Zwitschern gegen Kettensägen
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 06.03.2012
Pressemitteilung vom: 06.03.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: 06. März 2012 WWF fordert via Twitter zu Protesten gegen brasilianisches Forstgesetz auf Wenn die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff auf dem Rückflug von Deutschland einen Blick auf ihren Twitter-Account wirft, dürfte sie einiges zu ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 06.03.2012] Zwitschern gegen Kettensägen
06. März 2012
WWF fordert via Twitter zu Protesten gegen brasilianisches Forstgesetz auf
Wenn die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff auf dem Rückflug von Deutschland einen Blick auf ihren Twitter-Account wirft, dürfte sie einiges zu lesen bekommen: Der WWF fordert die Präsidentin über den Kurznachrichtendienst Twitter auf, die umstrittene Reform des brasilianischen Forstgesetzes zu stoppen. Aus der ganzen Welt sollen Menschen ihren Notruf unter dem Hashtag #SOSBrazil an die lateinamerikanische Regierungschefin und das Kabinett schicken. Die virtuellen Kettenbriefe sollen den Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben unterstützen. Auch in Brasilien wächst der Protest. In 25 der 27 brasilianischen Bundesstaaten sind für heute Demonstrationen gegen das Gesetzesvorhaben angekündigt. Parallel entscheiden die Vorsitzenden der im Parlament vertretenden Parteien, ob sie die Entscheidung über die umstrittene Reform des Waldgesetzes für Mittwoch, den 7. März auf die Tagesordnung setzen.
Ein aktueller WWF-Bericht dokumentiert, wie die brasilianische Agrarindustrie die Novellierung des Forstgesetztes vorantreibt. Hauptgewinner durch die angestrebte Reform wäre die Viehwirtschaft. Sie würde von der Verpflichtung befreit, 44 Millionen Hektar illegal abgeholzten Wald wieder aufzuforsten. Diese Amnestie käme vor allem den Großgrundbesitzern zugute. Zu den Verlierern der Reform zählt der WWF Kleinbauern und die brasilianische Bevölkerung. "Während sich die Fleisch- und Sojabarone eine goldenen Nase verdienen, werden die entstehenden Kosten z.B. verursacht durch zunehmende Überschwemmungen und Erdrutsche, an die Allgemeinheit übertragen", unterstreicht Roberto Maldonado, Lateinamerikareferent beim WWF Deutschland.
Insgesamt stehe eine Fläche von bis zu 76,5 Millionen Hektar Regenwald - eine Fläche so groß wie Deutschland, Österreich und Italien, auf dem Spiel. Die Lockerung des Gesetzes hätte weitreichende Folgen über Grenzen Brasiliens hinaus. Die Abholzung würde das Weltklima mit zusätzlich um bis zu bis zu 28 Milliarden Tonnen Kohlendioxid belasten. Das entspreche etwa Treibhausgasausstoß Deutschlands in 30 Jahren, rechnet der WWF vor.
Falls das brasilianische Unterhaus den Gesetzentwurf gegen den Rat von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationaler Proteste annimmt, hat Präsidentin Dilma Rousseff die Möglichkeit, ein Veto gegen die Entscheidung einzulegen. Der WWF appelliert an die brasilianische Präsidentin von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und das Gesetz auf keinen Fall zu unterzeichnen
KONTAKT
Jörn Ehlers
Pressestelle
Tel: 030-311 777 422
joern.ehlers(at)wwf.de
06. März 2012
WWF fordert via Twitter zu Protesten gegen brasilianisches Forstgesetz auf
Wenn die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff auf dem Rückflug von Deutschland einen Blick auf ihren Twitter-Account wirft, dürfte sie einiges zu lesen bekommen: Der WWF fordert die Präsidentin über den Kurznachrichtendienst Twitter auf, die umstrittene Reform des brasilianischen Forstgesetzes zu stoppen. Aus der ganzen Welt sollen Menschen ihren Notruf unter dem Hashtag #SOSBrazil an die lateinamerikanische Regierungschefin und das Kabinett schicken. Die virtuellen Kettenbriefe sollen den Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben unterstützen. Auch in Brasilien wächst der Protest. In 25 der 27 brasilianischen Bundesstaaten sind für heute Demonstrationen gegen das Gesetzesvorhaben angekündigt. Parallel entscheiden die Vorsitzenden der im Parlament vertretenden Parteien, ob sie die Entscheidung über die umstrittene Reform des Waldgesetzes für Mittwoch, den 7. März auf die Tagesordnung setzen.
Ein aktueller WWF-Bericht dokumentiert, wie die brasilianische Agrarindustrie die Novellierung des Forstgesetztes vorantreibt. Hauptgewinner durch die angestrebte Reform wäre die Viehwirtschaft. Sie würde von der Verpflichtung befreit, 44 Millionen Hektar illegal abgeholzten Wald wieder aufzuforsten. Diese Amnestie käme vor allem den Großgrundbesitzern zugute. Zu den Verlierern der Reform zählt der WWF Kleinbauern und die brasilianische Bevölkerung. "Während sich die Fleisch- und Sojabarone eine goldenen Nase verdienen, werden die entstehenden Kosten z.B. verursacht durch zunehmende Überschwemmungen und Erdrutsche, an die Allgemeinheit übertragen", unterstreicht Roberto Maldonado, Lateinamerikareferent beim WWF Deutschland.
Insgesamt stehe eine Fläche von bis zu 76,5 Millionen Hektar Regenwald - eine Fläche so groß wie Deutschland, Österreich und Italien, auf dem Spiel. Die Lockerung des Gesetzes hätte weitreichende Folgen über Grenzen Brasiliens hinaus. Die Abholzung würde das Weltklima mit zusätzlich um bis zu bis zu 28 Milliarden Tonnen Kohlendioxid belasten. Das entspreche etwa Treibhausgasausstoß Deutschlands in 30 Jahren, rechnet der WWF vor.
Falls das brasilianische Unterhaus den Gesetzentwurf gegen den Rat von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationaler Proteste annimmt, hat Präsidentin Dilma Rousseff die Möglichkeit, ein Veto gegen die Entscheidung einzulegen. Der WWF appelliert an die brasilianische Präsidentin von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und das Gesetz auf keinen Fall zu unterzeichnen
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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
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Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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