Steuerung von Zuwanderung - GRÜNE: Vorhandene Potenziale nutzen und Zuwanderung von Fachkräften erleichtern

  • Pressemitteilung der Firma Bündnis 90/Die Grünen Hessen, 02.03.2012
Pressemitteilung vom: 02.03.2012 von der Firma Bündnis 90/Die Grünen Hessen aus Wiesbaden

Kurzfassung: Die Landtagfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht es auch im Zusammenhang mit der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission als notwendig an, vorhandene Potenziale unter den Migrantinnen und Migranten zu nutzen und die Zuwanderung von Fachkräften ...

[Bündnis 90/Die Grünen Hessen - 02.03.2012] Steuerung von Zuwanderung - GRÜNE: Vorhandene Potenziale nutzen und Zuwanderung von Fachkräften erleichtern


Die Landtagfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht es auch im Zusammenhang mit der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission als notwendig an, vorhandene Potenziale unter den Migrantinnen und Migranten zu nutzen und die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern. Die Enquete-Kommission "Migration und Integration" befasst sich heute mit dem Thema "Steuerungsmöglichkeiten für Zuwanderung". Die integrationspolitische Sprecherin der GRÜNEN, Mürvet Öztürk, betont: "In der Zuwanderungsdebatte dürfen Einheimische und ausländische Arbeitskräfte nicht gegeneinander ausgespielt werden. In Hessen leben sehr viele qualifizierte Zuwanderer und Zuwanderinnen, die jedoch aufgrund der oft zu hohen bürokratischen Anforderungen nicht entsprechend ihrer Qualifikationen arbeiten können. Für qualifizierte Fachkräfte, die nach Deutschland kommen möchten, müssen wir Deutschland attraktiver machen".

Um Einwanderung von qualifizierten Fachkräften in den deutschen Arbeitsmarkt effektiver zu gestalten, fordern DIE GRÜNEN ein Punktesystem, das Berufserfahrung, Bildungsabschluss, Sprachkenntnisse, Alter und Familienstand berücksichtige. Außerdem müsse die Mindestgehaltsgrenze für Hochqualifizierte auf ein realistisches Gehaltsniveau herabgesetzt werden. Darüber hinaus sei es wichtig, eine Willkommenskultur zu etablieren. "Wir dürfen die Fehler, die wir bei der Gastarbeiteranwerbung in den 60er Jahren gemacht haben, nicht wiederholen. Wenn diese Menschen nach Deutschland kommen, müssen sie sich willkommen fühlen, sonst verlieren wir diese qualifizierten Menschen an andere Länder. Nach den Zahlen des Hessischen Integrationsmonitors 2010 sind im Jahr 2008 54.484 Ausländer aus Hessen wieder ins Ausland gegangen, während 53.958 zugezogen sind."

"Wir müssen transparente Verfahren der Anerkennungen und Beratungsangebote schaffen, so dass qualifizierte Kräfte nicht länger unterqualifiziert arbeiten müssen ", so Öztürk. Dazu muss das Bundesgesetz zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse auf Landesebene entsprechend umgesetzt werden. "Wir haben insbesondere im Gesundheitsbereich – auch aufgrund des demografischen Wandels – einen wachsenden Bedarf an Fachkräften, der schon heute nicht mehr gedeckt werden kann. Dieser Herausforderung müssen wir uns endlich stellen".

"Auch den vielen ausländischen Studierenden und Hochschulabsolventen müssen wir Wege zum Verbleib in Deutschland aufzeigen, um hier eine ihrem Ausbildungsniveau angemessene Tätigkeit aufnehmen zu können. Hierfür brauchen die Absolventen die notwendige Zeit, um sich eine Beschäftigung zu suchen. Menschen die wir hier auf einem hohen Niveau ausbilden, sollten wir versuchen, auch hier zu halten und für unseren Arbeitsmarkt zu gewinnen.

"Weiterhin dürfen wir bereits seit Jahren hier lebende Flüchtlinge, die aus humanitären Gründen in Deutschland aufgenommen worden sind, nicht vergessen", fordert Öztürk. Viele geduldete Asylbewerber leben seit Jahren in Deutschland, ihre Integration in den Arbeitsmarkt scheitert jedoch an der Vorrangprüfung und langwierigen Verfahren. Auch damit verlieren wir wichtige Potenziale", so Öztürk.


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