf der Menschen zu beurteilen. In den kommenden Tagen wird Ärzte ohne Grenzen sich auch ein Bild davon machen, welche Hilfe über die medizinische Versorgung hinaus notwendig ist, und wird dementsprechend humanitäre Hilfe leisten.
Ärzte ohne Grenzen leistet seit 2005 medizinische Hilfe für die 160.000 Menschen im Bezirk Pibor sowie in anderen Teilen des Bundesstaats Jonglei. Die Organisation ist entschlossen, so schnell wie möglich die medizinische Versorgung in vollem Umfang und in derselben Qualität wie vor dem Gewaltausbruch wieder aufzunehmen. Ärzte ohne Grenzen hat bei der Arbeit in nahezu allen Regionen des Südsudans in den vergangenen Jahren besonderen Wert auf Unparteilichkeit und Neutralität gelegt. Dennoch sind im Jahr 2011 drei medizinische Einrichtungen der Organisation im Bundesstaat Jonglei angegriffen worden. Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Angriffe jeglicher bewaffneten Gruppe auf medizinische Einrichtungen, ist aber weiterhin entschlossen, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung zu leisten.
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