Seit Jahren starker Rückgang der Hasenpopulation. Agrarindustrie gefährdet Kleintiere und Vögel
- Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 04.04.2012
Pressemitteilung vom: 04.04.2012 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin
Kurzfassung: Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat kurz vor Ostern grundlegende Änderungen in der landwirtschaftlichen Praxis angemahnt. Unter den Auswirkungen industrieller Agrarwirtschaft mit großflächigen Monokulturen und ...
[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 04.04.2012] Seit Jahren starker Rückgang der Hasenpopulation. Agrarindustrie gefährdet Kleintiere und Vögel
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat kurz vor Ostern grundlegende Änderungen in der landwirtschaftlichen Praxis angemahnt. Unter den Auswirkungen industrieller Agrarwirtschaft mit großflächigen Monokulturen und hohem Pestizideinsatz hätten insbesondere Kleintiere wie der Feldhase und eine Reihe von Vogelarten zu leiden. Seien vor zwölf Jahren deutschlandweit noch etwa eine halbe Million Hasen gezählt worden, betrage die aktuelle Bestandszahl derzeit nur noch rund 350000. Der stärkste Rückgang der Hasenpopulation sei in Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen zu beobachten.
"In großräumigen, leeren Agrarlandschaften und in Regionen mit flächendeckenden Maismonokulturen findet der Feldhase immer weniger Lebensraum. Hauptursache dafür ist eine verfehlte Subventionspolitik, die vor allem Anreize für die Agrarindustrie setzt und dem Artenschutz zuwenig Bedeutung beimisst", sagte der BUND-Naturschutzexperte Magnus Wessel. "Der Einsatz großer Mengen von Pestiziden, die Überdüngung der Äcker und das Umpflügen von Feldrändern – das alles findet im Rahmen der bestehenden Gesetze statt. Die Folge sind dramatische Verluste bei Feldhasen und zahlreichen anderen Tier- und Pflanzenarten. Bundesagrarministerin Ilse Aigner muss endlich dafür sorgen, dass die EU-Subventionen an wirksame Regeln für den Artenschutz gekoppelt werden. Bisher lässt sie hier jedes Engagement vermissen", sagte Wessel.
Für einen besseren Artenschutz plane die EU-Kommission, alle Subventionsempfänger zu verpflichten, sieben Prozent ihrer Betriebsfläche als ökologische Vorrangfläche zu behandeln. Nur wer Ackerraine, Hecken oder Blühstreifen anlege oder schütze, solle künftig noch Direktzahlungen aus Brüssel erhalten. Geplant seien auch neue Regeln zur Fruchtfolge und zum Erhalt von Wiesen und Weiden.
Wessel: "Europa muss und kann die andauernde Schädigung und Verarmung seiner Agrarlandschaft stoppen. Davon würden nicht nur Feldhasen, Feldlerchen und viele andere Tier- und Pflanzenarten profitieren, auch die Gewässer und Böden würden von Schadstoffeinträgen aus der Agrarindustrie entlastet. Entsprechende Vorgaben für die Subventionsempfänger, mehr Mittel für den Ökolandbau und ein Ende der umweltschädlichen Überproduktion sind nötig, wenn die Bundesregierung ihr Ziel erreichen will, den Artenverlust zu stoppen."
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat kurz vor Ostern grundlegende Änderungen in der landwirtschaftlichen Praxis angemahnt. Unter den Auswirkungen industrieller Agrarwirtschaft mit großflächigen Monokulturen und hohem Pestizideinsatz hätten insbesondere Kleintiere wie der Feldhase und eine Reihe von Vogelarten zu leiden. Seien vor zwölf Jahren deutschlandweit noch etwa eine halbe Million Hasen gezählt worden, betrage die aktuelle Bestandszahl derzeit nur noch rund 350000. Der stärkste Rückgang der Hasenpopulation sei in Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen zu beobachten.
"In großräumigen, leeren Agrarlandschaften und in Regionen mit flächendeckenden Maismonokulturen findet der Feldhase immer weniger Lebensraum. Hauptursache dafür ist eine verfehlte Subventionspolitik, die vor allem Anreize für die Agrarindustrie setzt und dem Artenschutz zuwenig Bedeutung beimisst", sagte der BUND-Naturschutzexperte Magnus Wessel. "Der Einsatz großer Mengen von Pestiziden, die Überdüngung der Äcker und das Umpflügen von Feldrändern – das alles findet im Rahmen der bestehenden Gesetze statt. Die Folge sind dramatische Verluste bei Feldhasen und zahlreichen anderen Tier- und Pflanzenarten. Bundesagrarministerin Ilse Aigner muss endlich dafür sorgen, dass die EU-Subventionen an wirksame Regeln für den Artenschutz gekoppelt werden. Bisher lässt sie hier jedes Engagement vermissen", sagte Wessel.
Für einen besseren Artenschutz plane die EU-Kommission, alle Subventionsempfänger zu verpflichten, sieben Prozent ihrer Betriebsfläche als ökologische Vorrangfläche zu behandeln. Nur wer Ackerraine, Hecken oder Blühstreifen anlege oder schütze, solle künftig noch Direktzahlungen aus Brüssel erhalten. Geplant seien auch neue Regeln zur Fruchtfolge und zum Erhalt von Wiesen und Weiden.
Wessel: "Europa muss und kann die andauernde Schädigung und Verarmung seiner Agrarlandschaft stoppen. Davon würden nicht nur Feldhasen, Feldlerchen und viele andere Tier- und Pflanzenarten profitieren, auch die Gewässer und Böden würden von Schadstoffeinträgen aus der Agrarindustrie entlastet. Entsprechende Vorgaben für die Subventionsempfänger, mehr Mittel für den Ökolandbau und ein Ende der umweltschädlichen Überproduktion sind nötig, wenn die Bundesregierung ihr Ziel erreichen will, den Artenverlust zu stoppen."
Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.
Firmenkontakt:
Pressekontakt: Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin, Tel. 030-27586-481; Magnus Wessel, BUND-Experte für Naturschutz, Tel. 030-27586-543 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.
Firmenkontakt:
Pressekontakt: Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin, Tel. 030-27586-481; Magnus Wessel, BUND-Experte für Naturschutz, Tel. 030-27586-543 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
Die Pressemeldung "Seit Jahren starker Rückgang der Hasenpopulation. Agrarindustrie gefährdet Kleintiere und Vögel" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Seit Jahren starker Rückgang der Hasenpopulation. Agrarindustrie gefährdet Kleintiere und Vögel" ist Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).