Reich-Ranicki spricht im Bundestag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

  • Pressemitteilung der Firma Deutscher Bundestag, 23.01.2012
Pressemitteilung vom: 23.01.2012 von der Firma Deutscher Bundestag aus Berlin

Kurzfassung: An die zahllosen Opfer des Nationalsozialismus werden am 27. Januar um 9 Uhr in einer Gedenkstunde die Abgeordneten des Deutschen Bundestags erinnern. Der einflussreiche Literaturkritiker und Überlebende des Warschauer Ghettos, Marcel ...

[Deutscher Bundestag - 23.01.2012] Reich-Ranicki spricht im Bundestag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus


An die zahllosen Opfer des Nationalsozialismus werden am 27. Januar um 9 Uhr in einer Gedenkstunde die Abgeordneten des Deutschen Bundestags erinnern. Der einflussreiche Literaturkritiker und Überlebende des Warschauer Ghettos, Marcel Reich-Ranicki, wird die Gedenkrede halten. Reich-Ranicki, der in einer jüdischen deutsch-polnischen Familie aufwuchs, erlebte während der NS-Herrschaft grauenvolle Jahre der Flucht und Vertreibung, seine Eltern wurden in den Gaskammern von Treblinka ermordet.

Bundestagspräsident Norbert Lammert wird einleitende Worte sprechen und neben den Abgeordneten auch Vertreter der Verfassungsorgane sowie junge Menschen aus Deutschland, Polen, Frankreich und anderen Ländern begrüßen. Die Jugendlichen halten sich bereits seit dem 22. Januar anlässlich der jährlichen Jugendbegegnung des Bundestags zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland auf. Musikalisch wird die Gedenkstunde von Jascha Nemtsov (Klavier) und Kolja Blacher (Violine) begleitet, sie spielen unter anderem ein Werk des jüdischen Komponisten Weinberg.

Bildtermin zur Verleihung der "Gabe der Erinnerung" an Lammert
10.15 Uhr, Raum 1 S014 (Plenarsaalebene): Unmittelbar im Anschluss an die Gedenkstunde verleiht das Internationale Auschwitz-Komitee die "Gabe der Erinnerung" an Bundestagspräsident Norbert Lammert. Um an die schreckliche Bedeutung des Ortes Auschwitz über dessen Tor der menschenverachtende Satz "Arbeit macht frei" steht, zu gemahnen, stiftete das Internationale Auschwitz Komitee im Jahre 2010 - 65 Jahre nach der Befreiung des Lagers - die "Gabe der Erinnerung". Die Skulptur hat die Form des im Lagertor von Auschwitz umgedrehten "B’s" im Wort "Arbeit": to B remembered. Sie soll an die Opfer des Holocaust erinnern und überhaupt die Fähigkeit der Erinnerung würdigen, die nur dem Menschen gegeben ist.

Die Idee zu der Skulptur stammt von der Französin Michèle Déodat, die der Arbeit des Internationalen Auschwitz Komitees seit langem verbunden ist: Die Skulptur wurde von dem Berliner Künstler Lutz Brandt gestaltet. Gefertigt werden die Skulpturen von Auszubildenden der Volkswagen AG in Hannover. Seit zwanzig Jahren engagieren sich die Auszubildenden der
Volkswagen Coaching gemeinsam mit polnischen Schülerinnen und Schülern bei der Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz und in den Gesprächen mit Überlebenden des Lagers.


Jugendbegegnung – Diskussion mit dem Bundestagspräsidenten:
10.30 Uhr, Großer Protokollsaal (Präsidialebene): Nach der Gedenkstunde werden die Teilnehmer der Jugendbegegnung mit Bundestagspräsident Lammert diskutieren. Voraussichtlich wird auch Marcel Reich-Ranicki an der Veranstaltung teilnehmen. Das Thema der diesjährigen Jugendbegegnung: "Berlin im Nationalsozialismus: Stadt der Täter – Stadt der Opfer". 80 junge Menschen, die sich in ihrem Alltag für die Aufarbeitung der NS-Zeit und Erinnerung an die Opfer engagieren, haben vom 22. bis 27. Januar in Berlin Gelegenheit, durch Workshops, Museums- und Gedenkstättenbesuche und thematische Stadtführungen ihr Wissen zu vertiefen.

