Vor 50 Jahren Sturmflut in Hamburg: Hochwasserschutz hat seither Milliardenschäden verhindert
- Pressemitteilung der Firma Munich Re, 13.02.2012
Pressemitteilung vom: 13.02.2012 von der Firma Munich Re aus
Kurzfassung: Nach der schweren Sturmflut vor fünfzig Jahren haben hohe Investitionen in den Hochwasserschutz der Stadt Hamburg und ihren Bewohnern Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe erspart. Das ist das Ergebnis einer Berechnung, die Munich Re ...
[Munich Re - 13.02.2012] Vor 50 Jahren Sturmflut in Hamburg: Hochwasserschutz hat seither Milliardenschäden verhindert
Nach der schweren Sturmflut vor fünfzig Jahren haben hohe Investitionen in den Hochwasserschutz der Stadt Hamburg und ihren Bewohnern Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe erspart. Das ist das Ergebnis einer Berechnung, die Munich Re anlässlich des Jahrestags der Naturkatastrophe vorgenommen hat.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 drückte ein schwerer Winter¬sturm das Wasser der Nordsee über viele Stunden gegen die deutsche Küste und damit auch in die Elbmündung. In der Nacht überlagerte diese Flut den regulären Gezeitenhöchststand in Hamburg bis zu einem Wasserstand von 5,7 Meter über Normalnull. Das war zu viel für die damals noch unzulänglich ausgebauten Deiche: sie brachen an mehr als sechzig Stellen. Der Sturmflut fielen allein in Hamburg 318 Menschen zum Opfer, sie verursachte Schäden in heutigen Werten von rund 1,6 Mrd. €.
Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. und damaliger Hamburger Innensenator, erinnert sich: "Ich bin mit dem Hubschrauber über das überschwemmte Gebiet geflogen, um mir ein Bild zu machen. Da saßen Tausende auf den Dächern ihrer Lauben. Die, wenn wir nicht sofort handelten, ertrinken oder erfrieren würden. Es stand ungefähr ein Fünftel der Stadt unter Wasser. Es war uns klar, dass so etwas nie wieder passieren durfte. Deshalb hat Hamburg in den folgenden Jahren und Jahrzehnten massiv in Hochwasserschutz investiert."
Die Sturmflut führte zu einer grundlegenden Neustrukturierung des Küstenschutzes. Die Hochwasserschutzlinie wurde teilweise begradigt, Deichanlagen wurden auf Grundlage neuer Erkenntnisse des Ingenieurbaus völlig neu errichtet, oder verstärkt und auf Hamburger Gebiet auf mindestens 8 Meter über Normalnull erhöht. Hamburg investierte in den Jahrzehnten nach der Flut in heutigen Werten rund 2,2 Mrd. € in Hochwasserschutz.
Diese Maßnahmen ersparten Hamburg nach einer Szenariorechnung von Munich Re Schäden in Höhe von rund 17,5 Mrd. €. Diese Summe ergibt sich unter bestimmten Annahmen durch Fortschreibung der Schäden von 1962 mit der Inflation sowie der Werteentwicklung auf die Jahre 1976, 1994, 1995 sowie 1999. In diesen vier Jahren wurde Hamburg von Sturmfluten getroffen, deren Wasserstände deutlich höher lagen als 1962, so dass ohne die seither erfolgten Schutzmaßnahmen mit Überflutungen zu rechnen gewesen wäre. So aber kam es bei keiner der vier Sturmfluten im Stadtgebiet zu nennenswerten Schäden, allerdings 1976 im Bereich des Hafens. Abzüglich der Baukosten beträgt der positive Nettoeffekt der Hochwasserschutzmaßnahmen für Hamburg seit 1962 damit rund 15 Mrd. €.
