Bildlicher Zugang zur Fastenzeit - Erzbistum feiert 400 Jahre Fastentuch im Freiburger Münster

  • Pressemitteilung der Firma Erzbistum Freiburg, 24.02.2012
Pressemitteilung vom: 24.02.2012 von der Firma Erzbistum Freiburg aus Freiburg

Kurzfassung: Freiburg (pef). Seit genau 400 Jahren verhüllt im Freiburger Münster in der Fastenzeit das 1612 gefertigte Fastentuch den Hochaltar. Mit 10 mal 12 Metern (1014 x 1225 cm) ist es das größte noch erhaltene Stück dieser Art in Europa. Es wird am ...

[Erzbistum Freiburg - 24.02.2012] Bildlicher Zugang zur Fastenzeit

Erzbistum feiert 400 Jahre Fastentuch im Freiburger Münster


Freiburg (pef). Seit genau 400 Jahren verhüllt im Freiburger Münster in der Fastenzeit das 1612 gefertigte Fastentuch den Hochaltar. Mit 10 mal 12 Metern (1014 x 1225 cm) ist es das größte noch erhaltene Stück dieser Art in Europa. Es wird am Aschermittwoch aufgezogen und hängt bis zum Mittwoch der Karwoche am hinteren Ende des Hochchores im Freiburger Münster.

Zum 400-jährigen Jubiläum hat das Erzbistum Freiburg das Buch "Das Freiburger Fastentuch 1612 – 2012" herausgegeben. "Seit 400 Jahren ist das Freiburger Fastentuch im liturgischen Gebrauch. Darauf sind wir stolz. Das verpflichtet uns aber auch dazu, diese Tradition weiterzuführen", sagte Generalvikar Dr. Fridolin Keck bei der Buchvorstellung am Donnerstag (23.02). "Die Freiburger Münstergemeinde hatte das riesige, farbige Tuch während der Gottesdienste in der Fastenzeit vor Augen. Es machte ihnen in der Bildersprache der damaligen Zeit den Sinn der Eucharistie bewusst: die Vergegenwärtigung von Kreuzestod und Auferstehung durch die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi" erläuterte Keck. "So erinnert uns das Fastentuch daran, dass wir hier im Freiburger Münster in einer langen Tradition von gläubigen Menschen stehen, die ihre Kraft aus dem christlichen Glauben, aus dem liturgischen Feiern und aus dem Empfang der Sakramente erhalten haben."

Das Fastentuch wurde 1611 – 1612 vom französischen Maler Francois Arparel geschaffen. Bereits seit dem Mittelalter gab es die Tradition der Fastentücher, die in der Fastenzeit die prächtigen Altaraufbauten mit der Darstellung des Auferstandenen Christus verhüllen und dem Kirchenvolk stattdessen die Leidensgeschichte Christi vor Augen führen sollten. Die Betrachtung des Leidens Christi sollte helfen, eigenes Leid zu bewältigen, aber auch Mitgefühl und aktives Helfen anregen bei der Begegnung mit dem Leiden anderer. Das Fastentuch besteht aus 13 Leinentuchbahnen und ist trotz der regelmäßigen Nutzung in einem guten Zustand – es wurde aber 2000 – 2002 aufwändig restauriert und konserviert, um auch weiterhin liturgisch verwendet werden zu können.

Für die Mannschaft um den Münstermessner Peter Kopp bedeutet das Auf- und Abhängen jeweils vier Stunden harte Millimeter-Arbeit. Das Fastentuch lagert außerhalb der Fastenzeit in einer klimageschützten Aufbewahrungs- und Transportkiste im Keller des Dompfarramtes: "Von dort wird es einmal über den Münsterplatz geschoben und durch das Hauptportal ins Münster gefahren – die Seitenportale bieten nicht genügend Rangierraum", erklärt Kopp. Die Treppen zum Hochchor werden mittels Rampen überwunden – und mit Hilfe einer elektrischen Seilwinde, die im hinteren Teil des Hochchores verankert ist.

Im Hochchor muss die Transportkiste gedreht werden – sie passt genau zwischen die Pfeiler. Dann erst kann die Transportverkleidung abgenommen und die Aufhängung angebracht werden. "Insgesamt sind sechs Männer am Werk – wovon zwei über dem Gewölbe des Hochchores die handgetriebene Seilwinde bedienen und von unten per Funk dirigiert werden", stellt der Münstermessner sein Team vor. Allein das Aufziehen dauert mehr als 20 Minuten "und schafft dicke Oberarme", sagt einer der Mitarbeiter. Pünktlich vor der Mittagsmesse um 12 Uhr hängt das Fastentuch an seiner Stelle – bis es am Mittwoch vor Gründonnerstag wieder abgenommen und verstaut wird.

"Das Freiburger Fastentuch 1612 – 2012" erscheint im Herder Verlag (www.herder.de) und ist ab 29. Februar im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-451-30589-4).


Mit rund zwei Millionen Katholiken gehört das Erzbistum zu den großen der 27 Diözesen in Deutschland. Auch der Kurznachrichtendienst "Twitter" bietet Informationen aus dem Erzbistum an - unter http://twitter.com/BistumFreiburg. Den Medien-Monitor des Erzbistums stellen wir unter http://twitter.com/MeMoEBFRbereit. Bei "Facebook" können interessierte Internetnutzer sich ebenfalls informieren - unter http://www.facebook.com/erzdioezese-freiburg.

Über Erzbistum Freiburg:
Mit mehr als zwei Millionen Katholiken ist das Erzbistum Freiburg die zweitgrößte der insgesamt 27 Diözesen in Deutschland. Die Kirche von Freiburg lebt im Südwesten Deutschlands in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz und zum Elsaß.

In reizvoller geografischer Lage erstreckt sich das Gebiet vom Bodensee und dem Hochrhein im Süden über den Schwarzwald und die Oberrheinische Tiefebene bis hinauf in den Odenwald und an den Main im Norden.

Innerhalb des Bundeslandes Baden-Württemberg umfasst das 1827 gegründete Erzbistum das ehemalige Land Baden und Hohenzollern.

Am 20. Juli 2003 wurde Dr. Robert Zollitsch als vierzehnter Erzbischof von Freiburg in sein Amt eingeführt. Er ist zugleich Metropolit der Oberrheinischen Kirchenprovinz mit den Nachbarbistümern Rottenburg-Stuttgart und Mainz.

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