Hinweis: Die Debatte ist presseöffentlich, allerdings sind keine TV-Kameras im Saal zugelassen. Die Veranstaltung wird aber vom Parlamentsfernsehen aufgezeichnet. Sender, die an Bildmaterial interessiert sind wenden sich bitte an: Tel. 030 227 35408 oder vorzimmer.puk4@bundestag.de.

Ausstellungseröffnung:
11 Uhr, PLH: In der Halle des Paul-Löbe-Haus eröffnet Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms ebenfalls anlässlich des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes die Ausstellung "Fiederungen" mit Skulpturen von Gabriele von Lutzau. Dr. Wolfgang Gerhardt, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, spricht begrüßende Worte, die Künstlerin selbst wird in die Ausstellung einführen. Lutzaus große Skulpturen tragen Spuren von Feuer und Verletzung, sie symbolisieren den Kampf um Befreiung und Leben in Freiheit. Eine der Skulpturen - der Flügel "Buchenwald" – wird im Anschluss an die Ausstellungseröffnung der Kunstsammlung der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem übergeben.

Technische Hinweise zum 27. Januar:
Die Gedenkstunde und die Jugendbegegnung werden live im Parlamentsfernsehen unter www.bundesgtag.de übertragen.
Sie können außerdem mit der kostenlosen App für Android-Smartphones und iPhones "Deutscher Bundestag" live verfolgt werden. (App herunterladen/Menüpunkt "Plenum/TV" aufrufen).
Für alle anderen Smartphones ist die Live-Übertragung unter m.bundestag.de abrufbar.

Alle Medienvertreter benötigen zum Betreten der Gebäude des Deutschen Bundestages eine Akkreditierung der Pressestelle.


Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel.: +49 (0)30 227 0
Fax: +49 (0)30 227-36878 oder 227 36979
E-Mail: mail@bundestag.de

Über Deutscher Bundestag:
Kein Bundestag ist wie der andere. Jedes Mal haben die Wähler neu entschieden, wer stellvertretend für alle die Regeln entwickeln soll, die dann für alle gelten werden. Jedes Mal haben die Wähler neu bestimmt, wie stark der Einfluss der einzelnen Parteien in der Volksvertretung sein soll, wer somit die Regierung bilden kann und wer in die Opposition muss. Und deshalb beginnt auch jeder Bundestag ganz von vorn. Denn die neu gewählten Abgeordneten können nicht von ihren Vorgängern vorbestimmt werden, deren Legitimität, für das Volk zu entscheiden, mit dem Zusammentreten des neuen Bundestages erlischt.
Der Präsident
Der Präsident leitet nicht nur die Bundestagssitzungen (in der er sich mit seinen Stellvertretern abwechselt), er vertritt den Bundestag auch nach außen. Protokollarisch ist er als Repräsentant der Legislative nach dem Bundespräsidenten der zweite Mann im Staat. Er ist nicht nur Adressat aller Eingaben und Entwürfe von Bundesregierung, Bundesrat oder Mitgliedern des Bundestages, er setzt sich auch für die Würde des Bundestages und die Rechte seiner Mitglieder ein. Er ist der oberste Dienstherr der Bundestagsmitarbeiter und übt sowohl das Hausrecht als auch die Polizeigewalt in den Gebäuden des Parlamentes aus.

Firmenkontakt:
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel.: +49 (0)30 227 0
Fax: +49 (0)30 227-36878 oder 227 36979
E-Mail: mail@bundestag.de

Die Pressemeldung "Reich-Ranicki spricht im Bundestag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Reich-Ranicki spricht im Bundestag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus" ist Deutscher Bundestag.