Prof. Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung von Munich Re, sagt: "Das Beispiel Hamburg zeigt gut, wie wichtig Prävention gegen Naturkatastrophen ist." Allerdings sei effektive Prävention nur in Ländern möglich, die sich die Maßnahmen leisten könnten und die in gemäßigten Regionen lägen. Für die meisten Entwicklungsländer hingegen blieben Maßnahmen wie in Hamburg leider illusorisch. "Um hier zumindest das Schlimmste zu verhindern, wird es bei Naturkatastrophen weiter auf konzertierte Aktionen ankommen, bei Beteiligung der betroffenen und der industrialisierten Länder", sagt Höppe. Auch die Versicherungswirtschaft werde ihren Beitrag leisten, wie etwa durch die von Munich Re ins Leben gerufene Munich Climate Insurance Initiative.
Hinweis für Journalisten: Munich Re hat ein Pressedossier auf der Internetseite www.munichre.com zusammen getragen mit vielen Informationen über Sturmfluten und Prävention.
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Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,4 Mrd. €. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 46 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 24 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 20 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen Versicherungsgruppen in Europa und in Deutschland. Sowohl in der Krankenversicherung als auch in der Rechtsschutzversicherung ist sie europäischer Marktführer. Über 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen von Munich Re in Höhe von 193 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.
Nach der schweren Sturmflut vor fünfzig Jahren haben hohe Investitionen in den Hochwasserschutz der Stadt Hamburg und ihren Bewohnern Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe erspart. Das ist das Ergebnis einer Berechnung, die Munich Re anlässlich des Jahrestags der Naturkatastrophe vorgenommen hat.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 drückte ein schwerer Winter¬sturm das Wasser der Nordsee über viele Stunden gegen die deutsche Küste und damit auch in die Elbmündung. In der Nacht überlagerte diese Flut den regulären Gezeitenhöchststand in Hamburg bis zu einem Wasserstand von 5,7 Meter über Normalnull. Das war zu viel für die damals noch unzulänglich ausgebauten Deiche: sie brachen an mehr als sechzig Stellen. Der Sturmflut fielen allein in Hamburg 318 Menschen zum Opfer, sie verursachte Schäden in heutigen Werten von rund 1,6 Mrd. €.
Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. und damaliger Hamburger Innensenator, erinnert sich: "Ich bin mit dem Hubschrauber über das überschwemmte Gebiet geflogen, um mir ein Bild zu machen. Da saßen Tausende auf den Dächern ihrer Lauben. Die, wenn wir nicht sofort handelten, ertrinken oder erfrieren würden. Es stand ungefähr ein Fünftel der Stadt unter Wasser. Es war uns klar, dass so etwas nie wieder passieren durfte. Deshalb hat Hamburg in den folgenden Jahren und Jahrzehnten massiv in Hochwasserschutz investiert."
Die Sturmflut führte zu einer grundlegenden Neustrukturierung des Küstenschutzes. Die Hochwasserschutzlinie wurde teilweise begradigt, Deichanlagen wurden auf Grundlage neuer Erkenntnisse des Ingenieurbaus völlig neu errichtet, oder verstärkt und auf Hamburger Gebiet auf mindestens 8 Meter über Normalnull erhöht. Hamburg investierte in den Jahrzehnten nach der Flut in heutigen Werten rund 2,2 Mrd. € in Hochwasserschutz.
Diese Maßnahmen ersparten Hamburg nach einer Szenariorechnung von Munich Re Schäden in Höhe von rund 17,5 Mrd. €. Diese Summe ergibt sich unter bestimmten Annahmen durch Fortschreibung der Schäden von 1962 mit der Inflation sowie der Werteentwicklung auf die Jahre 1976, 1994, 1995 sowie 1999. In diesen vier Jahren wurde Hamburg von Sturmfluten getroffen, deren Wasserstände deutlich höher lagen als 1962, so dass ohne die seither erfolgten Schutzmaßnahmen mit Überflutungen zu rechnen gewesen wäre. So aber kam es bei keiner der vier Sturmfluten im Stadtgebiet zu nennenswerten Schäden, allerdings 1976 im Bereich des Hafens. Abzüglich der Baukosten beträgt der positive Nettoeffekt der Hochwasserschutzmaßnahmen für Hamburg seit 1962 damit rund 15 Mrd. €.
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