Zupacken statt Zuschauen: Gesprächsforum zur Fachkräftesicherung in Ostdeutschland zeigt Wege auf, wie Unternehmen Fachleute finden und halten können.

Niemand muss hilflos dabei zusehen, wie Schulabgänger oder Fachkräfte in die alten Bundesländer abwandern. So lautete das zentrale Fazit des Gesprächsforums "Zukunftsinitiative Fachkräftesicherung in Ostdeutschland", das am 29.03.2012 in Magdeburg st
Kurzfassung: (ddp direct) Es gebe genug gewichtige Gründe, die gut ausgebildete Ostdeutsche oder potenzielle Auszubildende dazu bewegen, hier zu bleiben, erklärte Corinna Malik. Die Referentin im Bundesministerium des Inneren benannte dabei in erster Linie so genannte weiche Faktoren wie das Image einer Firma, die dort möglichen Gestaltungsräume oder auch die Familienfreundlichkeit.

"Genau hier können Unternehmen ansetzen, auch kleine und mittelständische ohne große Marketingbudgets", fasste sie ...
[IMG Investitions-und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH - 02.04.2012] (ddp direct) Es gebe genug gewichtige Gründe, die gut ausgebildete Ostdeutsche oder potenzielle Auszubildende dazu bewegen, hier zu bleiben, erklärte Corinna Malik. Die Referentin im Bundesministerium des Inneren benannte dabei in erster Linie so genannte weiche Faktoren wie das Image einer Firma, die dort möglichen Gestaltungsräume oder auch die Familienfreundlichkeit.

"Genau hier können Unternehmen ansetzen, auch kleine und mittelständische ohne große Marketingbudgets", fasste sie die Erkenntnisse aus den Vorträgen der Fachreferenten zusammen. Gerade jungen Menschen sei es wichtig, in der Region zu bleiben, dies spiele bei der Berufswahl eine enorme Rolle. "Firmen, die aktiv Angebote unterbreiten und nicht abwarten, ob sich Schulabgänger bei ihnen bewerben, werden so auch Auszubildende finden", sagte Malik. Tatsächlich seien finanzielle Aspekte nicht die wichtigsten bei der Entscheidung über die Berufswahl.

Susanne Kretschmer vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) betonte die Kraft von Mundpropaganda. "Firmen, die viel für ihre Mitarbeiter tun, ihnen Aufstiegsmöglichkeiten bieten und für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen, können ihre Fachkräfte nicht nur besser halten." Diese seien auch die besten Werbebotschafter. Etwa als Auszubildende, die in Schulen gehen und schon dort für ein positives Image der Firma, bestimmter Berufe oder Branchen sorgen. Die Unternehmen könnten mit solchen niedrigschwelligen Maßnahmen etwa kommunizieren, wie sich vermeintlich unattraktive Berufe verändert haben oder dass nicht mehr der Chef, sondern ein geschulter Ausbilder für den betrieblichen Nachwuchs sorgt. "Gerade kleinere Unternehmen brauchen hier noch Anleitungen", erklärte Kretschmer. "Es reicht nicht, Gutes zu tun. Unternehmer müssen darüber auch reden." Der Aufbau von Netzwerken und deren Pflege sei eine weitere Säule, um Fachkräfte zu gewinnen.

Das Gesprächsforum, bereits die vierte Veranstaltung dieser Dialogreihe, bringt regionale Agenten miteinander in Kontakt und ermöglicht so einen Erfahrungsaustausch über die Grenzen ostdeutscher Länder hinweg. Unternehmer und Multiplikatoren wie Handels- und Handwerkskammern, Arbeitsagenturen, Wirtschaftsförderer und Bildungsinstitute treffen sich hier zur gemeinsamen Diskussion.

Die Ergebnisse der "Zukunftsinitiative" werden nun gebündelt und Teilnehmern sowie einer breiten Leserschaft über das Internet zur Verfügung gestellt. Informationen zum Gesprächsforum sowie zu den Zielen und ausgewählten Projekten der Initiative finden Sie unter: www.fachkraefteinitiative-ostdeutschland.de

Autorin: Kathrin Wöhler (im Auftrag der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH)



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