Hermann Naber im Alter von 78 Jahren gestorben
- Pressemitteilung der Firma Südwestrundfunk (SWR), 26.01.2012
Pressemitteilung vom: 26.01.2012 von der Firma Südwestrundfunk (SWR) aus Stuttgart
Kurzfassung: Langjähriger Hörspielchef des Südwestfunks Hörfunkdirektor Bernhard Hermann würdigt die Leistungen des Regisseurs, Dramaturgen und Autors für das zeitgenössische Hörspiel Baden-Baden. Hermann Naber, der mehr als 30 Jahre lang die ...
[Südwestrundfunk (SWR) - 26.01.2012] Hermann Naber im Alter von 78 Jahren gestorben
Langjähriger Hörspielchef des Südwestfunks
Hörfunkdirektor Bernhard Hermann würdigt die Leistungen des Regisseurs, Dramaturgen und Autors für das zeitgenössische Hörspiel Baden-Baden.
Hermann Naber, der mehr als 30 Jahre lang die Hörspielabteilung des Südwestfunks leitete, starb am Abend des 25. Januar im Alter von 78 Jahren in Baden-Baden. Naber kam 1962 zunächst zum Hessischen Rundfunk, bevor er von 1965 an bis zu seiner Pensionierung 1998 die Hörspielabteilung des Südwestfunks übernahm. Unter seiner dramaturgischen Verantwortung entstanden einige der wichtigsten Werke der deutschen Hörspielgeschichte, etwa Ernst Jandls und Friederike Mayröckers preisgekröntes Stück "Fünf Mann Menschen" von 1968, das die Ära des "Neuen Hörspiels" einläutete. Rund 100 Hörspiele hat Hermann Naber als Regisseur und teilweise auch als Bearbeiter selbst produziert, darunter "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" nach Heinrich Böll, "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" nach Peter Hoeg oder Christian Geißlers "Unser Boot nach Bir Ould Brini", das 1994 den Hörspielpreis der Kriegsblinden erhielt.
Nabers Interesse galt gleichermaßen den ambitionierten Werken der ars acustica wie den großen erzählerischen Hörspielen und den unterhaltenden Krimiklassikern. Berühmt ist etwa seine Reihe der Chandler-Krimis. Eine der größten Hörspielproduktionen, die Naber nach Baden-Baden holen konnte, war Tolkiens "Herr der Ringe".
SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Der Westfale Hermann Naber zählt zu den herausragenden Wegbereitern des zeitgenössischen Hörspiels in Deutschland. Seine Inszenierungen rufen noch heute Bewunderung hervor. Nicht zuletzt seinem Engagement verdanken der damalige Südwestfunk und der Südwestrundfunk ihren Ruf als einer der führenden Hörspiel-Produzenten in Deutschland. Seiner Wahlheimat Baden- Baden blieb Hermann Naber stets verbunden. Sein Tod hat mich wie auch die Kolleginnen und Kollegen tief bewegt."
Naber war Mitglied der Berliner "Akademie der Künste" und Mitglied der "Deutschen Akademie der Darstellenden Künste".
Auch für das anspruchsvolle Fernsehspiel hat er sich engagiert: Er zählte zu den Initiatoren des Fernsehfilm- Festivals Baden-Baden. Viele Jahre lang war Naber Sekretär des Karl-Sczuka-Preises, den der SWF bzw. SWR für Hörspiel als Radiokunst auslobt. Auf Nabers Initiative geht auch die Kassetten-Edition "Cottas Hörbühne" zurück, die erstmals klassische Hörspiele von Ingeborg Bachmann, Max Frisch oder Alfred Andersch versammelte.
Pressefotos auf Anfrage: SWR-Fotoredaktion, Telefon 07221 / 9292-2287 NEU!, foto@swr.de
Langjähriger Hörspielchef des Südwestfunks
Hörfunkdirektor Bernhard Hermann würdigt die Leistungen des Regisseurs, Dramaturgen und Autors für das zeitgenössische Hörspiel Baden-Baden.
Hermann Naber, der mehr als 30 Jahre lang die Hörspielabteilung des Südwestfunks leitete, starb am Abend des 25. Januar im Alter von 78 Jahren in Baden-Baden. Naber kam 1962 zunächst zum Hessischen Rundfunk, bevor er von 1965 an bis zu seiner Pensionierung 1998 die Hörspielabteilung des Südwestfunks übernahm. Unter seiner dramaturgischen Verantwortung entstanden einige der wichtigsten Werke der deutschen Hörspielgeschichte, etwa Ernst Jandls und Friederike Mayröckers preisgekröntes Stück "Fünf Mann Menschen" von 1968, das die Ära des "Neuen Hörspiels" einläutete. Rund 100 Hörspiele hat Hermann Naber als Regisseur und teilweise auch als Bearbeiter selbst produziert, darunter "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" nach Heinrich Böll, "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" nach Peter Hoeg oder Christian Geißlers "Unser Boot nach Bir Ould Brini", das 1994 den Hörspielpreis der Kriegsblinden erhielt.
Nabers Interesse galt gleichermaßen den ambitionierten Werken der ars acustica wie den großen erzählerischen Hörspielen und den unterhaltenden Krimiklassikern. Berühmt ist etwa seine Reihe der Chandler-Krimis. Eine der größten Hörspielproduktionen, die Naber nach Baden-Baden holen konnte, war Tolkiens "Herr der Ringe".
SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Der Westfale Hermann Naber zählt zu den herausragenden Wegbereitern des zeitgenössischen Hörspiels in Deutschland. Seine Inszenierungen rufen noch heute Bewunderung hervor. Nicht zuletzt seinem Engagement verdanken der damalige Südwestfunk und der Südwestrundfunk ihren Ruf als einer der führenden Hörspiel-Produzenten in Deutschland. Seiner Wahlheimat Baden- Baden blieb Hermann Naber stets verbunden. Sein Tod hat mich wie auch die Kolleginnen und Kollegen tief bewegt."
Naber war Mitglied der Berliner "Akademie der Künste" und Mitglied der "Deutschen Akademie der Darstellenden Künste".
Auch für das anspruchsvolle Fernsehspiel hat er sich engagiert: Er zählte zu den Initiatoren des Fernsehfilm- Festivals Baden-Baden. Viele Jahre lang war Naber Sekretär des Karl-Sczuka-Preises, den der SWF bzw. SWR für Hörspiel als Radiokunst auslobt. Auf Nabers Initiative geht auch die Kassetten-Edition "Cottas Hörbühne" zurück, die erstmals klassische Hörspiele von Ingeborg Bachmann, Max Frisch oder Alfred Andersch versammelte.
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