18.01.2012 14:00 Uhr in Gesundheit & Wellness von Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine-Lübke-Stiftung
Gewalt in der Pflege: Nicht wegsehen, sondern handeln
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe rät in der aktuellen Ausgabe seines Fachmagazins ProAlter, Strategien gegen Gewalt zu entwickelnKurzfassung: (ddp direct)Köln, 18.01.2012. Die Ausmaße der Gewalt in der Pflege werden von unserer Gesellschaft ignoriert und tabuisiert, sagt der Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Peter Michell-Auli. Vier Millionen ältere Menschen werden allein in Europa misshandelt. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor. Etwa 2500 Opfer sterben an den Folgen der Misshandlungen. Das KDA informiert in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins ProAlter ...
[Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine-Lübke-Stiftung - 18.01.2012] (ddp direct)Köln, 18.01.2012. Die Ausmaße der Gewalt in der Pflege werden von unserer Gesellschaft ignoriert und tabuisiert, sagt der Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Peter Michell-Auli. Vier Millionen ältere Menschen werden allein in Europa misshandelt. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor. Etwa 2500 Opfer sterben an den Folgen der Misshandlungen. Das KDA informiert in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins ProAlter über Gewalt in der Pflege.
Rund 70 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden im häuslich-familiären Umfeld versorgt. Angehörige schlittern oft unvorbereitet oder unfreiwillig in eine Pflegesituation hinein. Viele Familien leiden zusätzlich unter ungelösten familiären Konflikten, Doppelbelastungen durch Beruf und Pflege oder externe Faktoren wie Schulden. Dies kann zu verzweifelten Reaktionen und Überlastungserscheinungen in Form von Gewalt und Misshandlungen führen, erklärt Christine Sowinski, Leiterin des Bereichs Beratung von Einrichtungen und Diensten im KDA.
Nur ein Bruchteil der Misshandlungen kommt überhaupt ans Licht. Die Gewalt findet hinter verschlossenen Türen statt und wird häufig vom Umfeld gedeckt, sagt Sowinski. Es ist davon auszugehen, dass deutlich mehr als die von der WHO genannten vier Millionen älteren Menschen in Europa unter Misshandlungen leiden. Fest steht, dass die Gefahr für Übergriffe auch mit der Komplexität der Ausgangssituation, der Dauer der Pflegebedürftigkeit und dem Grad der Hilflosigkeit der Pflegebedürftigen steigt, erklärt Sowinski. Das Gewaltpotenzial könne nur gemindert werden, wenn über Gewalt in der Pflege auch gesprochen würde. Jedes Eingreifen, jede erfolgreiche Beratung und jedes Entlastungsangebot habe unmittelbare positive Folgen für von Gewalt betroffene Menschen. Es ist höchste Zeit, effektive Präventions- und Deeskalationsstrategien zu entwickeln und diese konsequent umzusetzen, sagt Michell-Auli.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) hat im Juli 2011 einen vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Experten-Workshop zum Thema Gewalt in der Pflege veranstaltet. Teilnehmende waren neben Vertretern des BMG ExpertInnen aus Praxis und Forschung. Die Ergebnisse des Workshops veröffentlicht das Fachmagazin ProAlter (Ausgabe 1/2012) nun.
Weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.kda.de/proalter.html.
ProAlter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet aktuelle und praxisnahe Themen allgemeinverständlich und auf fachlich hohem Niveau. Allen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens beschäftigen, gibt ProAlter wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Das Spektrum umfasst dabei alle Bereich der Altenhilfe und Seniorenarbeit, von der Pflege bis hin zur kommunalen Altenhilfeplanung und Bürgerschaftlichem Engagement. Das Magazin ProAlter ist beim KDA und im Zeitschriftenhandel an ausgewählten Bahnhöfen und Flughäfen erhältlich. Ein Abonnement kostet 29,90 Euro, Einzelheft 5,80 Euro.
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Rund 70 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden im häuslich-familiären Umfeld versorgt. Angehörige schlittern oft unvorbereitet oder unfreiwillig in eine Pflegesituation hinein. Viele Familien leiden zusätzlich unter ungelösten familiären Konflikten, Doppelbelastungen durch Beruf und Pflege oder externe Faktoren wie Schulden. Dies kann zu verzweifelten Reaktionen und Überlastungserscheinungen in Form von Gewalt und Misshandlungen führen, erklärt Christine Sowinski, Leiterin des Bereichs Beratung von Einrichtungen und Diensten im KDA.
Nur ein Bruchteil der Misshandlungen kommt überhaupt ans Licht. Die Gewalt findet hinter verschlossenen Türen statt und wird häufig vom Umfeld gedeckt, sagt Sowinski. Es ist davon auszugehen, dass deutlich mehr als die von der WHO genannten vier Millionen älteren Menschen in Europa unter Misshandlungen leiden. Fest steht, dass die Gefahr für Übergriffe auch mit der Komplexität der Ausgangssituation, der Dauer der Pflegebedürftigkeit und dem Grad der Hilflosigkeit der Pflegebedürftigen steigt, erklärt Sowinski. Das Gewaltpotenzial könne nur gemindert werden, wenn über Gewalt in der Pflege auch gesprochen würde. Jedes Eingreifen, jede erfolgreiche Beratung und jedes Entlastungsangebot habe unmittelbare positive Folgen für von Gewalt betroffene Menschen. Es ist höchste Zeit, effektive Präventions- und Deeskalationsstrategien zu entwickeln und diese konsequent umzusetzen, sagt Michell-Auli.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) hat im Juli 2011 einen vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Experten-Workshop zum Thema Gewalt in der Pflege veranstaltet. Teilnehmende waren neben Vertretern des BMG ExpertInnen aus Praxis und Forschung. Die Ergebnisse des Workshops veröffentlicht das Fachmagazin ProAlter (Ausgabe 1/2012) nun.
Weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.kda.de/proalter.html.
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Weitere Informationen
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine-Lübke-Stiftung, Frau Simone Helck
An der Pauluskirche 3, 50677 Köln, -
Tel.: 0221-931847-0; http://shortpr.com/uedy8s
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Autor der Pressemeldung "Gewalt in der Pflege: Nicht wegsehen, sondern handeln" ist Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine-Lübke-Stiftung, vertreten durch Simone Helck.