Greenpeace-Strahlenexperten messen 1000-fach erhöhte Radioaktivität in Fukushima City
- Pressemitteilung der Firma Greenpeace, 09.03.2012
Pressemitteilung vom: 09.03.2012 von der Firma Greenpeace aus Hamburg
Kurzfassung: Japanische Regierung lässt Menschen mit Folgen der Reaktorkatastrophe allein Ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat Greenpeace rund 60 Kilometer entfernt im Großraum Fukushima City stark erhöhte ...
[Greenpeace - 09.03.2012] Greenpeace-Strahlenexperten messen 1000-fach erhöhte Radioaktivität in Fukushima City
Japanische Regierung lässt Menschen mit Folgen der Reaktorkatastrophe allein
Ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat Greenpeace rund 60 Kilometer entfernt im Großraum Fukushima City stark erhöhte Radioaktivität gemessen. Eine Strahlendosis von 70 Mikrosievert pro Stunde stellte das internationale Messteam der unabhängigen Umweltschutzorganisation in einem Parkhaus fest, rund 50 Meter vom Hauptbahnhof Fukushima City entfernt. 40 Mikrosievert pro Stunde wurden in einem Abwasserkanal nahe einer Wohnsiedlung gemessen. Diese Werte überschreiten die dort ursprünglich gemessene natürliche Strahlung um das 1000fache.
Die Greenpeace-Strahlenexperten fanden an mehreren Stellen in Fukushima City und dem Vorort Watari starke Konzentrationen von Cäsium 137. Cäsium 137 hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren. ""Diese radioaktiven Hot Spots sind gesundheitsgefährdend. Die Belastung wird auch in den kommenden Jahren kaum abnehmen, doch die japanische Regierung lässt die Menschen im Stich"", sagt Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von Greenpeace, vor Ort in Fukushima City. ""Die Menschen in dieser Region sollten sich entscheiden dürfen, ob sie umsiedeln wollen oder eine rasche und gründliche Dekontamination in Anspruch nehmen.""
Radioaktivität weit verstreut - Dekontaminierung läuft schleppend Seit der Reaktorkatastrophe im März 2011 stellt Greenpeace immer wieder Strahlenmessungen in der Region Fukushima an. Sie sind Teil einer Langzeitdokumentation. Die Strahlenexperten haben festgestellt, dass Stellen mit deutlich zu hoher Radioaktivität weit über das Stadtgebiet verstreut zu finden sind. Dekontaminationsmaßnahmen werden zu vereinzelt und zu langsam durchgeführt. Für den anfallenden Atommüll gibt es keine Zwischenlager, die Bevölkerung erhält von der Regierung und dem Atomkonzerns Tepco kaum Unterstützung. ""Im Jahr 2 der Katastrophe sind die Menschen noch immer einem beträchtlichen Risiko ausgesetzt. Selbst Schwangere und Kinder müssen mit dieser viel zu hohen Strahlendosis leben"", sagt Heinz Smital. ""Das ist skandalös.""
Währenddessen ringt Japan mit einer Energiewende. Von 54 Reaktoren sind derzeit nur noch zwei am Netz. Die Regierung will weiterhin auf Atomkraft setzen, doch viele Menschen fürchten sich inzwischen vor den Risiken. Hunderttausende leiden noch immer an den Folgen der Katastrophe vom 11. März 2011. ""Ein erneutes schweres Beben in Fukushima könnte die Situation verschärfen"", sagt Heinz Smital. ""Die Reaktorgebäude sind nicht stabil. Die Lagerbecken der Kernbrennstäbe könnten trocken fallen. Die Auswirkungen wären katastrophal.""
Kontakt:
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
presse@greenpeace.de
Telefon: 040/30618 -340 oder -341
Fax: 040/30618-160
Japanische Regierung lässt Menschen mit Folgen der Reaktorkatastrophe allein
Ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat Greenpeace rund 60 Kilometer entfernt im Großraum Fukushima City stark erhöhte Radioaktivität gemessen. Eine Strahlendosis von 70 Mikrosievert pro Stunde stellte das internationale Messteam der unabhängigen Umweltschutzorganisation in einem Parkhaus fest, rund 50 Meter vom Hauptbahnhof Fukushima City entfernt. 40 Mikrosievert pro Stunde wurden in einem Abwasserkanal nahe einer Wohnsiedlung gemessen. Diese Werte überschreiten die dort ursprünglich gemessene natürliche Strahlung um das 1000fache.
Die Greenpeace-Strahlenexperten fanden an mehreren Stellen in Fukushima City und dem Vorort Watari starke Konzentrationen von Cäsium 137. Cäsium 137 hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren. ""Diese radioaktiven Hot Spots sind gesundheitsgefährdend. Die Belastung wird auch in den kommenden Jahren kaum abnehmen, doch die japanische Regierung lässt die Menschen im Stich"", sagt Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von Greenpeace, vor Ort in Fukushima City. ""Die Menschen in dieser Region sollten sich entscheiden dürfen, ob sie umsiedeln wollen oder eine rasche und gründliche Dekontamination in Anspruch nehmen.""
Radioaktivität weit verstreut - Dekontaminierung läuft schleppend Seit der Reaktorkatastrophe im März 2011 stellt Greenpeace immer wieder Strahlenmessungen in der Region Fukushima an. Sie sind Teil einer Langzeitdokumentation. Die Strahlenexperten haben festgestellt, dass Stellen mit deutlich zu hoher Radioaktivität weit über das Stadtgebiet verstreut zu finden sind. Dekontaminationsmaßnahmen werden zu vereinzelt und zu langsam durchgeführt. Für den anfallenden Atommüll gibt es keine Zwischenlager, die Bevölkerung erhält von der Regierung und dem Atomkonzerns Tepco kaum Unterstützung. ""Im Jahr 2 der Katastrophe sind die Menschen noch immer einem beträchtlichen Risiko ausgesetzt. Selbst Schwangere und Kinder müssen mit dieser viel zu hohen Strahlendosis leben"", sagt Heinz Smital. ""Das ist skandalös.""
Währenddessen ringt Japan mit einer Energiewende. Von 54 Reaktoren sind derzeit nur noch zwei am Netz. Die Regierung will weiterhin auf Atomkraft setzen, doch viele Menschen fürchten sich inzwischen vor den Risiken. Hunderttausende leiden noch immer an den Folgen der Katastrophe vom 11. März 2011. ""Ein erneutes schweres Beben in Fukushima könnte die Situation verschärfen"", sagt Heinz Smital. ""Die Reaktorgebäude sind nicht stabil. Die Lagerbecken der Kernbrennstäbe könnten trocken fallen. Die Auswirkungen wären katastrophal.""
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Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.
Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
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