Aktion gegen Buntmetalldiebstahl: Künstliche DNA auf Strecke zum Flughafen Berlin Brandenburg im Einsatz

  • Pressemitteilung der Firma Deutsche Bahn AG, 09.03.2012
Pressemitteilung vom: 09.03.2012 von der Firma Deutsche Bahn AG aus Berlin

Kurzfassung: "Den Kriminellen die Arbeit schwerer machen" • Schutz der Bahnanlagen für reibungslosen Zugverkehr • Ab sofort auch in Berlin und Brandenburg Einsatz künstlicher DNA (Berlin, 9. März 2012) Die Deutsche Bahn AG setzt im Jahr 2012 im Kampf ...

[Deutsche Bahn AG - 09.03.2012] Aktion gegen Buntmetalldiebstahl: Künstliche DNA auf Strecke zum Flughafen Berlin Brandenburg im Einsatz


"Den Kriminellen die Arbeit schwerer machen" • Schutz der Bahnanlagen für reibungslosen Zugverkehr • Ab sofort auch in Berlin und Brandenburg Einsatz künstlicher DNA

(Berlin, 9. März 2012) Die Deutsche Bahn AG setzt im Jahr 2012 im Kampf gegen den Buntmetalldiebstahl verstärkt auf den Einsatz künstlicher DNA. Auf der Strecke zum neuen Berliner Flughafen wird jetzt die neue Technik eingesetzt und so diese besonders sensible Strecke geschützt. Im brandenburgischen Schönefeld hat die DB heute mit der entsprechenden Markierung begonnen, weitere Markierungsarbeiten sind in diesem Jahr bundesweit geplant "Wir markieren Kabel oder andere Metallteile an neuralgischen Punkten mit künstlicher DNA. So lassen sie sich als Eigentum der DB identifizieren und der Weiterverkauf gestohlener Kabel wird unmöglich. Damit machen wir den Kriminellen die Arbeit deutlich schwerer", sagte Prof. Gerd Neubeck, Leiter Konzernsicherheit der Deutschen Bahn AG.

Im Jahr 2011 wurden bei der DB rund 3.000 Buntmetalldiebstähle gezählt, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark war der Anstieg im ersten Halbjahr. Seit die DB im Juni bundesweit mit den Markierungsarbeiten begonnen hat, ist eine Trendwende zu verzeichnen.

Die regionalen Schwerpunkte der Buntmetalldiebstähle liegen vor allen in Ostdeutschland, in Niedersachsen und im Ruhrgebiet. In den Ländern Berlin und Brandenburg wurden 2011 762 Buntmetalldiebstähle gezählt. Um die Bahnanlagen für einen reibungslosen Zugverkehr wieder herzustellen, musste die DB im Raum Berlin/Brandenburg im letzten Jahr rund vier Millionen Euro aufwenden.

Neben dem Einsatz künstlicher DNA setzt die DB auch auf den verstärkten Einsatz von Sicherheitspersonal und die intensive Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und dem Verband Deutscher Metallhändler (VDM). Neubeck: "Kabeldiebstahl wird sich bald in vielen Teilen Berlins und Brandenburgs und auch bundesweit an Bahnanlagen nicht mehr lohnen. Das Täterrisiko der Überführung ist mit der neuen Technik enorm gestiegen."

Auch für die für Bahnsicherheit zuständige Bundespolizei bleibt das Thema "Buntmetalldiebstahl" wichtig. Der Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr des Bundespolizeipräsidiums, Thomas Striethörster, bemerkt dazu: "Ein bedeutender Bestandteil der bahnpolizeilichen Aufgabenwahrnehmung ist die Bekämpfung des Buntmetalldiebstahls. Aus diesem Grund begrüßt die Bundespolizei jede Initiative, die geeignet ist, das Problem einzudämmen."

Die Markierung von Kabeln mit künstlicher DNA ist für das bloße Auge nicht sichtbar. Die Substanz lässt sich nur mit speziellem UV-Licht nachweisen. Ein einziges DNA-Molekül reicht aus, um gestohlene Kabel zu identifizieren und damit eine Straftat nachzuweisen beziehungsweise den Täter zu überführen und juristisch zu belangen. Die Kabel werden sowohl äußerlich als auch unterhalb der Isolierschicht mithilfe spezieller Instrumente mit der künstlichen DNA versehen. Die Flüssigkeit enthält auch Komponenten in Form von codierten mikroskopisch kleinen Metallplättchen (Durchmesser rund 400 µm). Diese ermöglichen die exakte Lokalisierung und Identifizierung eines definierten Abschnitts der Kabelstrecke. Jeglicher Kontakt mit den Kabeln birgt für den Täter das Risiko, sich selbst mit der Markierung zu "kontaminieren" und die DNA-Spuren bleiben langfristig nachweisbar. Polizei oder Schrotthändler werden durch die DB technisch in die Lage versetzt, sowohl die künstliche DNA als auch die Metallplättchen auszulesen.

Bundesweit betreibt die Deutsche Bahn AG ein Streckennetz von 34.000 km. Auf diesem sind täglich rund 32.000 Züge unterwegs. In Berlin und Brandenburg sind auf über 3.000 km täglich 4.100 Fern-, Regional- und S-Bahnzüge der DB unterwegs.


Regionale Verteilung der Buntmetalldiebstähle:
Bundesland 2010 2011 Veränderung in Prozent
Saarland 4 11 175
Hamburg 13 15 15
Schleswig-Holstein 21 27 29
Hessen 11 30 173
Bremen 35 31 -11
Rheinland-Pfalz 9 34 278
Baden-Württemberg 16 41 156
Bayern 9 50 456
Thüringen 59 73 24
Mecklenburg-Vorpommern 165 203 23
Berlin 157 227 45
Niedersachsen 221 281 27
Nordrhein-Westfalen 331 485 46
Sachsen 257 529 106
Brandenburg 380 535 41
Sachsen-Anhalt 411 573 39


Burkhard Ahlert
Sprecher Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
Tel. +49 (0) 30 297-58200
Fax +49 (0) 30 297-58206
presse.b@deutschebahn.com
www.deutschebahn.com/presse

Alle Kontaktdaten der Presseansprechpartner der Deutschen Bahn finden Sie unter www.deutschebahn.com/presse
Weiterführende Informationen über den DB-Konzern finden Sie unter: www.deutschebahn.com

Über Deutsche Bahn AG:
Die Deutsche Bahn AG ist der führende Mobilitäts- und Logistikdienstleister Deutschlands. Rund eine viertel Millionen Mitarbeiter sind in ihren Unternehmensbereichen Personenverkehr, Transport & Logistik und Infrastruktur und Dienstleistungen tätig.

Der DB-Konzern will ein überdurchschnittlich wachsender Dienstleistungskonzern mit guter Ertragskraft und europäischer Ausrichtung sein. Das Hauptgeschäft ist der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene. Touristik und Logistik bieten besonders gute Chancen für Wachstum. Die Vorteile, die der Schienenverkehr beim Umweltschutz bietet, werden konsequent genutzt.

Firmenkontakt:
Burkhard Ahlert
Sprecher Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
Tel. +49 (0) 30 297-58200
Fax +49 (0) 30 297-58206
presse.b@deutschebahn.com
www.deutschebahn.com/presse

Die Pressemeldung "Aktion gegen Buntmetalldiebstahl: Künstliche DNA auf Strecke zum Flughafen Berlin Brandenburg im Einsatz" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Aktion gegen Buntmetalldiebstahl: Künstliche DNA auf Strecke zum Flughafen Berlin Brandenburg im Einsatz" ist Deutsche Bahn AG.