23.02.2012 09:30 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von -
Neue Kooperation in der 24-Stunden und Seniorenbetreuung
Deutsche und polnische Agenturen arbeiten gemeinsamKurzfassung: (ddp direct)Das Bundesministerium für Gesundheit rief das Jahr 2011 zum "Jahr der Pflege" aus und versuchte so auf die zunehmende Belastung der Gesundheitssysteme in der 24 Stunden Pflege und der Betreuung von Senioren zu reagieren. Doch vor allem die ambulanten Pflegedienstleister sehen trotz guter Vorsätze eher eine Untätigkeit der Politik. Gerade in der Versorgung der zuhause betreuten Personen sehen wir erhebliche Defizite so Werner Tigges, Vorsitzender des Bundesverbandes der ...
[- - 23.02.2012] (ddp direct)Das Bundesministerium für Gesundheit rief das Jahr 2011 zum "Jahr der Pflege" aus und versuchte so auf die zunehmende Belastung der Gesundheitssysteme in der 24 Stunden Pflege und der Betreuung von Senioren zu reagieren. Doch vor allem die ambulanten Pflegedienstleister sehen trotz guter Vorsätze eher eine Untätigkeit der Politik. Gerade in der Versorgung der zuhause betreuten Personen sehen wir erhebliche Defizite so Werner Tigges, Vorsitzender des Bundesverbandes der Vermittlungsagenturen (BHSB).
Aktuell gibt es eine neue Zusammenarbeit zweier großer Verbände, die ihre Mitglieder besser politisch vertreten wollen. Dabei handelt es sich um den BHSB, den Bundesverband Haushaltshilfe und SeniorenBetreuung e.V., den größten seiner Art in Europa und den polnischen Verband SAO, in dem polnische Unternehmen aus der Betreuungsbranche zusammengeschlossen sind. Die gemeinsamen Ziele lassen sich in drei Hauptaufgaben zusammenfassen: die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung, die Weiterentwicklung der 24 Stunden Betreuung und die Festlegung auf Qualitätsstandards in der Seniorenbetreuung.
Dabei steht vor allem die öffentliche Aufklärung gegenüber den Gefahren und Folgen der illegalen Beschäftigung im Vordergrund.
"Suche Pflegehilfe aus Polen zur 24 Stunden Pflege, 1000 im Monat, Kost und Logis frei." So sehen gängige Stellenanzeigen aus. Dabei handelt es sich mit Sicherheit um illegale Beschäftigungen. Das Hessische Sozialministerium schätzt die Zahl der illegal Beschäftigten in Privathaushalten auf 200.000 bis 500.000.
Was genau sind nun die Gefahren der illegalen Beschäftigung? Am offensichtlichsten ist der entstehende volkswirtschaftliche Schaden. Durch die nicht angemeldete Beschäftigung werden für den Arbeitsplatz keine Sozialabgaben wie Rentenversicherung und Krankenkassenversicherung abgeführt, was insgesamt laut Zoll.de einen gesamtvolkswirtschaftlichen Schaden in Bezug auf Schwarzarbeit für das Jahr 2010 einschließlich der Steuerschäden von 750 Millionen ausgemacht hat.
Und selbstverständlich sind die illegal Beschäftigten mit vielen Nachteilen konfrontiert. Arbeitnehmerschutzgesetze gelten quasi nicht, da keine Überprüfung von außen stattfindet. Dabei gibt es keine Absicherung im Krankheitsfall, bei einem Unfall oder die Inanspruchnahme von Rentenbezügen im Alter. Der Vorsitzende der SAO Rafal Rzezniczak: Gerade den polnischen Betreuer/innen wollen wir deutlich machen, wie gefährlich eigentlich die Schwarzarbeit ist und dass die Betreuer/innen keinerlei Schutz genießen.
Bei all diesen Folgen und Nachteilen sind die gesetzlichen Folgen durch Bußgelder oder sogar Haftstrafen noch nicht angesprochen.
