Alte Buchenwälder: Illegale Einschläge in Bayern

  • Pressemitteilung der Firma Greenpeace, 23.02.2012
Pressemitteilung vom: 23.02.2012 von der Firma Greenpeace aus Hamburg

Kurzfassung: Greenpeace-Report deckt Skandale im öffentlichen Wald auf Mit der Ausbeutung der alten Buchenwälder in Bayern verstoßen die Bayerischen Staatsforste (BaySF) gegen europäische Natura 2000-Richtlinien und das Bundesnaturschutzgesetz. Selbst ihrem ...

[Greenpeace - 23.02.2012] Alte Buchenwälder: Illegale Einschläge in Bayern


Greenpeace-Report deckt Skandale im öffentlichen Wald auf

Mit der Ausbeutung der alten Buchenwälder in Bayern verstoßen die Bayerischen Staatsforste (BaySF) gegen europäische Natura 2000-Richtlinien und das Bundesnaturschutzgesetz. Selbst ihrem eigenen Naturschutzkonzept kommen sie nicht nach. Das illegale Vorgehen deckt Greenpeace heute mit einem Report über sieben exemplarische Fälle auf.

Die BaySF bewirtschaften im Auftrag der bayerischen Landesregierung seit dem Jahr 2005 die öffentlichen Wälder. Ihr Vorstandsvorsitzender, Rudolf Freidhager, ist nach Ansicht von Greenpeace verantwortlich dafür, dass wertvolle Laubholzbestände gefällt und stattdessen nichtheimische Baumarten gepflanzt werden. Diese wachsen schneller und bringen deshalb mehr Gewinn. "Jetzt wissen wir, warum Bayern die Daten seiner öffentlichen Wälder verheimlicht", sagt Gesche Jürgens, Waldexpertin von Greenpeace. "Unsere Dokumentation zeigt, dass die aggressive Forstwirtschaft des BaySF-Vorstands aus Profitgier wertvolle Wälder vernichtet."

Greenpeace erfasst seit dem 2. Februar die Standorte alter Buchen- und Eichenwälder im Spessart. Weil Bayern dem Bund keine Auskunft über seine öffentlichen Wälder gibt, ist nicht erkennbar, welche Gebiete unter Schutz stehen und wo eingeschlagen wird. Die Umweltschützer erstellen Karten, in denen sie besonders schützenswerte Gebiete und Einschläge verzeichnen. "Für den BaySF-Vorstand zählen Klima- und Artenschutz sowie die Bedeutung der öffentlichen Wälder für das Gemeinwohl gar nicht", so Jürgens. Die Eingriffe bedeuten eine schwere Störung des ökologischen Gleichgewichts. Nur noch knapp drei Prozent der Wälder Deutschlands bestehen aus alten, wertvollen Laubwäldern.

Besonders wertvoll: Der bayerische Spessart

Greenpeace zeigt mit dem Report, dass Bayern die bundesweiten Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt nicht umsetzt.

Solange Bayern die Daten seiner öffentlichen Wälder zurückhält, ist es der BaySF möglich, wertvolle Bestände schleichend zu vernichten. Unter dem Deckmantel eines Naturschutzkonzepts werden alle verbindlichen Verpflichtungen zum Waldschutz abgewiegelt.

Dem Spessart kommt durch seinen hohen Anteil alter Laubwälder eine große ökologische Bedeutung zu. Greenpeace hat die Region in das im Jahr 2011 erschienene Gutachten Rotbuchenwälder im Verbund schützen aufgenommen und sie damit als einen der wertvollsten Buchenwälder hervorgehoben. Die Ausweisung als Teil des Natura 2000-Schutzgebietes unterstreicht seine Bedeutung. Sie kommt nur besonders wertvollen Gebieten zu und dient dem Erhalt gefährdeter Lebensräume und Arten in der EU. "Die Forstwirtschaft Freidhagers verstößt aktiv gegen europäisches Naturschutzrecht", so Jürgens.

Bildunterschrift:
Kahlschlag eines etwa 150-jährigen Buchenmischwaldes in der Abteilung Rosselbrunn, BaySF Forstbetrieb Rothenbuch
Aufgenommen am: 08.12.2011
Ort: Rosselbrunn/Bayern, DEU
Copyright: © Klaus Radetzki / Greenpeace


Kontakt:
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
presse@greenpeace.de
Telefon: 040/30618 -340 oder -341
Fax: 040/30618-160

Über Greenpeace:
Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.

Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.

Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.

Firmenkontakt:
Kontakt:
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
presse@greenpeace.de
Telefon: 040/30618 -340 oder -341
Fax: 040/30618-160

Die Pressemeldung "Alte Buchenwälder: Illegale Einschläge in Bayern" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Alte Buchenwälder: Illegale Einschläge in Bayern" ist Greenpeace.