Spaniens Staatsverschuldung bleibt tragbar
- Pressemitteilung der Firma Deutsche Postbank AG, 23.02.2012
Pressemitteilung vom: 23.02.2012 von der Firma Deutsche Postbank AG aus Bonn
Kurzfassung: Spaniens Wirtschaft ist angeschlagen. Die Volkswirte der Postbank erwarten, dass das spanische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 1,3 Prozent zurückgeht. Gründe dafür sind die hohe Verschuldung der privaten Haushalte, die hohe ...
[Deutsche Postbank AG - 23.02.2012] Spaniens Staatsverschuldung bleibt tragbar
Spaniens Wirtschaft ist angeschlagen. Die Volkswirte der Postbank erwarten, dass das spanische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 1,3 Prozent zurückgeht. Gründe dafür sind die hohe Verschuldung der privaten Haushalte, die hohe Arbeitslosigkeit und der Sparkurs der Regierung. Auch in den Folgejahren dürfte Spaniens Wirtschaft nur langsam wachsen. "Mittelfristig sehen wir jedoch durchaus gute Chancen, dass die spanische Wirtschaft sich erholt", sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt der Bonner Bank. "Dies setzt aber voraus, dass der derzeitige Konsolidierungskurs konsequent durchgeführt und durch Strukturreformen flankiert wird. Eine besondere Rolle kommt hierbei der Reform des Arbeitsmarktes zu."
Spanien profitiert davon, dass seine Staatsverschuldung mit aktuell gut siebzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts vergleichsweise niedrig ist. Auch die kommenden mageren Jahre dürften die Schuldenquote nicht allzu stark steigen lassen. Sie dürfte sich bei 85 Prozent einpendeln. Damit bliebe die Schuldenlast im tragbaren Rahmen. Ein Risikofaktor sind dabei die spanischen Regionen. Ihnen ist es zu "verdanken", dass Spanien sein Defizitziel im letzten Jahr verfehlt hat und 2012 weiter verfehlen wird. Die Schwierigkeit der Regionen, die Zielvorgaben aus Madrid zu erfüllen, liegt im Haushaltssystem Spaniens begründet. Die Regeln bieten kaum einen Anreiz, die Konsolidierungsbemühungen voranzubringen, zumal praktische Konsequenzen beim Übertreten der Ziele kaum zu befürchten sind. Die Regierung versucht, hier gegenzusteuern und durch eine Gesetzesreform die Regionen bis 2020 zu einem ausgeglichenen Haushalt zu zwingen.
Eine offene Flanke bleibt der Bankensektor. Die spanischen Finanzinstitute leiden noch immer stark unter den Folgen des vorangegangenen Baubooms und dem darauffolgenden Platzen der Blase. Der Anteil der notleidenden Kredite steigt, und aufgrund der konjunkturellen Situation ist für 2012/2013 keine Besserung zu erwarten. Ende 2012 dürften sich die faulen Kredite auf 153 Milliarden Euro summieren. Inwieweit einzelne Finanzinstitute hierdurch in Schwierigkeiten geraten können, ist offen. Im Zweifelsfall wird der Staat aber als Kapitalgeber einspringen müssen, um Dominoeffekte und einen Zusammenbruch größerer Institute zu verhindern.
Zusammenfassend erwarten die Postbank Volkswirte, dass noch einige Zeit vergehen wird, bevor die beachtlichen Reformen, die derzeit angegangen werden, nachhaltig greifen. Die Bonität Spaniens sollte sich deshalb zumindest vorübergehend weiter verschlechtern.
Spaniens Wirtschaft ist angeschlagen. Die Volkswirte der Postbank erwarten, dass das spanische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 1,3 Prozent zurückgeht. Gründe dafür sind die hohe Verschuldung der privaten Haushalte, die hohe Arbeitslosigkeit und der Sparkurs der Regierung. Auch in den Folgejahren dürfte Spaniens Wirtschaft nur langsam wachsen. "Mittelfristig sehen wir jedoch durchaus gute Chancen, dass die spanische Wirtschaft sich erholt", sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt der Bonner Bank. "Dies setzt aber voraus, dass der derzeitige Konsolidierungskurs konsequent durchgeführt und durch Strukturreformen flankiert wird. Eine besondere Rolle kommt hierbei der Reform des Arbeitsmarktes zu."
