Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi
- Pressemitteilung der Firma RTL Television, 30.03.2012
Pressemitteilung vom: 30.03.2012 von der Firma RTL Television aus Köln
Kurzfassung: Mo., 2.4., 22.15 Uhr: EXTRA-Spezial: DAS DOPPELLEBEN DES DIKTATORS; Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi Ihre neueste Reportage führt RTL-Chefkorrespondentin Antonia Rados nach Libyen. Vor einem Jahr hörte sie in ...
[RTL Television - 30.03.2012] Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi
Mo., 2.4., 22.15 Uhr: EXTRA-Spezial: DAS DOPPELLEBEN DES DIKTATORS; Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi
Ihre neueste Reportage führt RTL-Chefkorrespondentin Antonia Rados nach Libyen. Vor einem Jahr hörte sie in Tripolis von einem Taxifahrer erstmals von dem angeblichen Doppelleben des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi: nur nach außen hin würde er die Frauen in seinem Land fördern – tatsächlich aber habe er heimlich unzählige Frauen vergewaltigt. Die RTL-Reporterin nahm die Fährte auf. Ein "EXTRA Spezial" am Montag um 22.15 Uhr zeigt Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi. Im Anschluss an die Reportage spricht Antonia Rados im Interview mit "EXTRA"-Moderatorin Birgit Schrowange über ihre aufwendigen Recherchen und ihr Leben als Kriegsreporterin.
Ironischerweise erfuhr Antonia Rados vom Doppelleben des libyschen Despoten nur wenige Tage, nachdem sie Gaddafi am 15. März 2011 zu einem seiner letzten Interviews in Tripolis getroffen hatte. Und sie entschied, diesen ungeheuerlichen Gerüchten nachzugehen. Bis zum Sturz des Diktators im August 2011 recherchierte sie heimlich, danach fuhr sie noch weitere vier Mal nach Libyen. "Je mehr wir nachforschten, desto unglaublicher wurde es", so Rados, die mit Gaddafis ehemaligen Leibwächterinnen und seinen Vergewaltigungsopfern sprach, um an Informationen zu gelangen. "Es gab viele Frauen, die Gaddafi bewunderten und ihn treffen wollten. Dann vergewaltigte er sie."
Je weiter die RTL-Reporterin nachfragte, desto klarer wurde, dass es sich nicht um vereinzelten Missbrauch handelte, sondern unzählige Frauen betroffen waren. "Wir erfuhren wir von vielen neuen Opfern - es sprengte beinahe die Vorstellungskraft."
Immer deutlicher wurde dabei auch ein gewisses Schema: Gaddafi nutzte Vergewaltigungen wie eine Waffe. Rebellische Stämme wurden dazu gezwungen, ihm Mädchen zu "schenken". Als das RTL-Team in die Stadt Sawia in Westlibyen reiste, um dort nachzuforschen, traf es auf weinende Männer. All die Jahre, so erzählten sie, seien Jahre der Schande gewesen. Niemand habe über die Erpressungen reden können, weder die Mütter, noch die Väter der Frauen.
Eine Koranlehrerin, der sich junge Frauen offenbart hatten: "Damals wagte keines dieser Mädchen zu sagen, sie sei von Gaddafi vergewaltigt worden. Man hätte sie umgebracht."
Huda, die in einem Mädchenheim lebte, klagt: "Uns holten die Leibwächter im Heim ab und brachten uns mit einem Wagen zu ihm. Sie sperrten uns in einen Raum. Al Gaddafi kam dann irgendwann. Wir waren seine Gespielinnen. Er war ein schlechter Mensch, … dreckig, gewalttätig. Ich weiß, wovon ich spreche".
"Jeder wusste, dass Gaddafi eine Frau antippte, wenn er sie haben wollte", verrät eine Lehrerin, wie der libysche Diktator seine Gelüste signalisierte. Diese Geste sei für den Geheimdienst stets der unmissverständliche Hinweis gewesen, die Frau zu ihm zu bringen.
Laut einer Insiderin, die für Gaddafi gearbeitet hatte, wussten sogar internationale Geschäftsleute Bescheid über das Doppelleben des Diktators. Sie brachten Escort-Girls als "Gastgeschenk" für Gaddafi mit, wussten sie doch, dass sich so leichter Geschäfte mit ihm machen ließen.
