NABU: 45 Millionen Tonnen schädliches Klimagas im Jahr aus zerstörten Mooren
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 28.03.2012
Pressemitteilung vom: 28.03.2012 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Tschimpke: Intensive Landwirtschaft heizt unserem Klima ein Berlin – Unter dem Motto "Klimaschutz natürlich!" fordert der NABU eine Umkehr in der bisherigen Förderpolitik und einen stärkeren Schutz unserer Moore. Wie eine NABU-Studie zum ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 28.03.2012] NABU: 45 Millionen Tonnen schädliches Klimagas im Jahr aus zerstörten Mooren
Tschimpke: Intensive Landwirtschaft heizt unserem Klima ein
Berlin – Unter dem Motto "Klimaschutz natürlich!" fordert der NABU eine Umkehr in der bisherigen Förderpolitik und einen stärkeren Schutz unserer Moore. Wie eine NABU-Studie zum aktuellen Kenntnisstand der Forschung verdeutlicht, stammen fünf Prozent der Emissionen Deutschlands aus entwässerten und genutzten Mooren. Das sind über 45 Millionen Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase im Jahr. Damit gehören genutzte Moore außerhalb des Energiesektors zur größten Einzelquelle von Treibhausgasen in Deutschland.
"Nach wie vor werden große Moorflächen in Deutschland entwässert, umgebrochen und als Acker oder intensives Grünland genutzt. Beides heizt unserem Klima ein. Richtig absurd wird es, wenn aus Gründen des Klimaschutzes Mais für Biogasanlagen auf diesen Flächen angebaut wird", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ein Hektar für den Ackerbau umgebrochenes Moor kann pro Jahr bis zu 50 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre bringen und führt so zu einer deutlich negativen Bilanz beim Maisanbau auf Torfböden. "Das ist ‚Klimaschutz paradox!'. Die von der Agrar-Lobby beschworene nachhaltige Nutzung findet auf Moorstandorten nicht statt. Die intensive Nutzung lässt ein Moor durch Mineralisierung regelrecht in die Luft gehen. Die Folgen sind Moorsackungen und eine kostspielige Unterhaltung der Entwässerungssysteme", betonte NABU-Moorschutzexperte Felix Grützmacher.
Darüber hinaus ist vielerorts ein dramatischer Verlust von wertvollen Lebensräumen zu beobachten. Nach den Mooren verschwinden nun auch die extensiv genutzten Feuchtgrünländer, was sich gravierend auf Tiere und Pflanzen auswirkt, die auf diese Wiesen und Weiden angewiesen sind. So ist der Bestand der Bekassine, als ein Charaktervogel der Moore, seit den 1980er Jahren deutschlandweit um die Hälfte eingebrochen. Einige Arten sind vielerorts sogar gänzlich verschwunden.
Der NABU fordert Bund und Länder auf, die Subventionierung des Maisanbaus zur Biogaserzeugung zu streichen und stärker in den Moorschutz zu investieren. Förderprogramme müssen die Wiederherstellung geschädigter Moore ermöglichen und die Rückführung von Acker in Grünland finanziell unterstützen. Mit einer gleichzeitigen Anhebung des Grundwasserstandes und einer extensiven Nutzung kann ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.
Für Rückfragen:
Felix Grützmacher, NABU-Moorschutzexperte, Tel. 030-284 984-1622.
E-Mail: Felix.Gruetzmacher@NABU.de
Die NABU-Studie "Klimaschutz natürlich!" ist im Internet zu finden unter www.NABU.de/Moorschutz oder erhältlich im NABU-Shop unter www.nabu-shop.de
Die Erstellung der Studie wurde vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundeministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Tschimpke: Intensive Landwirtschaft heizt unserem Klima ein
Berlin – Unter dem Motto "Klimaschutz natürlich!" fordert der NABU eine Umkehr in der bisherigen Förderpolitik und einen stärkeren Schutz unserer Moore. Wie eine NABU-Studie zum aktuellen Kenntnisstand der Forschung verdeutlicht, stammen fünf Prozent der Emissionen Deutschlands aus entwässerten und genutzten Mooren. Das sind über 45 Millionen Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase im Jahr. Damit gehören genutzte Moore außerhalb des Energiesektors zur größten Einzelquelle von Treibhausgasen in Deutschland.
"Nach wie vor werden große Moorflächen in Deutschland entwässert, umgebrochen und als Acker oder intensives Grünland genutzt. Beides heizt unserem Klima ein. Richtig absurd wird es, wenn aus Gründen des Klimaschutzes Mais für Biogasanlagen auf diesen Flächen angebaut wird", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ein Hektar für den Ackerbau umgebrochenes Moor kann pro Jahr bis zu 50 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre bringen und führt so zu einer deutlich negativen Bilanz beim Maisanbau auf Torfböden. "Das ist ‚Klimaschutz paradox!'. Die von der Agrar-Lobby beschworene nachhaltige Nutzung findet auf Moorstandorten nicht statt. Die intensive Nutzung lässt ein Moor durch Mineralisierung regelrecht in die Luft gehen. Die Folgen sind Moorsackungen und eine kostspielige Unterhaltung der Entwässerungssysteme", betonte NABU-Moorschutzexperte Felix Grützmacher.
Darüber hinaus ist vielerorts ein dramatischer Verlust von wertvollen Lebensräumen zu beobachten. Nach den Mooren verschwinden nun auch die extensiv genutzten Feuchtgrünländer, was sich gravierend auf Tiere und Pflanzen auswirkt, die auf diese Wiesen und Weiden angewiesen sind. So ist der Bestand der Bekassine, als ein Charaktervogel der Moore, seit den 1980er Jahren deutschlandweit um die Hälfte eingebrochen. Einige Arten sind vielerorts sogar gänzlich verschwunden.
Der NABU fordert Bund und Länder auf, die Subventionierung des Maisanbaus zur Biogaserzeugung zu streichen und stärker in den Moorschutz zu investieren. Förderprogramme müssen die Wiederherstellung geschädigter Moore ermöglichen und die Rückführung von Acker in Grünland finanziell unterstützen. Mit einer gleichzeitigen Anhebung des Grundwasserstandes und einer extensiven Nutzung kann ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.
Für Rückfragen:
Felix Grützmacher, NABU-Moorschutzexperte, Tel. 030-284 984-1622.
E-Mail: Felix.Gruetzmacher@NABU.de
Die NABU-Studie "Klimaschutz natürlich!" ist im Internet zu finden unter www.NABU.de/Moorschutz oder erhältlich im NABU-Shop unter www.nabu-shop.de
Die Erstellung der Studie wurde vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundeministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
Firmenkontakt:
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Felix Grützmacher, NABU-Moorschutzexperte, Tel. 030-284 984-1622.
E-Mail: Felix.Gruetzmacher@NABU.de
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
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Felix Grützmacher, NABU-Moorschutzexperte, Tel. 030-284 984-1622.
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