Beitragsfreiheit ist gute Integrationsmaßnahme
- Pressemitteilung der Firma Die Linke. im Bundestag, 02.02.2012
Pressemitteilung vom: 02.02.2012 von der Firma Die Linke. im Bundestag aus Berlin
Kurzfassung: "Dass in einem der reichsten Industrieländer der Welt der Geldbeutel der Eltern über den Zugang zu Kindereinrichtungen entscheidet, ist erbärmlich. Statt auf Integrationsgipfeln schöne Reden zu schwingen, sollte sich die Bundesregierung lieber ...
[Die Linke. im Bundestag - 02.02.2012] Beitragsfreiheit ist gute Integrationsmaßnahme
"Dass in einem der reichsten Industrieländer der Welt der Geldbeutel der Eltern über den Zugang zu Kindereinrichtungen entscheidet, ist erbärmlich. Statt auf Integrationsgipfeln schöne Reden zu schwingen, sollte sich die Bundesregierung lieber für die grundsätzliche Beitragsfreiheit von Kitaplätzen einsetzen", erklärt Sevim Dagdelen zu den heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur bundesweiten Betreuungsquote der unter-dreijährigen Kinder mit Migrationshintergrund. "Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr." Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Eltern mit geringerem Einkommen schicken ihre Kinder nur halb so oft in eine Einrichtung der Frühförderung wie Eltern, deren Einkommen über dem Durchschnittsverdienst liegt. In Bundesländern mit Beitragsfreiheit sind die Kitaquoten von Migrantenkindern und denen von Kindern ohne Migrationshintergrund fast gleich hoch. In Niedersachsen sorgten bisher die bundesweit höchsten Beiträge dafür, dass bei den Unter-Dreijährigen mit Migrationshintergrund die Teilhabequote in Kitas nur bei fünf Prozent liegt. Das sind nicht nur fünf Prozentpunkte weniger als bei Kindern gleichen Alters ohne Migrationshintergrund, es ist die niedrigste Quote aller westlichen Bundesländer. Am geringsten waren 2010 die Unterschiede in Baden-Württemberg, wo die ökonomische Situation der Migranten vergleichsweise gut ist, oder auch im Saarland, wo die Kita-Gebühren weitgehend abgeschafft wurden.
Migranten sind infolge der jahrzehntelangen sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung besonders betroffen von gebührenpflichtigen Leistungen in der frühkindlichen Betreuung und Bildung. Wer die Integration und den Spracherwerb von Migranten verbessern will, muss deshalb die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft beenden. Das Betreuungsgeld wird nicht an der richtigen Stelle investiert. Die dafür veranschlagten zwei Milliarden Euro jährlich wären besser in der sozialen Infrastruktur aufgehoben. DIE LINKE fordert einen Rechtsanspruch auf kostenlose Kita- und Kindergartenplätze, Gemeinschaftsschulen bis zur 10. Klasse als Regelschulen, eine individuelle Förderung und die Abschaffung von Studiengebühren."
F.d.R. Susanne Müller
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
www.linksfraktion.de
"Dass in einem der reichsten Industrieländer der Welt der Geldbeutel der Eltern über den Zugang zu Kindereinrichtungen entscheidet, ist erbärmlich. Statt auf Integrationsgipfeln schöne Reden zu schwingen, sollte sich die Bundesregierung lieber für die grundsätzliche Beitragsfreiheit von Kitaplätzen einsetzen", erklärt Sevim Dagdelen zu den heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur bundesweiten Betreuungsquote der unter-dreijährigen Kinder mit Migrationshintergrund. "Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr." Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Eltern mit geringerem Einkommen schicken ihre Kinder nur halb so oft in eine Einrichtung der Frühförderung wie Eltern, deren Einkommen über dem Durchschnittsverdienst liegt. In Bundesländern mit Beitragsfreiheit sind die Kitaquoten von Migrantenkindern und denen von Kindern ohne Migrationshintergrund fast gleich hoch. In Niedersachsen sorgten bisher die bundesweit höchsten Beiträge dafür, dass bei den Unter-Dreijährigen mit Migrationshintergrund die Teilhabequote in Kitas nur bei fünf Prozent liegt. Das sind nicht nur fünf Prozentpunkte weniger als bei Kindern gleichen Alters ohne Migrationshintergrund, es ist die niedrigste Quote aller westlichen Bundesländer. Am geringsten waren 2010 die Unterschiede in Baden-Württemberg, wo die ökonomische Situation der Migranten vergleichsweise gut ist, oder auch im Saarland, wo die Kita-Gebühren weitgehend abgeschafft wurden.
Migranten sind infolge der jahrzehntelangen sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung besonders betroffen von gebührenpflichtigen Leistungen in der frühkindlichen Betreuung und Bildung. Wer die Integration und den Spracherwerb von Migranten verbessern will, muss deshalb die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft beenden. Das Betreuungsgeld wird nicht an der richtigen Stelle investiert. Die dafür veranschlagten zwei Milliarden Euro jährlich wären besser in der sozialen Infrastruktur aufgehoben. DIE LINKE fordert einen Rechtsanspruch auf kostenlose Kita- und Kindergartenplätze, Gemeinschaftsschulen bis zur 10. Klasse als Regelschulen, eine individuelle Förderung und die Abschaffung von Studiengebühren."
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Über Die Linke. im Bundestag:
Nach der Bundestagswahl am 18. September 2005 setzt sich die Linkspartei-Bundestagsfraktion für die 16. Legislaturperiode aus 54 Abgeordneten zusammen. Sie trägt den Namen „DIE LINKE.“.
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