Stellungnahme von SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann zur Pressemitteilung der Deutschen Orchestervereinigung
- Pressemitteilung der Firma Südwestrundfunk (SWR), 08.03.2012
Pressemitteilung vom: 08.03.2012 von der Firma Südwestrundfunk (SWR) aus Stuttgart
Kurzfassung: Stellungnahme von SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann zur Pressemitteilung der Deutschen Orchestervereinigung "SWR- Orchester in Stuttgart und Baden-Baden/Freiburg müssen erhalten bleiben" SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Die ...
[Südwestrundfunk (SWR) - 08.03.2012] Stellungnahme von SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann zur Pressemitteilung der Deutschen Orchestervereinigung
"SWR- Orchester in Stuttgart und Baden-Baden/Freiburg müssen erhalten bleiben"
SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Die Überlegungen zur Zukunftssicherung der SWR-Orchester basieren nicht auf Spekulationen über zukünftige Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag ab 2013, sondern auf der finanziellen und demografischen Entwicklung der vergangenen Jahre. Seit Mitte der 90er Jahre öffnet sich die Schere zwischen den Einnahmen und Ausgaben immer weiter. Zum ersten Mal in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist der SWR in einer Situation, in der der Sender weniger Geld zur Verfügung hat als in den Vorjahren. Wir erwarten bis 2020 eine finanzielle Lücke von 166 Mio. Euro. In dieser Situation ist es keine Lösung, die Hände in den Schoß zu legen und nicht gegenzusteuern. Bereits 2010 wurden deshalb für fast alle Bereiche des SWR Einsparvorgaben für den Zehn- Jahreszeitraum hinterlegt. Verwaltung, Technik, Intendanz und auch die Programme haben damit längst begonnen. Bei den Orchestern ist der SWR an einem Punkt, an dem sämtliche Sparpotentiale ausgereizt sind. Beide Orchester, das Radio- Sinfonieorchester Stuttgart des SWR (RSO) und das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (SO) sind schon jetzt an der Untergrenze bei Personal und Finanzen angekommen. Wenn wir nicht dagegen halten und jetzt langfristig tragfähige Strukturen schaffen, droht unseren Orchestern in den kommenden Jahren ein massiver Qualitätseinbruch.
Vor diesem Hintergrund haben wir in den vergangenen Monaten zahlreiche Alternativen diskutiert, die den Einsparvorgaben Rechnung tragen. Es gibt verschiedene Szenarien, die alle überhaupt erst mittelfristig, also frühestens ab 2016, spruchreif werden. Das Zusammenführen von RSO und SO ist eines von ihnen. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Eine Sorge können wir in jedem Fall nehmen: Es wird keine betriebsbedingten Entlassungen geben, sondern eine Arbeitsplatzgarantie für die Orchestermitglieder.
Strukturveränderungen sollen mithilfe von altersbedingter und natürlicher Fluktuation erreicht werden. Es ist für uns selbstverständlich, die bisherigen Konzertangebote bzw. - abos in Freiburg und Stuttgart zu erhalten. Unsere Überlegungen sind von Verantwortungsbewusstsein getragen.
Wir stehen zu unserem Kultur- und Bildungsauftrag, genauso wie zu unserem Auftrag zu Information und Unterhaltung.
Gleichwohl können wir die finanziellen Rahmenbedingungen nicht ignorieren."
"SWR- Orchester in Stuttgart und Baden-Baden/Freiburg müssen erhalten bleiben"
SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Die Überlegungen zur Zukunftssicherung der SWR-Orchester basieren nicht auf Spekulationen über zukünftige Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag ab 2013, sondern auf der finanziellen und demografischen Entwicklung der vergangenen Jahre. Seit Mitte der 90er Jahre öffnet sich die Schere zwischen den Einnahmen und Ausgaben immer weiter. Zum ersten Mal in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist der SWR in einer Situation, in der der Sender weniger Geld zur Verfügung hat als in den Vorjahren. Wir erwarten bis 2020 eine finanzielle Lücke von 166 Mio. Euro. In dieser Situation ist es keine Lösung, die Hände in den Schoß zu legen und nicht gegenzusteuern. Bereits 2010 wurden deshalb für fast alle Bereiche des SWR Einsparvorgaben für den Zehn- Jahreszeitraum hinterlegt. Verwaltung, Technik, Intendanz und auch die Programme haben damit längst begonnen. Bei den Orchestern ist der SWR an einem Punkt, an dem sämtliche Sparpotentiale ausgereizt sind. Beide Orchester, das Radio- Sinfonieorchester Stuttgart des SWR (RSO) und das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (SO) sind schon jetzt an der Untergrenze bei Personal und Finanzen angekommen. Wenn wir nicht dagegen halten und jetzt langfristig tragfähige Strukturen schaffen, droht unseren Orchestern in den kommenden Jahren ein massiver Qualitätseinbruch.
Vor diesem Hintergrund haben wir in den vergangenen Monaten zahlreiche Alternativen diskutiert, die den Einsparvorgaben Rechnung tragen. Es gibt verschiedene Szenarien, die alle überhaupt erst mittelfristig, also frühestens ab 2016, spruchreif werden. Das Zusammenführen von RSO und SO ist eines von ihnen. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Eine Sorge können wir in jedem Fall nehmen: Es wird keine betriebsbedingten Entlassungen geben, sondern eine Arbeitsplatzgarantie für die Orchestermitglieder.
Strukturveränderungen sollen mithilfe von altersbedingter und natürlicher Fluktuation erreicht werden. Es ist für uns selbstverständlich, die bisherigen Konzertangebote bzw. - abos in Freiburg und Stuttgart zu erhalten. Unsere Überlegungen sind von Verantwortungsbewusstsein getragen.
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Gleichwohl können wir die finanziellen Rahmenbedingungen nicht ignorieren."
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Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel 0711/929-11030, wolfgang.utz@swr.de
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