Röttgen: Energiewende nimmt Fahrt auf

  • Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), 11.04.2012
Pressemitteilung vom: 11.04.2012 von der Firma Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) aus Berlin

Kurzfassung: Die Energiewende zeigt weitere Erfolge: In den ersten drei Monaten dieses Jahres lag die Produktion von Solar- und Windstrom um bis zu 40 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit leisteten die erneuerbaren Energien in der nachfragestärksten ...

[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) - 11.04.2012] Röttgen: Energiewende nimmt Fahrt auf


Die Energiewende zeigt weitere Erfolge: In den ersten drei Monaten dieses Jahres lag die Produktion von Solar- und Windstrom um bis zu 40 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit leisteten die erneuerbaren Energien in der nachfragestärksten Jahreszeit einen entscheidenden Beitrag zu Versorgungssicherheit und Preisstabilität. Der aktuelle Anstieg der Produktion erneuerbaren Stroms zeigt: Der Umstieg Deutschlands auf eine regenerative Energieversorgung beschleunigt sich weiter – Deutschland ist auf dem besten Weg, sein Ausbauziel von 35 Prozent erneuerbarer Energien im Jahr 2020 zu erreichen.

Gleichzeitig unterstreichen die Zahlen einen anderen Trend: Deutschland macht Fort-schritte im Klimaschutz. Es gelingt, Wirtschaftswachstum und Emissionszuwachs zu trennen. Dies lässt sich bereits aus Daten des Umweltbundesamtes zur Emissions-entwicklung im Jahr 2011 folgern.

Nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag die Windstromproduktion im Zeitraum von Januar bis März mit 15.682 Gigawattstunden (GWh) um 35 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum (11.594 GWh). Die Solarstrom-Produktion stieg im selben Zeitraum sogar um 40 Prozent auf 3.900 GWh. Das teilte der Bundesverband Solarwirt-schaft jetzt mit.

Grund Nummer eins ist neben günstigen Wetterverhältnissen der erhebliche Ausbau der Erzeu-gungskapazitäten: Im Jahr 2011 wurden allein an Land Windkraftanlagen mit einer Leistung von über 2.000 MW neu installiert. Das entspricht einem Zuwachs der installierten Kapazität in der Größenordnung von zwei Großkraftwerken. Außerdem wurden die ersten beiden Offshore-Windparks in Betrieb genommen. Nicht zuletzt durch diesen Kapazitätszuwachs konnten Wind-kraftanlagen schon im letzten Jahr 23 Prozent mehr Strom erzeugen als 2010 – ein Anstieg der sich fortschreibt. Auch der Zubau bei der Photovoltaik hatte 2011 mit 7.500 MW Rekordniveau erreicht. In den ersten Monaten dieses Jahres setzt er sich unvermindert fort. Neben dem Kapazitätsausbau dürften auch erste Erfolge beim Netzausbau positiv zu Buche schlagen.

Der dynamische Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stellt die Stromversor-gung allerdings auch vor neue Herausforderungen. So brauchen wir einen schnellen Ausbau des Stromnetzes, um über größere Strecken Erzeugung und Nachfrage auszugleichen. Dafür hat der Bund durch Gesetze zum beschleunigten Netzausbau, eine verbesserte Bürgerbeteiligung und verstärkte wirtschaftliche Anreize die Voraussetzungen geschaffen. Daneben hat für die Bundes-regierung die Entwicklung neuer Speichertechnologien und mittelfristig der Bau neuer Speicher höchste Priorität. Das mit 200 Mio € dotierte Speicherforschungsprogramm soll helfen, neue Speichertechnologien zu entwickeln. Mit den im EEG und im Energiewirtschaftsgesetz jüngst ge-troffenen Regelungen werden Speicher von der EEG- und Netzumlage befreit und damit die Wirt-schaftlichkeit dieser Anlagen verbessert. Insgesamt soll damit erreicht werden, dass nicht bei Starkwind im Norden und Osten Deutschlands Windparks vom Netz genomm!

en werden müssen.