Der BHSB und der polnische Verband SAO wollen nun diese Situation gemeinsam für die Familien und auch die Pflegekräfte verbessern. Dabei geht es vor allem darum, das Unrechtsbewusstsein innerhalb der Bevölkerung für die Ungerechtigkeit der Schwarzarbeit zu schärfen und legale Alternativen aufzuzeigen. Auch gilt es mit Behörden und Ämtern -die bisher eher die Augen vor dem Problem verschlossen haben- gemeinsam eine Strategie zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten. 2012 ist nun das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen; durch die neuerliche Kooperation könnte es nicht nur ein Jahr der Debatte sein.
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Aktuell gibt es eine neue Zusammenarbeit zweier großer Verbände, die ihre Mitglieder besser politisch vertreten wollen. Dabei handelt es sich um den BHSB, den Bundesverband Haushaltshilfe und SeniorenBetreuung e.V., den größten seiner Art in Europa und den polnischen Verband SAO, in dem polnische Unternehmen aus der Betreuungsbranche zusammengeschlossen sind. Die gemeinsamen Ziele lassen sich in drei Hauptaufgaben zusammenfassen: die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung, die Weiterentwicklung der 24 Stunden Betreuung und die Festlegung auf Qualitätsstandards in der Seniorenbetreuung.
Dabei steht vor allem die öffentliche Aufklärung gegenüber den Gefahren und Folgen der illegalen Beschäftigung im Vordergrund.
"Suche Pflegehilfe aus Polen zur 24 Stunden Pflege, 1000 im Monat, Kost und Logis frei." So sehen gängige Stellenanzeigen aus. Dabei handelt es sich mit Sicherheit um illegale Beschäftigungen. Das Hessische Sozialministerium schätzt die Zahl der illegal Beschäftigten in Privathaushalten auf 200.000 bis 500.000.
Was genau sind nun die Gefahren der illegalen Beschäftigung? Am offensichtlichsten ist der entstehende volkswirtschaftliche Schaden. Durch die nicht angemeldete Beschäftigung werden für den Arbeitsplatz keine Sozialabgaben wie Rentenversicherung und Krankenkassenversicherung abgeführt, was insgesamt laut Zoll.de einen gesamtvolkswirtschaftlichen Schaden in Bezug auf Schwarzarbeit für das Jahr 2010 einschließlich der Steuerschäden von 750 Millionen ausgemacht hat.
Und selbstverständlich sind die illegal Beschäftigten mit vielen Nachteilen konfrontiert. Arbeitnehmerschutzgesetze gelten quasi nicht, da keine Überprüfung von außen stattfindet. Dabei gibt es keine Absicherung im Krankheitsfall, bei einem Unfall oder die Inanspruchnahme von Rentenbezügen im Alter. Der Vorsitzende der SAO Rafal Rzezniczak: Gerade den polnischen Betreuer/innen wollen wir deutlich machen, wie gefährlich eigentlich die Schwarzarbeit ist und dass die Betreuer/innen keinerlei Schutz genießen.
Bei all diesen Folgen und Nachteilen sind die gesetzlichen Folgen durch Bußgelder oder sogar Haftstrafen noch nicht angesprochen.
Der BHSB und der polnische Verband SAO wollen nun diese Situation gemeinsam für die Familien und auch die Pflegekräfte verbessern. Dabei geht es vor allem darum, das Unrechtsbewusstsein innerhalb der Bevölkerung für die Ungerechtigkeit der Schwarzarbeit zu schärfen und legale Alternativen aufzuzeigen. Auch gilt es mit Behörden und Ämtern -die bisher eher die Augen vor dem Problem verschlossen haben- gemeinsam eine Strategie zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten. 2012 ist nun das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen; durch die neuerliche Kooperation könnte es nicht nur ein Jahr der Debatte sein.
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