Hoher Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2011: + 3,2 %

  • Pressemitteilung der Firma Statistisches Bundesamt, 09.03.2012
Pressemitteilung vom: 09.03.2012 von der Firma Statistisches Bundesamt aus Wiesbaden

Kurzfassung: WIESBADEN -In Deutschland sind die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im Jahr 2011 im Vergleich zum Jahr 2010 kalenderbereinigt um 3,2 % gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist das der höchste Anstieg seit ...

[Statistisches Bundesamt - 09.03.2012] Hoher Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2011: + 3,2 %


WIESBADEN -In Deutschland sind die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde im Jahr 2011 im Vergleich zum Jahr 2010 kalenderbereinigt um 3,2 % gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist das der höchste Anstieg seit Beginn der Zeitreihen des Arbeitskostenindex im Jahr 1997.

Im vierten Quartal 2011 erhöhten sich die Arbeitskosten im Vergleich zum vierten Quartal 2010 um 3,3 %. Im Vergleich zum dritten Quartal 2011 stiegen sie saison- und kalenderbereinigt um 1,1 %.

Der deutliche Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2011 wurde durch hohe Tarifabschlüsse und eine Zunahme der Sonderzahlungen verursacht. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe hatten diese Einflüsse eine große Bedeutung. Hier stiegen die Arbeitskosten um 4,3 %. Die niedrigsten Kostensteigerungen für eine geleistete Arbeitsstunde gab es in den Wirtschaftsbereichen Verkehr und Lagerei (+ 0,2 %) sowie Erziehung und Unterricht (+ 1,4 %).

Die Lohnnebenkosten (+ 4,0 %) wuchsen deutlich stärker als die Bruttolöhne und -gehälter (+ 3,0 %). Wichtige Ursache dafür war zum einen eine höhere Anzahl von Krankheitstagen, die zu höheren Kosten für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall führten. Zum anderen stiegen die Beitragssätze zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung im Jahr 2011 leicht an.

EU-weit liegen von 26 der 27 Mitgliedstaaten Veränderungsraten der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft bis zum dritten Quartal 2011 vor. Nach diesen Ergebnissen mussten Arbeitgeber in Deutschland im dritten Quartal 2011 kalenderbereinigt für eine geleistete Arbeitsstunde 3,0 % mehr bezahlen als im dritten Quartal 2010. Damit lag die Arbeitskostenerhöhung in Deutschland leicht über dem durchschnittlichen Anstieg der Arbeitskosten in der gesamten Europäischen Union in Höhe von 2,6 %. Die höchsten Wachstumsraten der Arbeitskosten wiesen Bulgarien (+ 9,8 %), Rumänien (+ 7,9 %) und die Slowakei (+ 7,2 %) auf. In Griechenland machten sich weiterhin die Lohnkürzungen in Folge der wirtschaftlichen Krise bemerkbar: dort sanken die Arbeitskosten im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,5 %. Auch in Irland gingen die Arbeitskosten zurück, und zwar um 1,1 %.

Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen und daher nicht währungsbereinigt.

Methodische Hinweise Den Veränderungsraten der Arbeitskosten liegen die Ergebnisse des Arbeitskostenindex zugrunde. Dieser misst die Veränderung der Arbeitskosten und unterteilt sie zusätzlich in die beiden Bestandteile Bruttolöhne und -gehälter sowie Lohnnebenkosten. Bei allen drei Indizes werden den Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmer gegenübergestellt.

Revisionen in den Datenquellen, die für die Berechnung des Arbeitskostenindex genutzt werden, führten zu einer Anpassung der kalenderbereinigten Wachstumsrate des Arbeitskostenindex im zweiten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal von + 4,0 % auf + 4,1 %.

Zwei zusätzliche Tabellen und eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Zu den Arbeitskostenindizes nach Wirtschaftszweigen können detaillierte Daten und Zeitreihen über die Tabelle 62421-0001 in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.


Weitere Auskünfte gibt:
Hannah Alter,
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Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden
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