'Palmölpest' in Kamerun
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 11.04.2012
Pressemitteilung vom: 11.04.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: WWF erhebt schwere Vorwürfe gegen RSPO- Mitglied Herakles Berlin, Yaounde, 11. April 2012 - Der WWF warnt vor einem Palmölboom in Afrika: Die US-amerikanische Unternehmensgruppe Herakles Capital will über seine Tochterfirma Sustainable Oil ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 11.04.2012] "Palmölpest" in Kamerun
WWF erhebt schwere Vorwürfe gegen RSPO- Mitglied Herakles
Berlin, Yaounde, 11. April 2012 - Der WWF warnt vor einem Palmölboom in Afrika: Die US-amerikanische Unternehmensgruppe Herakles Capital will über seine Tochterfirma Sustainable Oil Cameroon in Kamerun massiv Regenwälder roden, um neue Plantagen anzulegen. Fast 80.000 Hektar Wald in Zentralafrika sollen den Kettensägen zum Opfer fallen. Der WWF kritisiert, dass der Kahlschlag unter dem Deckmantel des RSPO (Roundtable for Sustainable Palmoil) vorangetrieben werden soll. Der WWF ist selbst Mitglied im RSPO und hat offiziell Beschwerde eingelegt, was zum Ausschluss des Unternehmens führen kann.
"Das betroffene Gebiet gehört zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Hier leben bedrohte Tiere wie Schimpansen, Waldelefanten, Preuss-Wildkatzen und Stummelaffen. Die Wälder müssen unbedingt erhalten werden", betont Johannes Kirchgatter, Afrikareferent beim WWF Deutschland. Er fürchtet einen Präzedenzfall und will die Rodungen stoppen. Das Vorgehen des Unternehmens sei inakzeptabel.
Die lokalen Gemeinden wurden weder mit den erforderlichen Informationen versorgt, noch wurde ihre Zustimmung für das Projekt eingeholt. Im Gegenteil: Dem WWF liegen 20 offizielle Beschwerdebriefe von Dörfern, Abgeordneten und Bürgermeistern der Region vor, die sich gegen die Errichtung der Plantage aussprechen. Die Menschen in der Region seien existentiell auf die Ressourcen dieser Wälder angewiesen und überwiegend gegen die Palmöl-Konzession. Einige Gemeinden haben Klage gegen die Unternehmen eingereicht.
Herkales versucht indessen Fakten zu schaffen. Schon 2011 wurden 28 Hektar für eine Baumschule mit Palmsetzlingen gefällt. Ein Teil dieser Fläche liegt sogar inmitten der kleinen - von Herakles selbst identifizierten - HCV ("High Conservation Value")-Fläche und damit inmitten eines Gebietes, das nicht gerodet werdend darf.
Die beteiligten Unternehmen betonen zwar, dass die Plantage nachhaltig entwickelt werden solle, zugleich ignorieren sie aber die Vorgaben des RSPO. Der WWF hat mit Hilfe von Satellitenaufnahmen mindestens die Hälfte der Konzession als weitestgehend intakten Wald identifiziert, der als wichtige ökologische Pufferzone und Korridor für die umgebenden Schutzgebiete sowie als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung dient.
Der WWF kündigt an, sich mit den Gemeinden vor Ort und anderen Organisationen gegen die Errichtung der Plantage in diesem artenreichen Wald engagieren und nach alternativen, umweltverträglicheren Nutzungen für dieses wertvolle Gebiet zu suchen.
Weitere Informationen: Johannes Kirchgatter, Fachbereich Wald, Tel.: 030-311 777 267, Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311 777 422
WWF erhebt schwere Vorwürfe gegen RSPO- Mitglied Herakles
Berlin, Yaounde, 11. April 2012 - Der WWF warnt vor einem Palmölboom in Afrika: Die US-amerikanische Unternehmensgruppe Herakles Capital will über seine Tochterfirma Sustainable Oil Cameroon in Kamerun massiv Regenwälder roden, um neue Plantagen anzulegen. Fast 80.000 Hektar Wald in Zentralafrika sollen den Kettensägen zum Opfer fallen. Der WWF kritisiert, dass der Kahlschlag unter dem Deckmantel des RSPO (Roundtable for Sustainable Palmoil) vorangetrieben werden soll. Der WWF ist selbst Mitglied im RSPO und hat offiziell Beschwerde eingelegt, was zum Ausschluss des Unternehmens führen kann.
"Das betroffene Gebiet gehört zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Hier leben bedrohte Tiere wie Schimpansen, Waldelefanten, Preuss-Wildkatzen und Stummelaffen. Die Wälder müssen unbedingt erhalten werden", betont Johannes Kirchgatter, Afrikareferent beim WWF Deutschland. Er fürchtet einen Präzedenzfall und will die Rodungen stoppen. Das Vorgehen des Unternehmens sei inakzeptabel.
Die lokalen Gemeinden wurden weder mit den erforderlichen Informationen versorgt, noch wurde ihre Zustimmung für das Projekt eingeholt. Im Gegenteil: Dem WWF liegen 20 offizielle Beschwerdebriefe von Dörfern, Abgeordneten und Bürgermeistern der Region vor, die sich gegen die Errichtung der Plantage aussprechen. Die Menschen in der Region seien existentiell auf die Ressourcen dieser Wälder angewiesen und überwiegend gegen die Palmöl-Konzession. Einige Gemeinden haben Klage gegen die Unternehmen eingereicht.
Herkales versucht indessen Fakten zu schaffen. Schon 2011 wurden 28 Hektar für eine Baumschule mit Palmsetzlingen gefällt. Ein Teil dieser Fläche liegt sogar inmitten der kleinen - von Herakles selbst identifizierten - HCV ("High Conservation Value")-Fläche und damit inmitten eines Gebietes, das nicht gerodet werdend darf.
Die beteiligten Unternehmen betonen zwar, dass die Plantage nachhaltig entwickelt werden solle, zugleich ignorieren sie aber die Vorgaben des RSPO. Der WWF hat mit Hilfe von Satellitenaufnahmen mindestens die Hälfte der Konzession als weitestgehend intakten Wald identifiziert, der als wichtige ökologische Pufferzone und Korridor für die umgebenden Schutzgebiete sowie als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung dient.
Der WWF kündigt an, sich mit den Gemeinden vor Ort und anderen Organisationen gegen die Errichtung der Plantage in diesem artenreichen Wald engagieren und nach alternativen, umweltverträglicheren Nutzungen für dieses wertvolle Gebiet zu suchen.
Weitere Informationen: Johannes Kirchgatter, Fachbereich Wald, Tel.: 030-311 777 267, Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311 777 422
Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
Weitere Informationen: Johannes Kirchgatter, Fachbereich Wald, Tel.: 030-311 777 267, Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311 777 422
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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