Studie belegt Zusammenhang zwischen Chemikalien und Fettleibigkeit sowie Diabetes

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 20.03.2012
Pressemitteilung vom: 20.03.2012 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: "Dickmachende Weichmacher": Hormonelle Schadstoffe können zu Fettleibigkeit und Diabetes führen Berlin: Die Belastung des Menschen durch synthetisch hergestellte Chemikalien wie Bisphenol A, Weichmacher oder Flammschutzmittel kann zu ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 20.03.2012] Studie belegt Zusammenhang zwischen Chemikalien und Fettleibigkeit sowie Diabetes


"Dickmachende Weichmacher": Hormonelle Schadstoffe können zu Fettleibigkeit und Diabetes führen

Berlin: Die Belastung des Menschen durch synthetisch hergestellte Chemikalien wie Bisphenol A, Weichmacher oder Flammschutzmittel kann zu Fettleibigkeit und Diabetes führen. Das ist das Ergebnis einer Studie der englischen Umweltorganisation ChemTrust, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute in Berlin zeitgleich mit einer Veröffentlichung in London und Brüssel vorstellte. In Alltagsprodukten wie Plastikspielzeug, Elektrogeräten, PVC-Böden und Konservendosen sind die genannten Chemikalien enthalten. Sie gelangen über die Atemluft, die Haut oder die Nahrung in den Körper. Bisher wurden diese Chemikalien vor allem mit Störungen der Sexualfunktionen in Verbindung gebracht.

Die jetzt vorgelegte Literaturstudie, die fast 240 Untersuchungen zusammenfasst, zeige deutlich, dass zu den Ursachen von Übergewicht und Diabetes auch hormonelle Schadstoffe gehören, sagte Sarah Häuser, Chemie-Expertin beim BUND.

"Die Belastung mit Chemikalien wie Bisphenol A im Mutterleib hat bei Versuchstieren zu einer späteren Gewichtszunahme und einer erhöhten Insulinresistenz geführt. Damit besteht die Gefahr, dass beim Menschen Diabetes ausgelöst wird. Angesichts dieser Erkenntnis muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Chemikalien-Belastung vor allem für empfindliche Gruppen wie schwangere Frauen und Kinder minimiert wird. Weichmacher und Bisphenol A müssen durch sichere Alternativen ersetzt werden", sagte Häuser. Eine bessere Regulierung dieser Chemikalien würde sich in einer besseren Lebensqualität für die Betroffenen und in massiven finanziellen Einsparungen im Gesundheitssystem auszahlen.

Die Zahl der unter Diabetes und Fettleibigkeit leidenden Menschen habe in den letzten Jahrzehnten weltweit massiv zugenommen, so Häuser. Während sich der Trend zu Übergewicht und Fettleibigkeit in den Industrieländern in den letzten Jahren auf einem - viel zu hohen Niveau - eingependelt habe, werde für Diabetes eine weitere Steigerung der Erkrankungen prognostiziert. Deutschland gehöre mit einer Diabetes-Rate von neun Prozent zu den am stärksten betroffenen Ländern in Europa.

Professor Gilbert Schönfelder, Toxikologe am Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Charité Berlin: "Die Diabetes- und Fettleibigkeitsraten haben weltweit epidemische Ausmaße angenommen. Als Ursachen dafür werden bisher in erster Linie falsche Ernährung und Bewegungsmangel gesehen. Neue Studien zeigen aber, dass die Belastung mit hormonellen Schadstoffen einen wichtigen und bisher unterschätzten Anteil daran haben könnte. Deshalb müssen die Vorsorgemaßnahmen ausgebaut werden. Hormonell wirksame Chemikalien dürfen vor allem nicht in die Körper von Kindern, aber auch nicht in die von Erwachsenen gelangen."

Die Deutsche Kurzfassung der Studie "Dickmachende Weichmacher. Der Einfluss von hormonellen Schadstoffen auf Fettleibigkeit und Diabetes", Grafiken und Bilder dazu sowie die englische Langfassung "Review of the Science Linking Chemical Exposures to the Human Risk of Obesity and Diabetes" finden Sie zum Download unter: www.bund.net/dickmacher




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Firmenkontakt:
Sarah Häuser, BUND-Chemikalien-Expertin, Tel. 030-27586-463, Mobil: 0176-93164868, E-Mail: sarah.haeuser@bund.net bzw.
Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464/-489, Mobil: 0163-6079090, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

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