Spanien profitiert davon, dass seine Staatsverschuldung mit aktuell gut siebzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts vergleichsweise niedrig ist. Auch die kommenden mageren Jahre dürften die Schuldenquote nicht allzu stark steigen lassen. Sie dürfte sich bei 85 Prozent einpendeln. Damit bliebe die Schuldenlast im tragbaren Rahmen. Ein Risikofaktor sind dabei die spanischen Regionen. Ihnen ist es zu "verdanken", dass Spanien sein Defizitziel im letzten Jahr verfehlt hat und 2012 weiter verfehlen wird. Die Schwierigkeit der Regionen, die Zielvorgaben aus Madrid zu erfüllen, liegt im Haushaltssystem Spaniens begründet. Die Regeln bieten kaum einen Anreiz, die Konsolidierungsbemühungen voranzubringen, zumal praktische Konsequenzen beim Übertreten der Ziele kaum zu befürchten sind. Die Regierung versucht, hier gegenzusteuern und durch eine Gesetzesreform die Regionen bis 2020 zu einem ausgeglichenen Haushalt zu zwingen.
Eine offene Flanke bleibt der Bankensektor. Die spanischen Finanzinstitute leiden noch immer stark unter den Folgen des vorangegangenen Baubooms und dem darauffolgenden Platzen der Blase. Der Anteil der notleidenden Kredite steigt, und aufgrund der konjunkturellen Situation ist für 2012/2013 keine Besserung zu erwarten. Ende 2012 dürften sich die faulen Kredite auf 153 Milliarden Euro summieren. Inwieweit einzelne Finanzinstitute hierdurch in Schwierigkeiten geraten können, ist offen. Im Zweifelsfall wird der Staat aber als Kapitalgeber einspringen müssen, um Dominoeffekte und einen Zusammenbruch größerer Institute zu verhindern.
Zusammenfassend erwarten die Postbank Volkswirte, dass noch einige Zeit vergehen wird, bevor die beachtlichen Reformen, die derzeit angegangen werden, nachhaltig greifen. Die Bonität Spaniens sollte sich deshalb zumindest vorübergehend weiter verschlechtern.
Über Deutsche Postbank AG:
Die Postbank ist mit über zwölf Millionen Kunden, einer Bilanzsumme von 134 Milliarden Euro und 9.300 Mitarbeitern eine der größten Privatkundenbanken Deutschlands. Ihre Leistungen bietet sie in rund 9.000 Filialen der Deutschen Post an. Damit verfügt sie über weit mehr Geschäftsstellen als jedes andere deutsche Einzelinstitut.
Herzstück dabei: rund 780 Postbank Center, in denen den Kunden speziell geschulte Finanzdienstleistungsberater zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist die Postbank einer der Marktführer im Online- und Telefonbanking.
Über zwei Millionen Girokonten und 430.000 Depots führen die Kunden der Postbank inzwischen online und mehr als drei Millionen nutzen die Möglichkeiten des Telefon-Banking. Tendenz: weiter steigend.
Firmenkontakt:
Pressekontakt:
Hartmut Schlegel
+49 228 920 12103
hartmut.schlegel@postbank.de
Die Postbank ist mit über zwölf Millionen Kunden, einer Bilanzsumme von 134 Milliarden Euro und 9.300 Mitarbeitern eine der größten Privatkundenbanken Deutschlands. Ihre Leistungen bietet sie in rund 9.000 Filialen der Deutschen Post an. Damit verfügt sie über weit mehr Geschäftsstellen als jedes andere deutsche Einzelinstitut.
Herzstück dabei: rund 780 Postbank Center, in denen den Kunden speziell geschulte Finanzdienstleistungsberater zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist die Postbank einer der Marktführer im Online- und Telefonbanking.
Über zwei Millionen Girokonten und 430.000 Depots führen die Kunden der Postbank inzwischen online und mehr als drei Millionen nutzen die Möglichkeiten des Telefon-Banking. Tendenz: weiter steigend.
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