Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung - GRÜNE fordern lückenlose Dokumentation
- Pressemitteilung der Firma Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag, 08.03.2012
Pressemitteilung vom: 08.03.2012 von der Firma Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag aus Wiesbaden
Kurzfassung: Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert von der Landesregierung größere Transparenz beim Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, damit die Behörden ihrer Kontrollpflicht auch gerecht werden können. Die Antwort der ...
[Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag - 08.03.2012] Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung - GRÜNE fordern lückenlose Dokumentation
Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert von der Landesregierung größere Transparenz beim Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, damit die Behörden ihrer Kontrollpflicht auch gerecht werden können. Die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der GRÜNEN offenbart erhebliche Lücken. "Es ist erschreckend, dass die Landesregierung keine Erkenntnisse hat über Menge und Art der in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotika in Hessen. Wir fordern eine lückenlose Dokumentation für den Einsatz der Antibiotikavergabe bei der Tierhaltung", so die agrarpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Martina Feldmayer.
Zwar haben die Bundesländer den Auftrag zu kontrollieren, ob die arzneimittelrechtlichen Vorschriften bei der Tierhaltung eingehalten werden, es bestehe aber noch keine Pflicht, alle im Betrieb verwendeten Arzneimittel behördlich zu erfassen. DIE GRÜNEN fordern, dass jede Verschreibung von Antibiotika zentral erfasst und den Kontrollbehörden der Länder sofort zugänglich gemacht wird. Dazu Feldmayer: "Es ist nicht zielführend, wenn die Länder die Einsicht der Daten erst umständlich beantragen und im Einzelnen begründen müssen."
Außerdem müsse die Rolle der Tierärzte in diesem Zusammenhang kritisch überprüft werden. "Es kann nicht sein, dass Tierärzte mit großen Rabattmengen eingekaufte Antibiotika unkontrolliert verschreiben können. Die Trennung von Verschreibung und Verkauf ist ein Mittel, diese Praktiken zu unterbinden." Der wahllose Einsatz von Antibiotika bei den Nutztieren kann zu Antibiotika-resistenten Keimen auch bei Menschen führen, die im Umfeld von Großmastanlagen leben. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sterben jährlich mehr als 15 000 Menschen in Deutschland wegen multiresistenter Keime.
"Das Problem wird erst dann wirklich beseitigt, wenn es an der Wurzel gepackt wird. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, Massentierhaltung in Hessen nicht zu unterstützen, sondern kleinere Betriebe mit bäuerlicher Landwirtschaft zu fördern. Nur eine artgerechte Tierhaltung hängt nicht am Medikamententropf und schützt die Verbraucher vor antibiotikaverseuchtem Fleisch."
Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: http://www.gruene-hessen.de/landtag
Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert von der Landesregierung größere Transparenz beim Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, damit die Behörden ihrer Kontrollpflicht auch gerecht werden können. Die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der GRÜNEN offenbart erhebliche Lücken. "Es ist erschreckend, dass die Landesregierung keine Erkenntnisse hat über Menge und Art der in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotika in Hessen. Wir fordern eine lückenlose Dokumentation für den Einsatz der Antibiotikavergabe bei der Tierhaltung", so die agrarpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Martina Feldmayer.
Zwar haben die Bundesländer den Auftrag zu kontrollieren, ob die arzneimittelrechtlichen Vorschriften bei der Tierhaltung eingehalten werden, es bestehe aber noch keine Pflicht, alle im Betrieb verwendeten Arzneimittel behördlich zu erfassen. DIE GRÜNEN fordern, dass jede Verschreibung von Antibiotika zentral erfasst und den Kontrollbehörden der Länder sofort zugänglich gemacht wird. Dazu Feldmayer: "Es ist nicht zielführend, wenn die Länder die Einsicht der Daten erst umständlich beantragen und im Einzelnen begründen müssen."
Außerdem müsse die Rolle der Tierärzte in diesem Zusammenhang kritisch überprüft werden. "Es kann nicht sein, dass Tierärzte mit großen Rabattmengen eingekaufte Antibiotika unkontrolliert verschreiben können. Die Trennung von Verschreibung und Verkauf ist ein Mittel, diese Praktiken zu unterbinden." Der wahllose Einsatz von Antibiotika bei den Nutztieren kann zu Antibiotika-resistenten Keimen auch bei Menschen führen, die im Umfeld von Großmastanlagen leben. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sterben jährlich mehr als 15 000 Menschen in Deutschland wegen multiresistenter Keime.
"Das Problem wird erst dann wirklich beseitigt, wenn es an der Wurzel gepackt wird. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, Massentierhaltung in Hessen nicht zu unterstützen, sondern kleinere Betriebe mit bäuerlicher Landwirtschaft zu fördern. Nur eine artgerechte Tierhaltung hängt nicht am Medikamententropf und schützt die Verbraucher vor antibiotikaverseuchtem Fleisch."
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