Kultusministerin Dorothea Henzler: Sprach- und Leseförderung wichtige Voraussetzung zur nachhaltigen Absenkung der Schulabbrecherquote
- Pressemitteilung der Firma Hessisches Kultusministerium, 27.01.2012
Pressemitteilung vom: 27.01.2012 von der Firma Hessisches Kultusministerium aus Wiesbaden
Kurzfassung: "Insbesondere die Sprach- und Leseförderung ist eine wichtige Voraussetzung, um nachhaltig die in den letzten Jahren bereits deutlich zurückgegangene Schulabbrecherquote weiter zu senken", erklärte heute die Hessische Kultusministerin Dorothea ...
[Hessisches Kultusministerium - 27.01.2012] Kultusministerin Dorothea Henzler: Sprach- und Leseförderung wichtige Voraussetzung zur nachhaltigen Absenkung der Schulabbrecherquote
"Insbesondere die Sprach- und Leseförderung ist eine wichtige Voraussetzung, um nachhaltig die in den letzten Jahren bereits deutlich zurückgegangene Schulabbrecherquote weiter zu senken", erklärte heute die Hessische Kultusministerin Dorothea Henzler. Sprachkompetenz sei die Basis für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg, so die Ministerin.
Bereits seit 10 Jahren gibt es in Hessen flächendeckend eine vorschulische Sprachförderung. Im Rahmen der Schulanmeldung, die in Hessen ca. eineinhalb Jahre vor der Einschulung erfolgt, findet zudem obligatorisch eine Sprachstandsfeststellung statt, die dazu dient, festzustellen, ob das schulpflichtig werdende Kind die deutsche Sprache altersgemäß beherrscht und ob zu erwarten ist, dass es bei der Einschulung über die notwendigen sprachlichen Fähigkeiten verfügt. Wird ein Förderbedarf aufgrund mangelnder Kenntnisse der deutschen Sprache diagnostiziert, wird den Eltern die Teilnahme ihres Kindes an einem kostenlosen freiwilligen zwölfmonatigem Vorlaufkurs empfohlen. Diese Vorlaufkurse wurden in Hessen als erstem Bundesland im Schuljahr 2002/2003 eingeführt. In ihnen wurden seit deren Einführung annährend 60.000 Kinder gefördert. "Somit haben wir 60.000 mal verhindert, dass Kinder von Beginn an abgehängt und letztlich zu Schulabbrechern werden. Wir haben ihnen die Chance auf eine erfolgreiche Schullaufbahn eröffnet", sagte die Ministerin.
Zu den weiteren schulischen Sprachfördermaßnahmen zählen:
• verpflichtende schulische Sprachkurse bei Zurückstellung vom Schulbesuch wegen nicht hinreichender Sprachkenntnisse,
• verpflichtende Intensivklassen/-kurse einschließlich Alphabetisierungskurse für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die über keine bzw. nur geringe Deutschkenntnisse verfügen und dem Unterricht in einer Regelklasse noch nicht folgen können,
• verpflichtende Deutsch-Förderkurse für Schüler, die sich schon verständigen können, jedoch die deutsche Sprache noch nicht gut genug in Wort und Schrift beherrschen,
• die Maßnahme "Deutsch
PC" (ursprünglich als Kooperationsprojekt mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung entstanden und seit 2011 in alleiniger Verantwortung des Hessischen Kultusministeriums fortgeführt), die in Fortsetzung der Vorlaufkurse an zurzeit 73 Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil Kinder ab dem ersten Schuljahr im Rahmen des Regelunterrichts in eigenen Fördergruppen besonders unterstützt.
"Alle diese Maßnahmen helfen, einem Schulabbruch wegen mangelnder Kenntnisse der deutschen Sprache vorzubeugen und insbesondere auch die Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache zu möglichst hochwertigen Schulabschlüssen zu führen", sagte die Ministerin.
Leseförderung von größter Bedeutung
Neben der Entwicklung sprachlicher Kompetenz ist die Leseförderung von größter Bedeutung, um Kindern von Beginn an gute Startchancen zu eröffnen und Schulabbrüchen vorzubeugen. Von den bundesweit 9000 aktiven Vorlesepaten kommen alleine 2771 aus Hessen. Daneben gibt es viele weitere mit Landesmitteln geförderte Projekte wie "Kleine Mädchen lesen – kleine Jungen auch!"
Um im Schulbereich der Sekundarstufe I die Abbrecherquote zu senken, wurden unter anderem Klassen mit erhöhtem Praxisanteil (SchuB-Klassen) gebildet, mit denen "schulmüde" Schülerinnen und Schüler durch die Hinführung in die Arbeitswelt neu motiviert werden. In diesen Zusammenhang gehört auch die besondere Stellung der Berufsorientierung als zentralem Element der neuen Mittelstufenschulen. Neben der Reduzierung der Abbrecherquote geht es hier gleichzeitig darum, die Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler weiter zu verbessern. Das gehört auch zu den Zielen der hessenweiten Strategie OloV ("Optimierung der lokalen Vermittlungstätigkeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen"), die seit Februar 2008 umgesetzt wird.
