Zinsen auf Staatsanleihen - Licht am Ende des Tunnels?
- Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 09.02.2012
Pressemitteilung vom: 09.02.2012 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln
Kurzfassung: Spanien, Irland, Italien und Belgien haben es anscheinend bei zweijährigen Staatsanleihen geschafft, die internationalen Investoren von ihrer Solvenz zu überzeugen. Betrachtet man die Zinsen für die vier Länder, erkennt man, dass die meisten ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 09.02.2012] Zinsen auf Staatsanleihen - Licht am Ende des Tunnels?
Spanien, Irland, Italien und Belgien haben es anscheinend bei zweijährigen Staatsanleihen geschafft, die internationalen Investoren von ihrer Solvenz zu überzeugen. Betrachtet man die Zinsen für die vier Länder, erkennt man, dass die meisten wieder auf Vorkrisenniveau gefallen sind und einige sogar darunter liegen.
So sanken die Zinsen bei Spanien für zweijährige Anleihen von 6,09 Prozent im November 2011 auf aktuelle 2,7 Prozent. Irland schaffte noch einen weit beeindruckenden Sprung: von 23 Prozent im Juli 2011 auf aktuell 4,5 Prozent. Bei Italien fielen die Zinsen von 7,7 Prozent im November 2011 auf momentan 3 Prozent. Und zuletzt konnte auch Belgien seine Zinsen senken: von 5 Prozent auf aktuell 1,3 Prozent.
Verschiedene Effekte sind verantwortlich für diese Entwicklung: Zum einen hatte die EZB im Dezember vergangenen Jahres den europäischen Banken frisches Geld geliehen, um sie liquide zu halten. Die Banken haben diese Gelder, die sie für 1 Prozent Zinsen bekommen haben, teilweise wieder in Staatsanleihen investiert. Bei den damals hohen Zinsen dieser Papiere war das ein gewinnträchtiges Geschäft. Zum anderen scheinen die Investoren mittlerweile nicht mehr alle Euroländer über einen Kamm zu scheren – sie differenzieren nun zwischen chronisch kranken Staaten und nur erkälteten Staaten. Denn Italien, Irland und Spanien haben deutliche Anstrengungen unternommen, um wieder mehr Wachstum zu verzeichnen.
Staaten wie Portugal und Griechenland müssen dagegen weiter hohe Zinsen zahlen. Bei Griechenland ist das nicht überraschend, schließlich wird momentan sehr offen und laut über einen Staatsbankrott diskutiert. In Portugal liegen die Gründe woanders: Die portugiesische Regierung hat bereits fast alle Sparmaßnahem und Steuererhöhungen ausgereizt, das Land hat kein großes wirtschaftliches Potenzial und hängt mit seinen Exporten am schwachen Handelspartner Spanien.
Ansprechpartner
Daniel Bendel
Telefon: 0221 4981 626
Spanien, Irland, Italien und Belgien haben es anscheinend bei zweijährigen Staatsanleihen geschafft, die internationalen Investoren von ihrer Solvenz zu überzeugen. Betrachtet man die Zinsen für die vier Länder, erkennt man, dass die meisten wieder auf Vorkrisenniveau gefallen sind und einige sogar darunter liegen.
So sanken die Zinsen bei Spanien für zweijährige Anleihen von 6,09 Prozent im November 2011 auf aktuelle 2,7 Prozent. Irland schaffte noch einen weit beeindruckenden Sprung: von 23 Prozent im Juli 2011 auf aktuell 4,5 Prozent. Bei Italien fielen die Zinsen von 7,7 Prozent im November 2011 auf momentan 3 Prozent. Und zuletzt konnte auch Belgien seine Zinsen senken: von 5 Prozent auf aktuell 1,3 Prozent.
Verschiedene Effekte sind verantwortlich für diese Entwicklung: Zum einen hatte die EZB im Dezember vergangenen Jahres den europäischen Banken frisches Geld geliehen, um sie liquide zu halten. Die Banken haben diese Gelder, die sie für 1 Prozent Zinsen bekommen haben, teilweise wieder in Staatsanleihen investiert. Bei den damals hohen Zinsen dieser Papiere war das ein gewinnträchtiges Geschäft. Zum anderen scheinen die Investoren mittlerweile nicht mehr alle Euroländer über einen Kamm zu scheren – sie differenzieren nun zwischen chronisch kranken Staaten und nur erkälteten Staaten. Denn Italien, Irland und Spanien haben deutliche Anstrengungen unternommen, um wieder mehr Wachstum zu verzeichnen.
Staaten wie Portugal und Griechenland müssen dagegen weiter hohe Zinsen zahlen. Bei Griechenland ist das nicht überraschend, schließlich wird momentan sehr offen und laut über einen Staatsbankrott diskutiert. In Portugal liegen die Gründe woanders: Die portugiesische Regierung hat bereits fast alle Sparmaßnahem und Steuererhöhungen ausgereizt, das Land hat kein großes wirtschaftliches Potenzial und hängt mit seinen Exporten am schwachen Handelspartner Spanien.
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Über Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.
Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.
Firmenkontakt:
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