HAPPACH-KASAN / NEUMANN: Rückzug der BASF-Gentechnikforschung ist Verlust für den Hightechstandort Deutschland (16.01.2012)

  • Pressemitteilung der Firma FDP-Bundestagsfraktion, 16.01.2012
Pressemitteilung vom: 16.01.2012 von der Firma FDP-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: BERLIN. Zur Ankündigung des Chemiekonzerns BASF, wegen der großen Widerstände in Deutschland seine Forschungsaktivitäten zur Grünen Gentechnik aus Deutschland ins Ausland zu verlagern, erklären die Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft ...

[FDP-Bundestagsfraktion - 16.01.2012] HAPPACH-KASAN / NEUMANN: Rückzug der BASF-Gentechnikforschung ist Verlust für den Hightechstandort Deutschland (16.01.2012)


BERLIN. Zur Ankündigung des Chemiekonzerns BASF, wegen der großen Widerstände in Deutschland seine Forschungsaktivitäten zur Grünen Gentechnik aus Deutschland ins Ausland zu verlagern, erklären die Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft Christel HAPPACH-KASAN und der forschungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Martin NEUMANN:

Die Verlegung der BASF-Forschung zur Grünen Gentechnik in die Vereinigten Staaten. Dies ist ein Weckruf für den Industrie- und Forschungsstandort Deutschland und muss mit einem gesellschaftlichen Bekenntnis zur verantwortungsvollen Forschung der Grünen Gentechnik erwidert werden. Forschung ohne die Möglichkeit der Anwendung der erzielten Ergebnisse kann sich kein Unternehmen leisten. Daraus zieht die BASF, wie zuvor schon andere Unternehmen, die Konsequenz, Forschungskapazität in andere Länder zu verlagern. Die Pflanzenbiotechnologie nimmt somit dieselbe Entwicklung wie die inzwischen breit akzeptierte Rote Gentechnik: Forschung und Produktion wandern ab, ihre Produkte werden importiert. Wir brauchen in Deutschland eine zukunftsorientierte, wissensbasierte Diskussionskultur. Gut ausgebildeten jungen Menschen wird in Deutschland die Chance genommen, zukunftsträchtige Berufe zum Beispiel in der Biotechnologie zu ergreifen. Auch diese jungen Menschen werden Deutschland verlassen.

Es ist ein falsches Signal, dass das von der schwarz-roten Koalition ausgesprochene Anbauverbot für die gentechnisch veränderte Maissorte MON810 in Deutschland weiterhin gilt. Es gibt dafür keine wissenschaftlichen Gründe. Eine Aufhebung des Verbots, so wie es auch das CDU-geführte Ministerium für Bildung und Forschung fordert, wäre deshalb überfällig.

In den letzten Jahren haben kriminelle Feldzerstörungen und Angriffe gegen Wachpersonal die verbliebenen Forschungsversuche von Wissenschaft und Unternehmen massiv beeinträchtigt. Dabei sind sich Wissenschaftler weltweit einig, dass die Herausforderungen durch den Klimawandel, eine steigende Weltbevölkerung und den zunehmenden Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen ohne große Fortschritte bei der Pflanzenzüchtung nicht zu bewältigen sind. Die Grüne Gentechnik ist ein weltweiter Erfolg. Jährlich steigen die Anbauzahlen und wissenschaftliche Studien belegen ihren großen Nutzen. Dennoch steht die Züchtungsmethode Gentechnik erst am Anfang ihrer Entwicklung. Sie ist eine wichtige Option, die Landwirtschaft nachhaltiger und zukunftsfähiger aufzustellen. Mit neuen Techniken kann es gelingen, die Landwirtschaft nachhaltiger und zukunftsfähiger aufzustellen.

Wir benötigen einen von allen politischen Fraktionen getragenen Kommunikationsprozess, der der gesellschaftlichen Abwehrhaltung mit Aufklärung begegnet. Insbesondere muss kenntlich gemacht werden, dass die Vorteile und der Nutzen einer Anwendung der Gesellschaft zugute kommen und nicht ausschließlich Privaten. Die Forschenden vertreten dieselben moralischen Werte wie die Kritiker der Grünen Gentechnik. Die beste Sicherheit vor möglichen Risiken ist nicht Ablehnung, sondern Auseinandersetzung mit dem Thema.


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Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden.
Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.

Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.

Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.

Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.

Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.

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