Die aufgezeigten Beispiele aus dem Kultusbereich stellen nur eine kleine Auswahl von Maßnahmen der Hessischen Landesregierung dar, die über verschiedene Ministerien verteilt sind. "Vom Kindergarten über die Schulen bis zur Berufsausbildung übernimmt Hessen in vielen Feldern eine Vorreiterrolle bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche zu Schulabbrechern werden. Es geht darum, allen in Hessen lebenden Menschen eine gerechte Chance auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe zu ermöglichen", sagte die Ministerin.
Pressestelle: Kultusministerium
Pressesprecher: Horst-Günter Herold, Luisenplatz 10 65185 Wiesbaden
Telefon: (0611) 368-2006, Fax: (0611) 368 2096
E-Mail: pressestelle@hkm.hessen.de
"Insbesondere die Sprach- und Leseförderung ist eine wichtige Voraussetzung, um nachhaltig die in den letzten Jahren bereits deutlich zurückgegangene Schulabbrecherquote weiter zu senken", erklärte heute die Hessische Kultusministerin Dorothea Henzler. Sprachkompetenz sei die Basis für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg, so die Ministerin.
Bereits seit 10 Jahren gibt es in Hessen flächendeckend eine vorschulische Sprachförderung. Im Rahmen der Schulanmeldung, die in Hessen ca. eineinhalb Jahre vor der Einschulung erfolgt, findet zudem obligatorisch eine Sprachstandsfeststellung statt, die dazu dient, festzustellen, ob das schulpflichtig werdende Kind die deutsche Sprache altersgemäß beherrscht und ob zu erwarten ist, dass es bei der Einschulung über die notwendigen sprachlichen Fähigkeiten verfügt. Wird ein Förderbedarf aufgrund mangelnder Kenntnisse der deutschen Sprache diagnostiziert, wird den Eltern die Teilnahme ihres Kindes an einem kostenlosen freiwilligen zwölfmonatigem Vorlaufkurs empfohlen. Diese Vorlaufkurse wurden in Hessen als erstem Bundesland im Schuljahr 2002/2003 eingeführt. In ihnen wurden seit deren Einführung annährend 60.000 Kinder gefördert. "Somit haben wir 60.000 mal verhindert, dass Kinder von Beginn an abgehängt und letztlich zu Schulabbrechern werden. Wir haben ihnen die Chance auf eine erfolgreiche Schullaufbahn eröffnet", sagte die Ministerin.
Zu den weiteren schulischen Sprachfördermaßnahmen zählen:
• verpflichtende schulische Sprachkurse bei Zurückstellung vom Schulbesuch wegen nicht hinreichender Sprachkenntnisse,
• verpflichtende Intensivklassen/-kurse einschließlich Alphabetisierungskurse für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die über keine bzw. nur geringe Deutschkenntnisse verfügen und dem Unterricht in einer Regelklasse noch nicht folgen können,
• verpflichtende Deutsch-Förderkurse für Schüler, die sich schon verständigen können, jedoch die deutsche Sprache noch nicht gut genug in Wort und Schrift beherrschen,
• die Maßnahme "Deutsch
PC" (ursprünglich als Kooperationsprojekt mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung entstanden und seit 2011 in alleiniger Verantwortung des Hessischen Kultusministeriums fortgeführt), die in Fortsetzung der Vorlaufkurse an zurzeit 73 Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil Kinder ab dem ersten Schuljahr im Rahmen des Regelunterrichts in eigenen Fördergruppen besonders unterstützt.
"Alle diese Maßnahmen helfen, einem Schulabbruch wegen mangelnder Kenntnisse der deutschen Sprache vorzubeugen und insbesondere auch die Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache zu möglichst hochwertigen Schulabschlüssen zu führen", sagte die Ministerin.
Leseförderung von größter Bedeutung
Neben der Entwicklung sprachlicher Kompetenz ist die Leseförderung von größter Bedeutung, um Kindern von Beginn an gute Startchancen zu eröffnen und Schulabbrüchen vorzubeugen. Von den bundesweit 9000 aktiven Vorlesepaten kommen alleine 2771 aus Hessen. Daneben gibt es viele weitere mit Landesmitteln geförderte Projekte wie "Kleine Mädchen lesen – kleine Jungen auch!"
Um im Schulbereich der Sekundarstufe I die Abbrecherquote zu senken, wurden unter anderem Klassen mit erhöhtem Praxisanteil (SchuB-Klassen) gebildet, mit denen "schulmüde" Schülerinnen und Schüler durch die Hinführung in die Arbeitswelt neu motiviert werden. In diesen Zusammenhang gehört auch die besondere Stellung der Berufsorientierung als zentralem Element der neuen Mittelstufenschulen. Neben der Reduzierung der Abbrecherquote geht es hier gleichzeitig darum, die Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler weiter zu verbessern. Das gehört auch zu den Zielen der hessenweiten Strategie OloV ("Optimierung der lokalen Vermittlungstätigkeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen"), die seit Februar 2008 umgesetzt wird.
Die aufgezeigten Beispiele aus dem Kultusbereich stellen nur eine kleine Auswahl von Maßnahmen der Hessischen Landesregierung dar, die über verschiedene Ministerien verteilt sind. "Vom Kindergarten über die Schulen bis zur Berufsausbildung übernimmt Hessen in vielen Feldern eine Vorreiterrolle bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche zu Schulabbrechern werden. Es geht darum, allen in Hessen lebenden Menschen eine gerechte Chance auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe zu ermöglichen", sagte die Ministerin.
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Weitere Informationen finden sich auf unserer Homepage
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