Verunsicherte Soldaten sind keine gute Werbung fuer die Bundeswehr

  • Pressemitteilung der Firma SPD-Bundestagsfraktion, 24.01.2012
Pressemitteilung vom: 24.01.2012 von der Firma SPD-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: Zum Bericht des Wehrbeauftragten, der heute dem Bundestag uebergeben wurde, erklaert der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Rainer Arnold: Niemanden kann verwundern, dass die Stimmung in der Bundeswehr schlecht ist. ...

[SPD-Bundestagsfraktion - 24.01.2012] Verunsicherte Soldaten sind keine gute Werbung fuer die Bundeswehr


Zum Bericht des Wehrbeauftragten, der heute dem Bundestag uebergeben wurde, erklaert der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Rainer Arnold:

Niemanden kann verwundern, dass die Stimmung in der Bundeswehr schlecht ist. Soldaten, Beamte und zivile Angestellte der Bundeswehr erleben nach der abrupten Aussetzung der Wehrpflicht einen Reformprozess im Schweinsgalopp:

- Abbau bei Soldatinnen und Soldaten von derzeit 220.000 auf
175.000- Reduzierung bei zivilen Angestellten von derzeit 76.000 auf kuenftig 55.000- Schliessung oder drastische Verkleinerung von 91 Standorten- Geplante Auslagerung von bis zu 3.500 Dienstposten aus der zivilen Wehrverwaltung im Bundesministerium der Finanzen oder Bundesministerium des Inneren- Unzureichende Informierung des Personals des Bundesministerium der Verteidigung ueber die geplanten Reformschritte.

Wie der aktuelle Bericht des Wehrbeauftragten zeigt, fuehrt die Vielzahl der Veraenderungen und das hohe Tempo der Reformschritte zu grosser Verunsicherung innerhalb der Bundeswehr. Die schleichende Erhoehung der Stehzeiten im Auslandseinsatz von vier auf sechs Monate belastet die Soldaten und ihre Familien ohnehin schon, durch die geplanten Reformschritte wird dieser Druck noch steigen.

Daran ist der Minister selber schuld: Haette er das Tempo aus seiner Reform genommen und den Rat der Militaerischen Fuehrung nicht aus seinem Haus verbannt, haette es mehr Informationen und damit mehr Planungssicherheit fuer seine Schutzbefohlenen gegeben. Wer Informationen nur "Top Down" durchdrueckt, kann nicht mit Akzeptanz bei den Betroffenen rechnen. Reformen aber - das zeigt die Vergangenheit nur allzu gut - koennen nur gelingen, wenn das betroffenen Personal auf dem Weg mitgenommen wird.

Was immer noch fehlt, ist ein Attraktivitaetsprogramm fuer die Bundeswehr, um den Soldatenberuf im Hinblick auf die veraenderte Demographie zukunftsfest zu machen. Verunsicherte Soldaten sind jedenfalls keine gute Werbung fuer die Gewinnung von Nachwuchs fuer die Truppe.


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