Im Zuge ihrer Recherchen stieß Antonia Rados auch auf mehrere Quellen, die Gaddafis ukrainische Krankenschwestern der Komplizenschaft beschuldigten. Kümmerten sie sich offiziell um die Gesundheit des libyschen Revolutionsführers, so sollen sie insgeheim in Gaddafis Auftrag auch Abtreibungen an seinen Vergewaltigungsopfern durchgeführt haben. Zu diesem Zwecke wurde sogar eine eigene Ambulanz in der Universität eingerichtet - neben einem Schlafzimmer des Diktators. Um die Krankenschwestern mit den Vorwürfen zu konfrontieren, reiste Antonia Rados auch in die Ukraine.
In einer psychiatrischen Anstalt in Tripolis konnte Antonia Rados schließlich erleben, wie rigoros die Libyer das Thema bis heute totschweigen. Unter grauenhaften Umständen wurden dort Frauen behandelt, die es gewagt hatten, die sexuellen Übergriffe von Muammar al Gaddafi öffentlich anzuklagen. Bis heute, ein halbes Jahr nach dem Tod des Diktators, darf Gaddafi in Libyen nicht beschuldigt werden, ein Vergewaltiger zu sein. Während der Dreharbeiten stieß die RTL-Reporterin auf eine Frau, die aus diesem Grund gerade eingewiesen worden war. Doch ein Psychiater bringt Gadaffis perverse Neigungen auf den Punkt: "Jeder wusste es, erhurte herum. Es war viel mehr als normaler Sex. Er liebte Blut, er war ein Sadist. Er liebte gewalttätigen Sex."
Interview:
Frau Rados, wie sind Sie auf dieses Thema gestoßen?
"Auf das Thema bin ich durch Zufall gestoßen durch einen Taxifahrer, der eine dramatische Erfahrung gemacht hatte mit der Entführung eines Mädchens. Er erzählt mir, Gaddafis Helfer wollten ein Mädchen entführen, er aber habe es beschützt. Dafür wurde ihm zur Strafe die Hand zertrümmert. Als ich das im Frühjahr 2011 erfuhr, konnte ich keine weiteren Recherchen anstellen, weil Gaddafi noch an der macht war. Als er später stürzte, habe ich mich monatelang intensiv mit dem Thema beschäftigt. Die Dimension dessen war erschütternd."
Das heißt konkret?
"Wir haben unzählige Zeugenaussagen von Frauen gesammelt, die von Gaddafi vergewaltigt wurden – so viele, dass wir gar nicht alle veröffentlichen konnten. Es war eine sehr schwierige Recherche. Gaddafi hatte sich gegenüber den Frauen wohl wie ein mittelalterlicher Feudalherr aufgeführt, der keine Rücksicht darauf nahm, wie alt oder wie jung eine Frau war. Wenn er sie haben wollte, dann nahm er sie sich."
Welchen Eindruck haben die Betroffenen auf sie gemacht?
"Alle Frauen haben das Problem, dass sie große Schuldprobleme haben. Es gibt diesen psychologischen Mechanismus, dass sie glauben, sie seien Schuld daran, dass sie in dieser Situation gelandet sind. Sie brauchen eigentlich alle natürlich eine psychologische Betreuung, sie bekommen sie aber natürlich nicht."
Wer wusste von Gaddafis Obsessionen?
"Die libysche Gesellschaft wusste wohl von diesen Obsessionen, aber niemand, erst recht nicht die betroffenen Frauen, wagte es, darüber zu reden. Die Vergewaltigungen, die er und wahrscheinlich auch seine Söhne durchgeführt hatten, waren ein Tabuthema. Ob das Ausland davon wusste, darüber kann man nur spekulieren. Zwei hohe Mitglieder verschiedener Geheimdienste haben mir bestätigt, dass zumindest die westlichen Geheimdienste im Westen darüber Bescheid wussten. Eine Quelle nahe bei Gadaffi sagte uns, dass Geschäftsleute sogar soweit gegangen seien, Gaddafi Frauen mitzubringen, um damit bessere Geschäft zu machen."
Wie ist Gaddafi an die Frauen heran gekommen?
