Neuer FAO-Generaldirektor zur Welternährung: Regional angepasste Landwirtschaft gefordert

  • Pressemitteilung der Firma aid, 01.02.2012
Pressemitteilung vom: 01.02.2012 von der Firma aid aus Bonn

Kurzfassung: (aid) - Kurz nach Amtsantritt als neuer Generaldirektor der Welternährungsorganisation (FAO) war José Graziano da Silva gleich gefordert: Die Agrarministerrunde auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin war einer seiner ersten ...

[aid - 01.02.2012] Neuer FAO-Generaldirektor zur Welternährung: Regional angepasste Landwirtschaft gefordert


(aid) - Kurz nach Amtsantritt als neuer Generaldirektor der Welternährungsorganisation (FAO) war José Graziano da Silva gleich gefordert: Die Agrarministerrunde auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin war einer seiner ersten öffentlichen Auftritte. Doch schon zu Jahresbeginn zeichnete sich in Interviews eine Richtung für die zukünftige Strategie der Hungerbekämpfung ab. Der gebürtige Brasilianer hatte als außerordentlicher Minister für Lebensmittelsicherheit und Kampf gegen den Hunger in seinem Heimatland in wenigen Jahren die Zahl der Hungernden um ein Viertel senken können. Er setzte dazu vor allem auf lokal zugeschnittene Hilfsprojekte sowie eine regional angepasste Landwirtschaft. In der IGW-Agrarministerrunde plädierte er dafür, einen Paradigmenwechsel einzuleiten. Einen Schwenk von einer intensiven Landwirtschaft hin zu Anbaumethoden, die Ertragssteigerungen ermöglichen, ohne die Nutzung der Ressourcen zu intensivieren. Im Rahmen eines SPIEGEL-Interviews wird da Silva noch konkreter: In tropischen Ländern zerstöre der Einsatz des Pfluges die Humusschicht. In Argentinien würden deshalb 90 Prozent der Äcker nicht mehr gepflügt. Außerdem sinke der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Man setze stattdessen auf Fruchtwechsel sowie traditionelle, angepasste Getreidesorten. Dies spare Energie, drücke die Transportkosten und auch die Preise. Eine Veränderung zu kleinbäuerlicher und lokaler Anbauweise sei ein globales Zukunftsthema, dem sich auch die Agrarkonzerne auf Dauer nicht verschließen könnten. Auch die Verbraucher müssten sich ändern, denn es bedürfe auch einer neuen Art des Konsums - der Umwelt und der Gesundheit zuliebe. Man habe hundert Jahre gebraucht, die Chemie in die Landwirtschaft einzubringen, "wir werden sie deutlich schneller wieder loswerden", so da Silva. In Berlin betonte der FAO-Chef zudem, wie wichtig die Rolle der Frauen im Prozess der Hungerbekämpfung sei. Über die Anleitung der Frauen zur Eigenproduktion von gesunden Nahrungsmitteln sowie in der Ernährungserziehung läge ein wichtiger Schlüssel zur Verbesserung der Situation. Neben der Steigerung der Erträge durch neue, an die Bedürfnisse von Kleinbauern angepasste Technologien, sei außerdem die Verschwendung von Lebensmitteln einzudämmen. Die Rolle der FAO beschreibt da Silva als normative und standardsetzende Funktion, die allerdings übersetzt werden müsste in die konkrete Umsetzung auf Länderebene. Das geballte Wissen müsse künftig zu konkreten und messbaren Veränderungen in Politik und Praxis führen.

Friederike Heidenhof, www.aid.de


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