Gesetzliche Krankenversicherung - Überschüsse sollten zurückgezahlt werden
- Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 05.03.2012
Pressemitteilung vom: 05.03.2012 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln
Kurzfassung: Aufgrund der guten Konjunktur und Einsparungen bei Medikamenten verfügen die gesetzlichen Krankenkassen aktuell über hohe Überschüsse. Statt Finanzpolster anzulegen, sollten die wohlhabenden Kassen ihre Einnahmeüberschüsse jedoch lieber an die ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 05.03.2012] Gesetzliche Krankenversicherung - Überschüsse sollten zurückgezahlt werden
Aufgrund der guten Konjunktur und Einsparungen bei Medikamenten verfügen die gesetzlichen Krankenkassen aktuell über hohe Überschüsse. Statt Finanzpolster anzulegen, sollten die wohlhabenden Kassen ihre Einnahmeüberschüsse jedoch lieber an die Mitglieder ausschütten. Außerdem ist nun der richtige Zeitpunkt, um den Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung zu senken.
Ersten Meldungen zufolge verfügt nicht nur der Gesundheitsfonds nach Abzug gesetzlicher Rücklagen über ein Finanzpolster von knapp 5 Milliarden Euro. Weitere 10 Milliarden Euro sollen auch auf den Konten einzelner Kassen schlummern.
Dabei ist gar nicht vorgesehen, dass die AOK, die Barmer oder andere Krankenkassen Rücklagen über längere Sicht horten. Denn das Zurückhalten von Überschüssen führt zu einem "Sperrklinkeneffekt" und behindert den Versicherungswettbewerb: Im Fall eines Wechsels würde ein Versicherter nämlich die Chance verlieren, von den Rücklagen zu profitieren, obwohl er zuvor mitgeholfen hat, das Polster anzusparen.
Um dem entgegenzuwirken, sollte der Beitragssatz so weit gesenkt werden, dass die Mittel aus dem Gesundheitsfonds weniger als 100 Prozent der Ausgaben decken. Dann müssen zwar einige Kassen Zusatzprämien erheben; andere Kassen aber, die effizient wirtschaften, können auf eine solche Prämie verzichten oder sogar Beiträge zurückerstatten – zugunsten der kostenbewussten Versicherten.
Ansprechpartner
Dr. Jochen Pimpertz
Telefon: 0221 4981-760
Aufgrund der guten Konjunktur und Einsparungen bei Medikamenten verfügen die gesetzlichen Krankenkassen aktuell über hohe Überschüsse. Statt Finanzpolster anzulegen, sollten die wohlhabenden Kassen ihre Einnahmeüberschüsse jedoch lieber an die Mitglieder ausschütten. Außerdem ist nun der richtige Zeitpunkt, um den Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung zu senken.
Ersten Meldungen zufolge verfügt nicht nur der Gesundheitsfonds nach Abzug gesetzlicher Rücklagen über ein Finanzpolster von knapp 5 Milliarden Euro. Weitere 10 Milliarden Euro sollen auch auf den Konten einzelner Kassen schlummern.
Dabei ist gar nicht vorgesehen, dass die AOK, die Barmer oder andere Krankenkassen Rücklagen über längere Sicht horten. Denn das Zurückhalten von Überschüssen führt zu einem "Sperrklinkeneffekt" und behindert den Versicherungswettbewerb: Im Fall eines Wechsels würde ein Versicherter nämlich die Chance verlieren, von den Rücklagen zu profitieren, obwohl er zuvor mitgeholfen hat, das Polster anzusparen.
Um dem entgegenzuwirken, sollte der Beitragssatz so weit gesenkt werden, dass die Mittel aus dem Gesundheitsfonds weniger als 100 Prozent der Ausgaben decken. Dann müssen zwar einige Kassen Zusatzprämien erheben; andere Kassen aber, die effizient wirtschaften, können auf eine solche Prämie verzichten oder sogar Beiträge zurückerstatten – zugunsten der kostenbewussten Versicherten.
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Über Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.
Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.
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