Bundesminister Niebel und Westerwelle treffen UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie

  • Pressemitteilung der Firma Auswärtiges Amt, 10.02.2012
Pressemitteilung vom: 10.02.2012 von der Firma Auswärtiges Amt aus Berlin

Kurzfassung: Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel treffen heute (10.02.) im Auswärtigen Amt in Berlin mit der Sonderbotschafterin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), Angelina Jolie, zusammen. ...

[Auswärtiges Amt - 10.02.2012] Bundesminister Niebel und Westerwelle treffen UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie


Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel treffen heute (10.02.) im Auswärtigen Amt in Berlin mit der Sonderbotschafterin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), Angelina Jolie, zusammen.

Entwicklungsminister Niebel sagte vor dem Treffen:

"Das Engagement von Angelina Jolie als Sonderbotschafterin ist höchst anerkennenswert. Durch ihren Einsatz bringt sie das Schicksal von Flüchtlingen einer großen Öffentlichkeit nahe. Die Arbeit von UNHCR ist auch mir ein großes Anliegen. Das BMZ stellt deshalb zusätzliche Mittel in Höhe von über 2 Millionen US-Dollar für die Arbeit von UNHCR in Bosnien-Herzegowina und in Kenia zur Verfügung. Die Mittel werden dazu beitragen, in Kenia insgesamt 50.000 Kindern in den Flüchtlingslagern Dadaab und Kakuma – zumeist aus Somalia und dem Sudan – eine schulische Ausbildung zu ermöglichen. In Bosnien-Herzegowina unterstützt das BMZ gemeinsam mit UNHCR den Aufbau von dauerhaften Unterkünften für besonders bedürftige Bewohner des Flüchtlingslagers Splaviste in der bosnischen Gemeinde Gorazde."

Angelina Jolie hat sich zur Aufgabe gemacht, den im bosnischen Splaviste noch verbliebenen 8.600 Flüchtlingen ein Zuhause zu schaffen.

Angelina Jolie wird bei der Gala der "Cinema for Peace"-Stiftung am 13. Februar 2012 mit einem Ehrenpreis für ihren Einsatz gegen Krieg und Völkermord und ihr Regie-Debüt "In the Land of Blood and Honey" ausgezeichnet, der auf der 62. Berlinale vorgestellt wird. Der in Sarajewo spielende Film erzählt die Liebesgeschichte eines bosnisch-serbischen Soldaten und einer muslimischen Künstlerin im Bosnien-Krieg Mitte der 1990er Jahre.

Außenminister Westerwelle erklärte heute (10.02.):

"Wir Deutsche wissen aus unserer eigenen Geschichte, wie schmerzhaft, aber auch wie notwendig die kritische Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit ist, wenn eine friedliche, gemeinsame Zukunft gelingen soll. Deshalb wollen wir helfen, die Erinnerung an die Opfer und Überlebenden des Völkermords von Srebrenica am Leben zu halten und damit einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten. Die "Genocide Film Library Bosnia and Herzegovina", die auch von Angelina Jolie unterstützt wird, soll vom Auswärtigen Amt Mittel erhalten, um dieses Projekt zu verwirklichen."

Das Auswärtige Amt unterstützt seit Jahren Projekte zur Aufarbeitung der Kriegsfolgen in Bosnien mit ca. 3,5 Millionen Euro jährlich. Die Mittel werden u.a. eingesetzt für die Minenräumung, die Identifizierung von Kriegsopfern durch die "International Commission on Missing Persons", die Flüchtlingsrückkehr und Winterhilfe für Flüchtlinge.

Hintergrund zur "Genocide Film Library Bosnia and Herzogovina":

Im Juli 2005 ermordeten bosnisch-serbische Truppen unter der Führung von Ratko Mladic in der bosnischen Kleinstadt Srebrenica mehr als 7.000 muslimische Kriegsgefangene und Zivilisten. Dieses größte Massaker in Europa seit dem Ende des 2. Weltkriegs wurde vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien später als Völkermord bewertet.

Nach dem Vorbild von Steven Spielbergs Shoa-Stifung will die "Cinema for Peace"-Stiftung Film-Interviews mit 10.000 Überlebenden des Genozids von Srebrenica führen, aufzeichnen und archivieren. Die so über einen Zeitraum von fünf Jahren entstehende "Genocide Film Library Bosnia and Herzogovina" soll Bildungseinrichtungen, Museen, Nichtregierungsorganisationen und Forschungsinstitutionen zugänglich gemacht werden.


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