"Es gab Schulen, die er aufsuchte und wo er sich Mädchen aussuchte. Dazu tippte er sie leicht an und das war das Zeichen für die Leibwächter, dass er diese Frauen haben wollte. Es gab aber auch Helfer, die sich Vorteile davon versprachen, wenn sie Gaddafi bei der Beschaffung halfen. Da war Mabruka, die in seinem Umkreis war, die herumfuhr, um Frauen für ihn zu besorgen regelrecht. Ein ehemaliges Mitglied eines westlichen Geheimdienstes sagte mir, dass in der Lobby eines Hotels, in dem westliche Gäste abstiegen, auch ein Mitarbeiter von Gaddafi neben Mabruka Frauen aussuchte und sie dann zu Gaddafi brachte."
Gaddafi war auch auf seinen Auslandsreisen immer von auffallend jungen und hübschen Leibwächterinnen umgeben. Hätte man da nicht auch verdacht schöpfen können?
"Es wäre eigentlich relativ naheliegend gewesen, sich einmal zu fragen, wer diese jungen Frauen eigentlich waren. Sie hatten ganz offensichtlich überhaupt keine militärische Ausbildung und traten in Phantasieuniformen auf, die es gar nicht gab. Auf es wollte sich wohl niemand die Frage stellen, ob diese Frauen freiwillig um Gaddafi herum waren, wie die offizielle Propaganda sagte, oder ob sie dazu gezwungen wurden, wie wir herausgefunden haben."
Wie waren die Recherchebedingungen in Libyen?
"Die Recherchen waren schwierig und ambivalent. Natürlich war das ein Tabuthema, bei dem uns viele Türen verschlossen blieben. Aber es gab bei unseren vielfachen Schulbesuchen auch immer jemanden, der von sich aus mit uns reden wollte. Es gab da ein Bedürfnis vieler Frauen, die Geschichten, die so lange totgeschwiegen wurden, los zu werden. Natürlich haben wir auch versucht, mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen zu arbeiten. Zum Beispiel: mehrere Frauen in dieser Reportage sieht man nicht. Wir haben auch bei einigen Frauen die Namen geändert und auch die Umstände geändert, einfach auch um die Frauen zu schützen."
Fotoprintes finden Sie in der RTL-Presselounge. Wenn Sie Antonia Rados zur Reportage interviewen möchten, kontaktieren Sie mich bitte.
Rückfragen: Matthias Bolhöfer, RTL Kommunikation, Tel.: 0221/4567 4227
Mo., 2.4., 22.15 Uhr: EXTRA-Spezial: DAS DOPPELLEBEN DES DIKTATORS; Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi
Ihre neueste Reportage führt RTL-Chefkorrespondentin Antonia Rados nach Libyen. Vor einem Jahr hörte sie in Tripolis von einem Taxifahrer erstmals von dem angeblichen Doppelleben des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi: nur nach außen hin würde er die Frauen in seinem Land fördern – tatsächlich aber habe er heimlich unzählige Frauen vergewaltigt. Die RTL-Reporterin nahm die Fährte auf. Ein "EXTRA Spezial" am Montag um 22.15 Uhr zeigt Antonia Rados auf den Spuren des Vergewaltigers Muammar al Gaddafi. Im Anschluss an die Reportage spricht Antonia Rados im Interview mit "EXTRA"-Moderatorin Birgit Schrowange über ihre aufwendigen Recherchen und ihr Leben als Kriegsreporterin.
Ironischerweise erfuhr Antonia Rados vom Doppelleben des libyschen Despoten nur wenige Tage, nachdem sie Gaddafi am 15. März 2011 zu einem seiner letzten Interviews in Tripolis getroffen hatte. Und sie entschied, diesen ungeheuerlichen Gerüchten nachzugehen. Bis zum Sturz des Diktators im August 2011 recherchierte sie heimlich, danach fuhr sie noch weitere vier Mal nach Libyen. "Je mehr wir nachforschten, desto unglaublicher wurde es", so Rados, die mit Gaddafis ehemaligen Leibwächterinnen und seinen Vergewaltigungsopfern sprach, um an Informationen zu gelangen. "Es gab viele Frauen, die Gaddafi bewunderten und ihn treffen wollten. Dann vergewaltigte er sie."
