AOK warnt vor Einschränkung der Rabattverträge / Tranche VII startet im April
- Pressemitteilung der Firma AOK, 30.03.2012
Pressemitteilung vom: 30.03.2012 von der Firma AOK aus Berlin
Kurzfassung: Berlin - Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen könnten schon bald wieder deutlich steigen. Darauf hat die AOK hingewiesen. Der Bundesrat stimmt am Freitag (30. März) über seine Stellungnahme zur Novelle des Arzneimittelgesetzes ab. Darin ...
[AOK - 30.03.2012] AOK warnt vor Einschränkung der Rabattverträge / Tranche VII startet im April
Berlin - Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen könnten schon bald wieder deutlich steigen. Darauf hat die AOK hingewiesen. Der Bundesrat stimmt am Freitag (30. März) über seine Stellungnahme zur Novelle des Arzneimittelgesetzes ab. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, Einschränkungen bei den Arzneimittelrabattverträgen vorzunehmen und eine Befreiung vom gesetzlichen Herstellerabschlag für Pharmaunternehmen zu erleichtern. "Diese Forderungen entsprechen eins zu eins den Forderungen des Lobbyverbandes der großen Generikaunternehmen", sagte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes, am Freitag in Berlin. Die AOKs haben die Gesundheitsminister der Länder aufgerufen, den Änderungswünschen nicht zustimmen.
"Wie schon im Fall der frühen Nutzenbewertung für neue Medikamente versucht die Pharmalobby erneut, über Kungeleien im Hinterzimmer Gesetze auszuhebeln, von denen die Versicherten in erheblichem Umfang profitieren", sagte Deh. Die Ausschüsse der Länderkammer habe eine Lobbyforderung aufgegriffen, wonach Krankenkassen nach Ablauf des Patentschutzes für ein Medikament zwei Jahre lang keinen Rabattvertrag mit dessen Hersteller abschließen dürfen. "Das wäre nichts anderes als eine Lizenz zum Gelddrucken für die führenden Großen der Generikabranche", sagte Deh.
"Es gibt kein belastbares Beispiel dafür, dass durch den Rabattvertrag einer Krankenkasse mit dem Originalhersteller nach Patentablauf der Generikawettbewerb behindert wurde", erläuterte Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Chefverhandler für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge. "Am Markt setzen sich die Unternehmen durch, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die Solidargemeinschaft der GKV bieten."
Hermann erinnerte daran, dass erst die Arzneimittelrabattverträge den Generika-Wettbewerb im Gang gebracht hätten: "Gegen erheblichen Widerstand hat die AOK 2007/2008 die altbekannte Oligopolstellung der Marktführer Hexal, Ratiopharm und Stada gebrochen. Bis dahin auf dem deutschen Markt chancenlose Pharmaunternehmen haben durch die alle zwei Jahre neu ausgeschriebenen Rabattverträge deutliche Umsatz- und Absatzmöglichkeiten erhalten."
Es wäre daher nach Ansicht Hermanns völlig verfehlt, wenn der Bundesrat jetzt Wettbewerbsbeschränkungen zu Lasten der Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung auf den Weg bringen würde. Es bleibe zu hoffen, dass die Bundesregierung an ihrer erst kürzlich im Rahmen einer kleinen Anfrage geäußerten Position festhalte, wonach sie keine Notwendigkeit für die Umsetzung entsprechender Änderungswünsche sieht.
Neue AOK-Rabattverträge ab April
"Die AOK setzt weiter auf das Erfolgsmodell der Arzneimittelrabattverträge", unterstrich Hermann. Anfang April geht die inzwischen 7. Vertragstranche an den Start. Die Versorgungsverträge mit 34 einzelnen Pharmaunternehmen oder Bietergemeinschaften umfassen 95 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Der Umsatz der AOK mit den betreffenden Arzneimitteln lag zuletzt bei 1,9 Milliarden Euro. "Durch die neuen und zwei noch parallel laufende Vertragstranchen erwarten wir allein in diesem Jahr Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro", sagte Hermann.
2011 haben die gesetzlichen Krankenkassen durch Rabattverträge insgesamt knapp 1,6 Milliarden Euro gespart (AOK: 683 Millionen). Inzwischen schließen alle gesetzlichen Krankenkassen - allein oder im Verbund - Versorgungsverträge für Generika ab. "Die Rabattverträge sind das einzige Instrument, mit dem eine Krankenkasse ihre Ausgaben für Medikamente individuell, flexibel und effektiv steuern kann", so Hermann.
