Mubaraks Zeit ist abgelaufen
- Pressemitteilung der Firma Bündnis 90/Die Grünen, 01.02.2011
Pressemitteilung vom: 01.02.2011 von der Firma Bündnis 90/Die Grünen aus Berlin
Kurzfassung: Zur Situation in Ägypten erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: "Mubaraks Zeit ist abgelaufen. Es genügt nicht, die Gefängniswärter auszutauschen, Ägypten braucht einen Systemwechsel – hin zu Demokratie und ...
[Bündnis 90/Die Grünen - 01.02.2011] Mubaraks Zeit ist abgelaufen
Zur Situation in Ägypten erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Mubaraks Zeit ist abgelaufen. Es genügt nicht, die Gefängniswärter auszutauschen, Ägypten braucht einen Systemwechsel – hin zu Demokratie und nachhaltiger sozialer Entwicklung. Kein Land in der Region hat mehr Militär- und Entwicklungshilfe bekommen als Ägypten. Dennoch hat die herrschende Clique das Land herunterwirtschaftet – politisch, moralisch, wirtschaftlich, sozial.
Westliche Politik blamiert sich, wenn sie das nicht klar sagt. Sie begeht einen eklatanten strategischen Fehler, wenn sie Mubarak gegen die Forderungen der vielen, vor allem jungen Menschen in Ägypten stützt – Menschen, die gut informiert sind, die Werte der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einfordern und wissen, was die eigene Regierung ihnen vorenthält.
Die so genannte Stabilitätspolitik des Westens hat eklatant versagt. Die Fokussierung auf den Machthaber Mubarak und der Verzicht auf Demokratisierung, wie zuletzt bei den gefälschten Wahlen im vergangenen November, entpuppt sich in Wirklichkeit als Politik der Destabilisierung. Der Westen hat unter dem Vorwand, die Stabilität nicht zu gefährden, die Demokratisierung und nachhaltige Entwicklung des Landes nicht konsequent eingefordert. Diese sind aber keine bloßen Zutaten, sie sind das Fundament für politische Stabilität. Diese Einsicht nicht zur Maxime der eigenen Politik gemacht zu haben, war der Grundfehler westlicher Politik.
Ägypten ist nicht Iran. Vereinfachende Gleichsetzungen haben in den letzten Jahrzehnten blind gemacht, und sie machen blind für das, was jetzt nötig ist. Jetzt muss alles getan werden, um die Massen und vor allem die jungen Menschen auf den Straßen nicht mit einer verlogenen und doppeldeutigen Politik den Islamisten in die Hände zu treiben.
Die euro-mediterrane Partnerschaft war bisher ein Muster ohne Wert. Es ging nur um die Abweisung von Migranten und um Terrorbekämpfung. Bessere Chancen für die Bevölkerungen der südlichen Anrainerstaaten des Mittelmeeres waren nur in Sonntagsreden Thema. Wir brauchen jetzt eine entschiedene europäische Politik der Partnerschaft, die wirklich bei den Menschen ankommt. Wer nach einem Muster für eine solche Politik sucht, wird es unter anderem in den Nachkriegsjahrzehnten Westeuropas finden."
Kontakt:
Pressedienst Bündnis 90 / Die Grünen
Bundesvorstand Dr. Jens Althoff, Pressesprecher
Platz vor dem Neuen Tor 1 * 10115 Berlin
Email: presse@gruene.de
Tel: 030 - 28442 130 * Fax: 030 - 28442 234
Zur Situation in Ägypten erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Mubaraks Zeit ist abgelaufen. Es genügt nicht, die Gefängniswärter auszutauschen, Ägypten braucht einen Systemwechsel – hin zu Demokratie und nachhaltiger sozialer Entwicklung. Kein Land in der Region hat mehr Militär- und Entwicklungshilfe bekommen als Ägypten. Dennoch hat die herrschende Clique das Land herunterwirtschaftet – politisch, moralisch, wirtschaftlich, sozial.
Westliche Politik blamiert sich, wenn sie das nicht klar sagt. Sie begeht einen eklatanten strategischen Fehler, wenn sie Mubarak gegen die Forderungen der vielen, vor allem jungen Menschen in Ägypten stützt – Menschen, die gut informiert sind, die Werte der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einfordern und wissen, was die eigene Regierung ihnen vorenthält.
Die so genannte Stabilitätspolitik des Westens hat eklatant versagt. Die Fokussierung auf den Machthaber Mubarak und der Verzicht auf Demokratisierung, wie zuletzt bei den gefälschten Wahlen im vergangenen November, entpuppt sich in Wirklichkeit als Politik der Destabilisierung. Der Westen hat unter dem Vorwand, die Stabilität nicht zu gefährden, die Demokratisierung und nachhaltige Entwicklung des Landes nicht konsequent eingefordert. Diese sind aber keine bloßen Zutaten, sie sind das Fundament für politische Stabilität. Diese Einsicht nicht zur Maxime der eigenen Politik gemacht zu haben, war der Grundfehler westlicher Politik.
Ägypten ist nicht Iran. Vereinfachende Gleichsetzungen haben in den letzten Jahrzehnten blind gemacht, und sie machen blind für das, was jetzt nötig ist. Jetzt muss alles getan werden, um die Massen und vor allem die jungen Menschen auf den Straßen nicht mit einer verlogenen und doppeldeutigen Politik den Islamisten in die Hände zu treiben.
Die euro-mediterrane Partnerschaft war bisher ein Muster ohne Wert. Es ging nur um die Abweisung von Migranten und um Terrorbekämpfung. Bessere Chancen für die Bevölkerungen der südlichen Anrainerstaaten des Mittelmeeres waren nur in Sonntagsreden Thema. Wir brauchen jetzt eine entschiedene europäische Politik der Partnerschaft, die wirklich bei den Menschen ankommt. Wer nach einem Muster für eine solche Politik sucht, wird es unter anderem in den Nachkriegsjahrzehnten Westeuropas finden."
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Über Bündnis 90/Die Grünen:
Wir wollen mit unserer Wirtschafts- und Sozialpolitik die Voraussetzungen für neue Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze mit Zukunft schaffen und soziale Ausgrenzung bekämpfen.
Wir wollen den Kampf gegen die Klimazerstörung und für eine neue Energiepolitik verstärken. Unsere Wirtschaft wollen wir ressourcenschonend gestalten.
Wir wollen eine neue Landwirtschaft und starke ländliche Räume, wir wollen die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher stärken und gesunde Lebensmittel für alle. Für uns hat die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen.
Wir wollen den Menschen durch Bildung eine Zukunftsperspektive geben.
Wir wollen das Engagement für Demokratie, Bürgerrechte, Minderheiten und eine weltoffene Gesellschaft weiterführen.
Wir treten national wie international für die gerechte Globalisierung und eine dem Frieden, der Gewaltfreiheit, den Menschenrechten und der Demokratie verpflichtete Außenpolitik ein.
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