Je weiter die RTL-Reporterin nachfragte, desto klarer wurde, dass es sich nicht um vereinzelten Missbrauch handelte, sondern unzählige Frauen betroffen waren. "Wir erfuhren wir von vielen neuen Opfern - es sprengte beinahe die Vorstellungskraft."
Immer deutlicher wurde dabei auch ein gewisses Schema: Gaddafi nutzte Vergewaltigungen wie eine Waffe. Rebellische Stämme wurden dazu gezwungen, ihm Mädchen zu "schenken". Als das RTL-Team in die Stadt Sawia in Westlibyen reiste, um dort nachzuforschen, traf es auf weinende Männer. All die Jahre, so erzählten sie, seien Jahre der Schande gewesen. Niemand habe über die Erpressungen reden können, weder die Mütter, noch die Väter der Frauen.
Eine Koranlehrerin, der sich junge Frauen offenbart hatten: "Damals wagte keines dieser Mädchen zu sagen, sie sei von Gaddafi vergewaltigt worden. Man hätte sie umgebracht."
Huda, die in einem Mädchenheim lebte, klagt: "Uns holten die Leibwächter im Heim ab und brachten uns mit einem Wagen zu ihm. Sie sperrten uns in einen Raum. Al Gaddafi kam dann irgendwann. Wir waren seine Gespielinnen. Er war ein schlechter Mensch, … dreckig, gewalttätig. Ich weiß, wovon ich spreche".
"Jeder wusste, dass Gaddafi eine Frau antippte, wenn er sie haben wollte", verrät eine Lehrerin, wie der libysche Diktator seine Gelüste signalisierte. Diese Geste sei für den Geheimdienst stets der unmissverständliche Hinweis gewesen, die Frau zu ihm zu bringen.
Laut einer Insiderin, die für Gaddafi gearbeitet hatte, wussten sogar internationale Geschäftsleute Bescheid über das Doppelleben des Diktators. Sie brachten Escort-Girls als "Gastgeschenk" für Gaddafi mit, wussten sie doch, dass sich so leichter Geschäfte mit ihm machen ließen.
Im Zuge ihrer Recherchen stieß Antonia Rados auch auf mehrere Quellen, die Gaddafis ukrainische Krankenschwestern der Komplizenschaft beschuldigten. Kümmerten sie sich offiziell um die Gesundheit des libyschen Revolutionsführers, so sollen sie insgeheim in Gaddafis Auftrag auch Abtreibungen an seinen Vergewaltigungsopfern durchgeführt haben. Zu diesem Zwecke wurde sogar eine eigene Ambulanz in der Universität eingerichtet - neben einem Schlafzimmer des Diktators. Um die Krankenschwestern mit den Vorwürfen zu konfrontieren, reiste Antonia Rados auch in die Ukraine.
In einer psychiatrischen Anstalt in Tripolis konnte Antonia Rados schließlich erleben, wie rigoros die Libyer das Thema bis heute totschweigen. Unter grauenhaften Umständen wurden dort Frauen behandelt, die es gewagt hatten, die sexuellen Übergriffe von Muammar al Gaddafi öffentlich anzuklagen. Bis heute, ein halbes Jahr nach dem Tod des Diktators, darf Gaddafi in Libyen nicht beschuldigt werden, ein Vergewaltiger zu sein. Während der Dreharbeiten stieß die RTL-Reporterin auf eine Frau, die aus diesem Grund gerade eingewiesen worden war. Doch ein Psychiater bringt Gadaffis perverse Neigungen auf den Punkt: "Jeder wusste es, erhurte herum. Es war viel mehr als normaler Sex. Er liebte Blut, er war ein Sadist. Er liebte gewalttätigen Sex."
Interview:
Frau Rados, wie sind Sie auf dieses Thema gestoßen?
"Auf das Thema bin ich durch Zufall gestoßen durch einen Taxifahrer, der eine dramatische Erfahrung gemacht hatte mit der Entführung eines Mädchens. Er erzählt mir, Gaddafis Helfer wollten ein Mädchen entführen, er aber habe es beschützt. Dafür wurde ihm zur Strafe die Hand zertrümmert. Als ich das im Frühjahr 2011 erfuhr, konnte ich keine weiteren Recherchen anstellen, weil Gaddafi noch an der macht war. Als er später stürzte, habe ich mich monatelang intensiv mit dem Thema beschäftigt. Die Dimension dessen war erschütternd."
