Huber: Fischtreppen verbessern Lebensraum Fluss - Neues Praxishandbuch für Bau, Betrieb und Unterhalt

  • Pressemitteilung der Firma Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG), 08.03.2012
Pressemitteilung vom: 08.03.2012 von der Firma Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) aus München

Kurzfassung: Ein neues Praxishandbuch definiert erstmals bayerische Standards für Planung, Bau und Unterhalt von Fischtreppen. Dies betonte Dr. Marcel Huber, Umweltminister, heute bei der Vorstellung des Handbuchs "Fischaufstiegsanlagen in Bayern - Hinweise und ...

[Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) - 08.03.2012] Huber: Fischtreppen verbessern Lebensraum Fluss - Neues Praxishandbuch für Bau, Betrieb und Unterhalt


Ein neues Praxishandbuch definiert erstmals bayerische Standards für Planung, Bau und Unterhalt von Fischtreppen. Dies betonte Dr. Marcel Huber, Umweltminister, heute bei der Vorstellung des Handbuchs "Fischaufstiegsanlagen in Bayern - Hinweise und Empfehlungen zu Planung, Bau und Betrieb" in Landshut. "Bayerns Flüsse sind Lebensadern unserer Heimat: Sie sind Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch Verkehrswege und Energiequelle. Ziel einer nachhaltigen Gewässerentwicklung ist es, diesen Schatz zu bewahren", so Huber. Das Praxishandbuch wurde vom Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Landesfischereiverband als wichtige Arbeitshilfe zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern gemeinsam erstellt und mit dem Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) abgestimmt. Zielgruppe sind vor allem Vertreter von Behörden, Planungsbüros oder Naturschutzverbänden. Es bündelt erstmals neueste Forschungsergebnisse in einem Werk, weitere Handbücher zu Fischabstiegen und Fischschutz sollen folgen.

Huber: "Fischtreppen bringen die Belange von Energie und Natur in Einklang: einerseits die Nutzung der Wasserkraft als wichtige regenerative Energieform, andererseits die natürlichen Instinkte der Wasserlebewesen, etwa zu Laichplätzen oder den angestammten Lebensräumen zu wandern." Vor allem gefährdete Fischarten wie Äsche, Barbe oder Nase können profitieren. Die Fischtreppe am Ludwigswehr in Landshut, die 2010/2011 für etwa 1,3 Millionen Euro errichtet wurde, zeigt dies anschaulich: Fische können den Höhenunterschied zwischen der Großen und Kleinen Isar von über 4,5 Metern überwinden. Zugleich wird die sogenannte Lockströmung, die den Fischen hilft, den Aufstieg zu finden, mit einer Wasserkraftschnecke für umweltfreundlichen Strom genutzt. 265.000 Kilowattstunden pro Jahr können so umweltfreundlich erzeugt und rund 76 Haushalte mit Energie versorgt werden.

Rund 500 Fischtreppen an den großen Gewässern sind am Landesamt für Umwelt erfasst, dazu kommen noch viele an kleineren Gewässern. In den nächsten Jahren sollen verstärkt die Hindernisse auf den Hauptwanderwegen mit Fischaufstiegshilfen beseitigt und wichtige Verbesserungen an bestehenden Fischtreppen durchgeführt werden.

Das Praxishandbuch ist ab Mitte März im Internet unter www.lfu.bayern.de
Weitere Informationen: http://www.umweltpakt.bayern.de


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