Ölknappheit und steigende Spritpreise sind Ergebnis falscher Wirtschafts- und Verkehrspolitik

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 03.04.2012
Pressemitteilung vom: 03.04.2012 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: BUND: Pendlerzulage einführen statt Gutverdiener weiter mit hohen Pauschalen begünstigen Berlin: Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind Forderungen nach einer Erhöhung der Pendlerpauschale oder einer Senkung der ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 03.04.2012] Ölknappheit und steigende Spritpreise sind Ergebnis falscher Wirtschafts- und Verkehrspolitik


BUND: Pendlerzulage einführen statt Gutverdiener weiter mit hohen Pauschalen begünstigen

Berlin: Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind Forderungen nach einer Erhöhung der Pendlerpauschale oder einer Senkung der Mineralölsteuer Ausdruck politischer Verlogenheit. Die Umweltschutzorganisation forderte die Bundesregierung auf, stattdessen auf EU-Ebene strenge Vorgaben zur Senkung des Spritverbrauchs durchzusetzen. Bemerkenswert in der gegenwärtigen Diskussion sei auch das Schweigen der Autoindustrie, die sich seit vielen Jahren gegen solche Vorgaben sowie gegen Tempolimits wehre. Damit trage sie direkt zur Verknappung des Öls und zu hohen Spritpreisen bei.

"Wenn Vertreter von CDU/CSU und FDP oder aus Wirtschaftsverbänden wegen gestiegener Spritpreise die Entfernungspauschale anheben wollen, dann ist dies nichts als Populismus. Nie war die Pendlerpauschale so verkehrt wie heute. Sie fördert vor allem jene, die weit und viel pendeln und die viel verdienen. Die Zulage benötigen aber zuerst jene, die wenig verdienen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Wir brauchen eine Pendlerzulage, die abgestuft nach der jeweiligen Entfernung zwischen Wohnen und Arbeitsplatz gewährt wird. Je weiter beides auseinander liegt, desto geringer sollten die Kilometersätze sein. Nur ein grundlegend reformierter Pendlerausgleich setzt bei der Wohnortwahl, beim Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel oder bei der Wahl eines sparsamen Autos die richtigen umwelt- und siedlungspolitischen Anreize", sagte der BUND-Vorsitzende.

Die Probleme steigender Mobilitätskosten seien viel zu ernst, um sie Populisten zu überlassen, sagte Weiger. Klamme öffentliche Kassen, der Klimawandel und die Ressourcenverknappung müssten Gründe genug sein, um eine Reform der Pendlerpauschale vorzunehmen. "Die Zeit billigen Öls ist vorbei, für die Umwelt und für alle wird es immer teurer und riskanter, an die fossilen Treibstoffe zu kommen. Kurzfristige Scheinlösungen, die als Wahlkampfhits dienen sollen, helfen da nicht weiter", sagte der BUND-Vorsitzende.

Aber auch die Arbeitgeber und ihre Verbände müssten endlich mehr Verantwortung gegenüber ihren Arbeitnehmern wahrnehmen und Konzepte erstellen, wie ihre Angestellten auch in Zukunft bezahlbar und umweltfreundlich ihre Arbeitsstätten erreichen könnten. Dazu gehörten eine bessere Standortplanung mit Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr, Jobtickets sowie die Förderung von Fahrgemeinschaften und des Radverkehrs.

Den BUND-Reformvorschlag für eine Pendlerzulage finden Sie im Internet als Kurzlink unter: www.bund.net/pdf/pendlerzulage




Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.

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