Das heißt konkret?
"Wir haben unzählige Zeugenaussagen von Frauen gesammelt, die von Gaddafi vergewaltigt wurden – so viele, dass wir gar nicht alle veröffentlichen konnten. Es war eine sehr schwierige Recherche. Gaddafi hatte sich gegenüber den Frauen wohl wie ein mittelalterlicher Feudalherr aufgeführt, der keine Rücksicht darauf nahm, wie alt oder wie jung eine Frau war. Wenn er sie haben wollte, dann nahm er sie sich."
Welchen Eindruck haben die Betroffenen auf sie gemacht?
"Alle Frauen haben das Problem, dass sie große Schuldprobleme haben. Es gibt diesen psychologischen Mechanismus, dass sie glauben, sie seien Schuld daran, dass sie in dieser Situation gelandet sind. Sie brauchen eigentlich alle natürlich eine psychologische Betreuung, sie bekommen sie aber natürlich nicht."
Wer wusste von Gaddafis Obsessionen?
"Die libysche Gesellschaft wusste wohl von diesen Obsessionen, aber niemand, erst recht nicht die betroffenen Frauen, wagte es, darüber zu reden. Die Vergewaltigungen, die er und wahrscheinlich auch seine Söhne durchgeführt hatten, waren ein Tabuthema. Ob das Ausland davon wusste, darüber kann man nur spekulieren. Zwei hohe Mitglieder verschiedener Geheimdienste haben mir bestätigt, dass zumindest die westlichen Geheimdienste im Westen darüber Bescheid wussten. Eine Quelle nahe bei Gadaffi sagte uns, dass Geschäftsleute sogar soweit gegangen seien, Gaddafi Frauen mitzubringen, um damit bessere Geschäft zu machen."
Wie ist Gaddafi an die Frauen heran gekommen?
"Es gab Schulen, die er aufsuchte und wo er sich Mädchen aussuchte. Dazu tippte er sie leicht an und das war das Zeichen für die Leibwächter, dass er diese Frauen haben wollte. Es gab aber auch Helfer, die sich Vorteile davon versprachen, wenn sie Gaddafi bei der Beschaffung halfen. Da war Mabruka, die in seinem Umkreis war, die herumfuhr, um Frauen für ihn zu besorgen regelrecht. Ein ehemaliges Mitglied eines westlichen Geheimdienstes sagte mir, dass in der Lobby eines Hotels, in dem westliche Gäste abstiegen, auch ein Mitarbeiter von Gaddafi neben Mabruka Frauen aussuchte und sie dann zu Gaddafi brachte."
Gaddafi war auch auf seinen Auslandsreisen immer von auffallend jungen und hübschen Leibwächterinnen umgeben. Hätte man da nicht auch verdacht schöpfen können?
"Es wäre eigentlich relativ naheliegend gewesen, sich einmal zu fragen, wer diese jungen Frauen eigentlich waren. Sie hatten ganz offensichtlich überhaupt keine militärische Ausbildung und traten in Phantasieuniformen auf, die es gar nicht gab. Auf es wollte sich wohl niemand die Frage stellen, ob diese Frauen freiwillig um Gaddafi herum waren, wie die offizielle Propaganda sagte, oder ob sie dazu gezwungen wurden, wie wir herausgefunden haben."
Wie waren die Recherchebedingungen in Libyen?
"Die Recherchen waren schwierig und ambivalent. Natürlich war das ein Tabuthema, bei dem uns viele Türen verschlossen blieben. Aber es gab bei unseren vielfachen Schulbesuchen auch immer jemanden, der von sich aus mit uns reden wollte. Es gab da ein Bedürfnis vieler Frauen, die Geschichten, die so lange totgeschwiegen wurden, los zu werden. Natürlich haben wir auch versucht, mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen zu arbeiten. Zum Beispiel: mehrere Frauen in dieser Reportage sieht man nicht. Wir haben auch bei einigen Frauen die Namen geändert und auch die Umstände geändert, einfach auch um die Frauen zu schützen."
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