Mehr Informationen zu den AOK-Arzneimittelrabattverträgen und eine Übersicht der laufenden Verträge finden Sie online: http://www.aok-bv.de
Kontakt
Udo Barske
Tel.: 030 / 346 46 2309
E-Mail: udo.barske@bv.aok.de
http://www.aok-presse.de
Berlin - Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen könnten schon bald wieder deutlich steigen. Darauf hat die AOK hingewiesen. Der Bundesrat stimmt am Freitag (30. März) über seine Stellungnahme zur Novelle des Arzneimittelgesetzes ab. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, Einschränkungen bei den Arzneimittelrabattverträgen vorzunehmen und eine Befreiung vom gesetzlichen Herstellerabschlag für Pharmaunternehmen zu erleichtern. "Diese Forderungen entsprechen eins zu eins den Forderungen des Lobbyverbandes der großen Generikaunternehmen", sagte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes, am Freitag in Berlin. Die AOKs haben die Gesundheitsminister der Länder aufgerufen, den Änderungswünschen nicht zustimmen.
"Wie schon im Fall der frühen Nutzenbewertung für neue Medikamente versucht die Pharmalobby erneut, über Kungeleien im Hinterzimmer Gesetze auszuhebeln, von denen die Versicherten in erheblichem Umfang profitieren", sagte Deh. Die Ausschüsse der Länderkammer habe eine Lobbyforderung aufgegriffen, wonach Krankenkassen nach Ablauf des Patentschutzes für ein Medikament zwei Jahre lang keinen Rabattvertrag mit dessen Hersteller abschließen dürfen. "Das wäre nichts anderes als eine Lizenz zum Gelddrucken für die führenden Großen der Generikabranche", sagte Deh.
"Es gibt kein belastbares Beispiel dafür, dass durch den Rabattvertrag einer Krankenkasse mit dem Originalhersteller nach Patentablauf der Generikawettbewerb behindert wurde", erläuterte Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Chefverhandler für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge. "Am Markt setzen sich die Unternehmen durch, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die Solidargemeinschaft der GKV bieten."
Hermann erinnerte daran, dass erst die Arzneimittelrabattverträge den Generika-Wettbewerb im Gang gebracht hätten: "Gegen erheblichen Widerstand hat die AOK 2007/2008 die altbekannte Oligopolstellung der Marktführer Hexal, Ratiopharm und Stada gebrochen. Bis dahin auf dem deutschen Markt chancenlose Pharmaunternehmen haben durch die alle zwei Jahre neu ausgeschriebenen Rabattverträge deutliche Umsatz- und Absatzmöglichkeiten erhalten."
Es wäre daher nach Ansicht Hermanns völlig verfehlt, wenn der Bundesrat jetzt Wettbewerbsbeschränkungen zu Lasten der Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung auf den Weg bringen würde. Es bleibe zu hoffen, dass die Bundesregierung an ihrer erst kürzlich im Rahmen einer kleinen Anfrage geäußerten Position festhalte, wonach sie keine Notwendigkeit für die Umsetzung entsprechender Änderungswünsche sieht.
Neue AOK-Rabattverträge ab April
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Über AOK:
Seit mehr als 100 Jahren steht die AOK als größte Krankenversicherung in Deutschland für Sicherheit und umfassende medizinische Versorgung im Krankheitsfall.
Die AOK betreut rund 30 Millionen Menschen ÷ weit mehr als ein Drittel der gesamten Bevölkerung. 68.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantieren in mehr als 1.800 Geschäftsstellen einen leistungsstarken Service: Schnell, kompetent und unbürokratisch.
Und: Die AOK ist mehr als eine Krankenversicherung. Sie hat ein umfassendes Gesundheitsmanagement etabliert. Das heißt: Ein konsequent umgesetztes Qualitätsmanagement geht einher mit einer erhöhten Wirtschaftlichkeit der Versorgung. Das bedeutet für die Versicherten: optimale Versorgung zu günstigen Beiträgen.
Von Versicherten und Arbeitgebern gewählte Vertreter nehmen in den Selbstverwaltungen die Interessen der Mitglieder und deren Arbeitgeber wahr. Diese Selbstverwaltung garantiert eine versicherten- und betriebsnahe Gestaltung der Krankenversicherung.
Der AOK-Bundesverband vertritt als Dachorganisation die Interessen der AOK-Gemeinschaft. Er ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Der AOK-Bundesverband tritt heute und in Zukunft für eine umfassende Versorgung mit vollwertigen Leistungen ein. Diese Ziele bringt er durch sozialpolitische Überzeugungsarbeit bei Parlament, Regierung sowie den Verbänden und Institutionen des Gesundheitswesens voran. Sitz des AOK-Bundesverbandes ist Bonn.
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E-Mail: udo.barske@bv.aok.de
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