Finanztransaktionssteuer besser als FDP-Börsensteuer

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 24.01.2012
Pressemitteilung vom: 24.01.2012 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: FDP will wirksame Besteuerung des Finanzsektors verhindern Finanztransaktionssteuer besser als FDP-Börsensteuer / Bundesregierung darf nicht einknicken Zum Vorschlag Rainer Brüderles und Philipp Röslers (beide FDP) für eine ...

[Attac Deutschland - 24.01.2012] Finanztransaktionssteuer besser als FDP-Börsensteuer


FDP will wirksame Besteuerung des Finanzsektors verhindern Finanztransaktionssteuer besser als FDP-Börsensteuer / Bundesregierung darf nicht einknicken Zum Vorschlag Rainer Brüderles und Philipp Röslers (beide FDP) für eine Finanzmarktsteuer nach Vorbild der britischen Stamp Duty meint Jörg Alt, Moderator der Kampagne "Steuer gegen Armut":

"Der Vorschlag der FDP ist der durchsichtige Versuch, eine wirksame Besteuerung von Finanztransaktionen in letzter Minute doch noch zu verhindern. Das, was bislang an Gutem bekannt wurde, ist nicht neu. Das, was neu ist, ist nicht gut. Sinnvoll ist es sicher zu versuchen, den größten Finanzplatz Europas einzubeziehen. Gut an der Besteuerung britischer Aktien ist auch, dass die instrumentenbezogene Steuererhebung Geschäfte überall in der Welt erfasst und damit Umgehungsmöglichkeiten minimiert."

"Dennoch", so Jörg Alt, "hat diese deutlich abgespeckte Steuer nicht den Effekt, den wir uns erhoffen. Denn Anleihen und Derivate und damit der Löwenanteil der spekulativen Geschäfte würden nicht erfasst. Brüderle fällt damit weit hinter den Vorschlag der EU-Kommission zurück"

"Der FDP kommt es ohnehin nur darauf an, Zeit zu schinden und darauf zu setzen, dass das Projekt in langwierigen Verhandlungen mit London so weit verwässert wird, bis es auch von der Spekulantenklientel der FDP akzeptiert werden kann", erklärt Peter Wahl von WEED. Sei die erste Stufe erst mal verwirklicht, würde London nach altbewährter Methode alles Weitere blockieren. "Wir wären dann so weit wie 1991, bevor die deutsche Börsenumsatzsteuer abgeschafft wurde."

Rainald Ötsch von Attac verweist darauf, dass in der aktuellen Diskussion der Verwendungszweck der Einnahmen aus dem Blick zu geraten droht. "Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie beim heutigen Treffen der EU-Finanzminister nicht vor der Finanzwirtschaft und ihrer Zweiprozentpartei einknickt, sondern sich stattdessen konsequent für die umfassende Besteuerung von Finanztransaktionen einsetzt. Dazu gehört auch das Bekenntnis, dass ein Teil der Steuereinnahmen für die weltweite Bekämpfung von Armut und Klimawandel verwendet wird. Mit der von der FDP vorgeschlagenen Steuer können dagegen in vernünftiger Frist noch nicht einmal die Schulden aus der Finanzkrise beglichen werden."

Im Internet:
http://www.steuer-gegen-armut.org
http://www.attac.de/finanztransaktionssteuer


Für Rückfragen:
* Jörg Alt: Tel. 0911 2346-189
* Peter Wahl: Tel. 0160 8234377
* Rainald Ötsch: Tel. 0176 75964899

Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

Firmenkontakt:
Für Rückfragen:
* Jörg Alt: Tel. 0911 2346-189
* Peter Wahl: Tel. 0160 8234377
* Rainald Ötsch: Tel. 0176 75964899

Die Pressemeldung "Finanztransaktionssteuer besser als FDP-Börsensteuer" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Finanztransaktionssteuer besser als FDP-Börsensteuer" ist Attac Deutschland.