Mit dem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland setzt sich in diesem Jahr fort, was Zahlen des Umweltbundesamts für 2011 aufzeigen: Deutschlands Bemühungen um Klimaschutz und eine nachhaltigere Wirtschaftsweise haben Erfolg.

Dazu erklärt Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen:

"Die Energiewende nimmt Fahrt auf. Der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien ist gekoppelt an den weiteren kontinuierlichen Rückgang der CO2-Emissionen. Deutschland ist auf einem guten Weg, sein Klimaziel nicht trotz, sondern aufgrund der Energiewende zu erreichen."

Die Deutsche Emissionshandelsstelle beim Umweltbundesamt hat gerade darauf hingewiesen, dass die rund 1.640 emissionshandelspflichtigen Energie- und Industrieanlagen in Deutschland im Jahr 2011 rund ein Prozent weniger klimaschädliches CO2 ausgestoßen haben als 2010. Trotz sehr starker Konjunktur und Atomausstieg setzt sich die Minderung von CO2-Emissionen seit 2008 weiter fort. Nach ersten Berechnungen konnten gegenüber 2010 insbesondere im Energie-sektor CO2-Emissionen eingespart werden. Es ist richtig, dass ein erheblicher Anteil der Emissi-onsminderung im Bereich Energieerzeugung auch durch die relativ milde Winterwitterung in 2011 bedingt war.

Röttgen: "Vor dem Hintergrund der begonnenen Energiewende und der in 2011 deutlich gesun-kenen Stromerzeugung aus Kernkraftwerken sind die Emissionszahlen für 2011 dennoch ein gro-ßer Erfolg. Denn die deutsche Wirtschaft ist im letzten Jahr beachtlich gewachsen. Prognosen aus dem Jahr 2011, die einen deutlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen nach Abschaltung meh-rerer AKW vorhergesagt hatten, haben sich als falsch erwiesen. Dies ist u.a. auf die erhebliche Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die in der Energie-wende angelegten Maßnahmen werden weiter dazu führen, dass Deutschland seine Emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 reduziert. An diesem Ziel halten wir fest und wir werden es auch erreichen."

Eine Studie des BMU zur Klimakonferenz in Durban hat gezeigt, dass Deutschland mit den bis Juli 2011 beschlossenen Maßnahmen seine Emissionen bis 2020 bereits um etwa 35 Prozent reduzie-ren wird, selbst dann, wenn man nichts zusätzlich tun würde. Wir werden aber zusätzliche Maß-nahmen ergreifen, die fehlenden 5 Prozent sind im Verlaufe von 10 Jahren sehr gut erreichbar.

Röttgen: "Die Bundesregierung weiß, dass dies kein Selbstläufer ist und dass die Energiewende weiterer Anstrengungen bedarf, aber sie hat ja auch gerade erst begonnen. Wir werden den Ausbau der Erneuerbaren Energien wie geplant konsequent weiter fortsetzen, uns um den Netz-ausbau und die Netzanbindung kümmern. Wir brauchen vor allem Fortschritte bei der Energieef-fizienz, bei der Gebäudesanierung, im Verkehrsbereich und bei der effizienteren Stromnutzung. Die dafür nötigen Maßnahmen sind Bestandteil des Energiekonzeptes. Wir werden sie Schritt für Schritt umsetzen, und damit auch die dort definierten Klimaziele erreichen." Die dafür nötigen Maßnahmen sind Bestandteil des Energiekonzeptes. Wir werden sie Schritt für Schritt umsetzen, und damit auch die dort definierten Klimaziele erreichen."


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Das Ministerium, dessen erster Dienstsitz auf Beschluss des Deutschen Bundestages Bonn ist, beschäftigt dort sowie an seinem zweiten Dienstsitz Berlin in sechs Abteilungen rund 814 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zum Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums gehören außerdem drei Bundesämter mit zusammen mehr als 2.151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:
das Umweltbundesamt, das Bundesamt für Naturschutz sowie das Bundesamt für Strahlenschutz. Darüber hinaus wird das Ministerium in Form von Gutachten und Stellungnahmen von mehreren unabhängigen Sachverständigengremien beraten.
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